Germany – some Points? Fünfe wollen nach Belgrad

Jubelnd und mit "Rücksicht" werden wir auch 2008 in Belgrad das "Theater" des Eurovision Song Contest (Grand Prix) bestaunen, das nur gewinnt, "Wer Liebe lebt". Doch "Träume sind für alle da" und so singen zunächst die fünf deutschen Aspiranten für den Wettbewerb, natürlich "Für alle", aber zunächst im Vorentscheid, am 6. März in Hamburg. Die Songs, die "Flieger" oder auch "Ein Hoch der Liebe" sein dürfen, kennen nur eine Regel: alle haben höchstens drei Minuten "Zeit", sonst setzt es "Feuer". Die Interpreten 08 könnten ein spannendes, musikalisches Spektrum umfassen. Namen wie die No Angels oder Marquess wollen "Diese Welt" erobern. Aber mit welchem Material ? Leider bieten ihre Lieder fast ausschließlich Pop-Einfalt. "Viel zu weit" entfernt von Überraschendem und "No No Never" genug, um im Kreisch- und Kostümkarneval der Eurovision- Show aufzufallen. Aber "Laß die Sonne in Dein Herz" und schau mit mir und "Ein bisschen Frieden" auf die Kandidaten:

No Angels – wahrscheinlich ist es der inzwischen zehnte Comeback-Versuch der vier Damen um "Lady Lucy". Nur diesmal wird es wohl bemerkt werden. Ihr Song: "Disappear" ist poppig, "No-Angel"-Ware wie seit Jahren und ohne Höhen und Tiefen. Nett, aber unauffällig. Ein "Sing Sang Song" (Platz 15, 1976).

Marquess – spanischsprachige Musik aus Hannover. Eigentlich eine schöne Idee, international und sehr "Wir feiern ne Party"-geeignet. Doch auch "La Histeria" klingt wie "Vayamos Compañeros", der erste Gitarrenschredder-Hit der Gruppe. Immerhin aber würde sich Europa die Augen reiben, dass solch "Sommermelodie" (letzter Platz, 1974) aus Germany kommt.

Tommy Reeve – ein junger Münchener mit Piano und Soul in der Stimme. "Just One Woman" könnte auch von Papa Thomas Anders kommen, sehr schmusig, sehr unnötig. Leider ein Lied, das "Die Zeiger der Uhr" (Mittelfeld, 1966) nicht schneller bewegt, wohl kaum mit Chance auf einen Treppchenplatz.

Carolin Fortenbacher – will "Hinterm Ozean" nachsehen, ob eine Ballade mit Bombastschluss europaweit reüssieren kann. Zwar strahlt die junge Dame einige Erfahrung als "ABBA"-Musical-Sängerin aus, doch mag ich jetzt keine Verbindung zum ewigen GP-Klassiker "Waterloo" (1. Platz, 1974) ziehen. Das wäre billig.

Cinema Bizarre – das Tokio Hotel für Schlagerfans. Etwas schräg, etwas überphrasiert, mir kam "Run and Hide" (Letzter Platz, 2005) in den Sinn. Und doch ist das Liedchen sicher ganz richtig, um junges Publikum vor den Fernseher zu locken.

Schließlich muss auch in Hamburg der Zuschauer wieder heftig telefonieren, bis ein Sieger/In gefunden ist. Dann gehts nach Belgrad am dritten Mai-Wochenende und ganz Deutschland "Can´t Wait Until Tonight", um die Show zu sehen, die eigenartigen Kostüme und Tanzeinlagen, die uns sicher wieder ein "Wadde Hadde Dudde Da" entlocken – in ihrer schrägen, mutmaßlich osteuropäischen Pracht. Vielleicht gewinnen "Zwei kleine Italiener" oder eine "Primaballerina", am schönsten aber wäre es doch, "Germany Twelfe Points" zu hören und zu summen: "Sing mit mir, ein kleines Lied…". Ja, "Dieser Traum darf niemals sterben"!

2 Meinungen

  1. Lieber Peter Kranz, ich bin ein großer Fan ihrer Beiträge. Ich finde sie sehr gut geschrieben und mit viel Ironie. Es macht wirklich Spaß Sie zu lesen!Vielleicht eine kleine Ergänzung, obwohl sie offensichtlich sehr sehr gut informiert sind, vor allem wenn man alle Songtitel erkennt, die in ihrem Text mitgemischt sind!“Run & Hide“ von Gracia hatte den 24. Platz“Die Zeiger der Uhr“ von Margot Eskens hatte den 10. PlatzIch freue mich auf ihren nächsten Text!SalsaDuDemon

  2. Lieber Peter, Ich lese auch Ihre Beiträge mit immer mehr Freude and Spass und bin fast enttaüscht, dass Sie diese Woche noch gar nicht geschrieben haben !Wann kommt’s dann ?ich bin so neugierig, zu lesen, was ist das nächste Thema, das Sie ausser Ihnen bringen wird ?Bitte enttaüschen Sie mich nicht, schreiben Sie schnell !ich bin so scharf darauf… kann kaum abwarten…

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