Die Aufgaben eines Greenkeepers unterscheiden sich je nach den Anforderungen, die an ihn gestellt werden und somit nach der Ausbildung, die der Bewerber mitbringt.
Eine eigene Greenkeeper-Ausbildung gibt es in Deutschland nicht. Trotzdem müssen Greenkeeper in bestimmten Positionen fundierte Fachkenntnisse aufweisen.
Generell aber sind es grüne, technische und bauliche Arbeiten, die der angehende Platzwart zu verrichten hat:
grüne Arbeiten
- Grundpflege der Rasen- und Pflanzenflächen (Anpflanzen, Mäharbeiten, Sähen)
- Einsetzen verschiedener Pflege– und Beregnungstechniken
- Entscheidungen über den Pflanzenschutz und die Pflanzenernährung
technische Arbeiten
- technische Kenntnisse aufgrund des Einsatzes der auf einem Golfplatz benötigter Maschinen (Schlepper, Großflächenmäher, Radlader etc.)
bauliche Arbeiten
- Verantwortlich für Um- und Neubauten sowie den Unterhalt von Bänken und Bunkern
- Auch Managementaufgaben wie eine Pflegeplanung für das gesamte Jahr, sowie genaue Kalkulationen von Wassereinsatz und Düngemitteln können Teil der Aufgabenbeschreibung sein.
- Für die Einteilung der Arbeitszeiten, sowie die Kontrolle der Wirtschaftlichkeit übernimmt meist der Haed-Greenkeeper die Verantwortung.
So wird man ein Greenkeeper
Die Berufsfortbildungen im Greenkeeping sind durch den Greenkeeper Verband Deutschland e.V. (GVD) strukturiert. Da es aufgrund des fehlenden Status einer regulären Ausbildung keine rechtlichen Grundlagen geben kann, dienen die folgenden Einteilungen als Empfehlungen für die Eingangsqualifikation – und viele Golfplatzbetreiber orientieren sich daran.
Typ A: Arbeitskräfte ohne Qualifikation
- meist Teilzeit- oder Saisonarbeiter, keine Vorkenntnisse im Golfsport
- angelernt und eingesetzt für überwiegend praktische Arbeiten
- meist im Bereich der Rasenpflege sowie im Umgang mit technischen Geräten tätig
- gelegentlich verantwortlich für Markierungen, Abgrenzungen und Ausschilderungen zur Verhinderung von Verletzungen
Typ B: Qualifizierte Platzarbeiter
- stellen meist den größten Teil des Pflegepersonals des Golfplatzes
- erste (grüne) Grundkenntnisse notwendig (bspw. als gelernter Forst- oder Landwirt, oder als Gärtner)
- empfohlen: zweiwöchiger Lehrgang bspw. an der DEULA Kempen (Schulung im Umgang mit Geräten und Manschinen auf dem Golfplatz)
- auch im Bereich Rasenpflege zuständig, aber schwierigere und speziellere Aufgaben
- oftmals in die weitsichtige Planung des Platzes mit einbezogen (Entwicklung der Witterungen und Auswirkungen auf das Graswachstum; Materialbeschaffung)
TYP C: Geprüfter Greenkeeper
- Voraussetzung: Abgeschlossene Ausbildung in einem grünen Beruf sowie mind. zweijährige Golfplatzerfahrung (Bewerber ohne eine Ausbildung benötigen sogar sechs Jahre Erfahrungen auf dem Golfplatz und eine Fortbildung bei der DEULA)
- umfangreiche Aufgabenbereiche: Weitsichtige Planung und Zusammenstellung in einem Umweltmanagementplan; Verwaltung und Optimierung der Rasenflächen
- Wartung und Einstellung von Maschinen sowie mehrjähriger Investitionsplan zur Nutzungsdauer der Maschinen
- teilweise auch verantwortlich für die Führung des Platzwart-Teams (Kenntnisse im Arbeitsmanagement und -recht teilweise notwendig)
TYP D: Geprüfter Head-Greenkeeper
- Buchhaltungs-, Englisch- und Computerkenntnisse sind unabdingbar, eigenverantwortliches Arbeiten in einer Führungsposition erfordert zudem ein Organisationstalent
- Intensive Kenntnisse des Golfsports: Für die Prüfung ist ein Handicap von 36 notwendig
- Diverse Lehrgangsblöcke müssen an der DEULA belegt werden, abschließend muss eine weitere Prüfung – bspw. an der Handwerkskammer NRW – abgelegt werden, um den Status eines geprüften Head-Greenkeepers zu erhalten.
- Organisation und Management des kompletten Golfplatz-Teams
- Aufgaben vor allem wirtschaftlicher Art: Zeit- und Qualitätsmanagement des Pflegeteams, Projektmanagement bei Um- und Neubauten
Greenkeeper: Ein gut bezahlter Platzwart
Die Anforderungen, die an einen Greenkeeper gestellt werden sind teilweise extrem hoch, auf jeden Fall aber abwechslungsreich und zumeist an der frischen Luft. Und auch der Verdienst ist nicht schlecht, dieser basiert häufig auf Rahmenverträgen. Die Gehaltsspanne reicht von von 1.700€ bis 3.500€. Die Saisonarbeiter werden dagegen oftmals als geringfügig Beschäftigte oder Aushilfen angestellt, so dass sie als Minijobber nur 400€ monatlich erhalten.
Weiterführende Links:
http://www.deula-kempen.de