Armani Jeans, Armani Junior oder Emporio Armani, Giorgio Armani – all seine Modelinien werden von dem berühmten, stilisierten Adler als Markenzeichen geschmückt. Wie Giorgio Armani es zu diesem Bekanntheitsgrad gebracht hat und wie er zum Lieblingsdesigner vieler Hollywood-Stars wurde erfahren Sie im Folgenden.
Vor dem Modeimperium
Am 11. Juli 1934 erblickte Giorgio Armani als Sohn eines Transportunternehmers in Piacenza, Italien, das Licht das Licht der Welt. Nach seinem Abitur fing er ein Medizinstudium an, das er aber schon nach zwei Semestern abbrach. 1957 arbeitete er zuerst als Schaufensterdekorateur, danach als Ausstellungsarrangeur und anschließend als Modeeinkäufer und Leiter der Herrenmodeboutique des Mailänder Warenhauses La Rinascente. Drei Jahre später, also 1961, arbeitete er neun Jahre lang als Designer für die Marke „Hitman“ unter Nino Cerruti und lernte 1966 den Architekten Sergio Galeotti kennen. Beide betrieben bald ein Design-Studio, arbeiteten freiberuflich für Ungaro und Zegna und wurden später zu Lebensgefährten.
Der Durchbruch
1975 gründete Giorgio Armani mit seinem Freund Galeotti das Unternehmen „Giorgio Armani S.p.A.“. Anfangs beschränkte sich das Angebot auf elegante Herrenmode, doch schon nach kurzer Zeit wurde auch für die Damenwelt exklusive Kleidung designt und verkauft. Schon ein Jahr später begann der internationale Durchbruch als Kostümausstatter für die Filmindustrie in den USA. Zum internationalen Modeimperium wird der anfangs kleine Modebetrieb dann in den 80er Jahren. Ständig wird das Angebot um einige Kollektionen erweitert und das Unternehmen erreicht (wie übrigens auch Prada) Kultstatus.
1985 stirbt Sergio Galeotti nach zweijähriger Leukämie-Erkrankung an einem Herzinfarkt und dessen 50 prozentiger Firmenanteil sowie seine Aufgaben werden allein von Armani übernommen. 1996 wird Armani wegen einem Bestechungsvorwurf gegenüber der italienischen Finanzbehörde verhaftet und zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
2008 kaufte er einen italienischen Basketballclub, der natürlich von ihm ausgestattet wird. Um allen Preis- und Qualitätsklassen gerecht zu werden, beschränkt sich Armani nicht mehr nur auf Mode, mittlerweile umfasst das Sortiment auch Kosmetika, Parfums, Accessoires, Bademode und Unterwäsche. An Übernahmeangeboten zeigte er jedoch nie Interesse und auch ein Börsengang war nie nicht in Aussicht, da er „nicht vom Markt dirigiert“ werden will.
Die Person Giorgio Armani heute
Beschrieben wird der Allein-Aktionär seines Unternehmens als mitunter aufbrausend, kompromisslos und detailbesessen. Er spricht kaum englisch, hält sich eher an Italienisch und Französisch. Er tritt meist nur schlicht und lässig in schwarzem oder silbergrauem Shirt oder Kaschmirpullover zur Jeans auf. Sein Privatvermögen wird auf 7,2 Milliarden Euro geschätzt und mittlerweile sucht der ledige und kinderlose Designer einen Käufer für sein finanziell unabhängiges Modeimperium.
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