Das war es also, nach mehr als 30 Jahren sehen Michael Stipe, Bill Berry, Peter Buck und Mike Mills keine wirkliche Motivation mehr, um die Rocklegenden R.E.M. am Leben zu erhalten. Mit einem halbwegs liebevoll zusammen gestellten Best Of und drei brandneuen Songs sagen die Vier Adieu.
R.E.M. – Part Lies, Part Heart, Part Truth, Part Garbage
Sie hätten es sich ja einfach machen können, in ihrer Karriere gab es genügend Radiohits, die allein bereits eine runde Sammlung ergeben hätten, aber auf der letzten R.E.M.
Veröffentlichung gibt es auch eine Reihe an Songs, die eher dem engen Fankreis ans Herz gewachsen ist und die es sicher verdienen, in den Kanon ihrer Diskografie einzugehen.
[youtube 2BvXBwtrs_k]Die Singles sind alle zu finden, von „Radio Free Europe“ zu „Everybody Hurts“, selbst die späteren – nicht überall beliebten – Songs wie „leaving New York“ haben es auf die Platte gefunden, im Booklet gibt es zu jedem Song Kommentare der Band, dazu die Infos über das dazugehörende Album (eine Info, die man leider nicht auf jedem Best Of findet). Ein pompöser Abschied ist es wirklich nicht, eine Live DVD oder ein paar Roh-, bzw. Demoaufnahmen hätten die Sammlung auch attraktiv für die echten R.E.M. Fans gemacht, die sich sicher ein wenig veräppelt fühlen, wenn sie für drei neue Songs („A Month of Saturdays“, „We all go back where we belong“, „Hallelujah“) ein Doppelalbum erstehen müssen, das ansonsten wenig Überzeugungskraft bietet, sieht man einmal von „The Great Beyond“ vom „Man on the Moon“ Soundtrack und „Bad Day“ des vor 8 Jahren erschienenen Best Ofs ab, das leider sehr deckungsgleich mit „PLPHPTPG“ ist.
[youtube L-9uUz4pJXo]Ein Best Of 1982 – 2011: für Singlesammler
Wer R.E.M. wie wahrscheinlich viele immer nur peripher als eine der Bands erlebt hat, die großartige Singles heraus gebracht haben, die aber selten zum Albumkauf motivierten, für den wird dieses Best Of sicher ein lohnender Einkauf sein, zumal der Preis von ca. 18€ (in den USA 50% billiger, Dankeschön) für ein Doppelalbum fair ist. Vielleicht wird es sogar dafür sorgen, dass man sich die Diskografie der Band ein wenig genauer anhört, denn sie sind vor allem in den späten 80ern und frühen 90ern mehr als nur ihre Singles gewesen, waren teils die Stimme der Generation X, prägten die Radios und Schallplattenspieler. Ein wenig mehr hätte man jedoch trotzdem erwartet, denn 2 CDs und ein dünnes Booklet ist dann doch ein magerer Abschied für so eine große Karriere.
[youtube wngyI1g3OZ0]Tracklist:
Disc 1
01. Gardening at Night
02. Radio Free Europe
03. Talk About the Passion
04. Sitting Still
05. So. Central Rain
06. (don't go back to) Rockville
07. Driver 8
08. Life and how to live it
09. Begin the Begin
10. Fall On Me
11. Finest Worksong
12. It's The End of the World as we know it (and I feel fine)
13. The One I Love
14. Stand
15. Pop Song 89
16. Get Up
17. Orange Crush
18. Losing my Religion
19. Country Feedback
20. Shiny Happy People
21. The Sidewinder Sleeps tonight
Disc 2
01. Everybody Hurts
02. Man on the Moon
03. Nightswimming
04. What's the Frequency, Kenneth?
05. New Test Leper
06. Electrolite
07. At my most beautiful
08. The Great Beyond
09. Imitation of Life
10. Bad Day
11. Leaving New York
12. Living Well is the best revenge
13. Supernatural Superserious
14. ÜBerlin
15. Oh my heart
16. Alligator_Aviator_Autopilot_Antimatter
17. A Month of Saturdays
18. We all go back to where we belong
19. Hallelujah