Der Angriff der israelischen Luftwaffe kam nicht nur für die Menschen im Gazastreifen überraschend. Selbst für neutrale ausländische Beobachter war die Militäroffensive ein kaum vorsehbares Ereignis, hatte die israelische Regierung doch den Palästinensern ein Ultimatum bis Sonntag gestellt, um anschließend über militärische Massnahmen zu entscheiden.
Unter dem Namen „Gegossenes Blei“ hat Israel nun begonnen, den Gazastreifen unter Beschuss zu nehmen, um vermeintliche Hamas-Stellungen zu eliminieren. Mit der Begründung die eigene Zivilbevölkerung schützen zu wollen, die durch den permanenten Raketenbeschuss militanter Palästinensergruppen in ständiger Angst lebe, wird der Gazastreifen systematisch bombardiert.
Die möglichen Folgen des Angriffes sind bislang nicht abzuschätzen, lediglich jener Fakt, dass mittlerweile mehr als 300 Menschen ums Leben kamen und mehr als 1.000 verletzt wurden.
Eine richtige Einschätzung der Lage dürfte wohl jedem schwer fallen, selbst die Menschen vor Ort scheinen keine Lösung für den ständig schwellenden Konflikt finden zu wollen. Den politischen Grossmächten bleibt lediglich die Ohnmacht, möchte man doch niemanden Verprellen. So bleibt es bei den üblichen Unmutsbekundungen.
Dieser Fanatismus, von denen einige Menschen getrieben werden, verhindert jegliche Lösung des Konfliktes. Auf die oder andere Art wird dieser Krieg nie zu gewinnen sein, wenn man nicht bald zueinanderfindet – übrig bleiben zerstörte Häuser, verbranntes Land und unendliches Leid.
Ich würde die westlichen Diplomaten und Geheimdienste nicht unterschätzen. Man kann davon ausgehen, dass die jetzt gezogene Option zwischen den Mächten diskutiert, aber leider nicht verhindert wurde. Was in dieser Region passiert, ist eine menschliche Tragödie, die seit vielen Jahrzehnten anhält. Auf dem Rücken der palästinensischen und israelischen Bevölkerung lastet ein Stellvertreterkrieg zwischen den Hardlinern im Westen und im Nahen und Mittleren Osten. Es stellt sich die Frage, wessen Existenz gefährdet wird, wenn es doch irgendwann zum Frieden kommt. Ohne Ausgleich und Kompromisse wird es nicht gehen.
Nach dem hoffentlich baldigen Ende der militärischen Eskalation muss Israel die komplette Verantwortung für die Entwicklung in den palästinensischen Gebiete übernehmen. Es gibt keine Zwei-Staaten-Lösung, solange der zweite Staat nicht existenzfähig ist. Die Europäer und die Amerikaner müssen sich mit den arabischen Mächten über einen Status Quo einigen und diesen auch durchsetzen. Dies geschah bisher weniger als halbherzig.
Von Herrn Bush konnten wir nicht mehr erwarten, Frau Merkel wirkt unsicher und Herr Obama ist noch sprachlos. Scheinbar geht der Nahe Osten uns doch nicht nah genug.
stoppt diesen sinnlosen krieg, lasst palestinenser und israelis in frieden leben ! die welt wird regiert von leuten, die feige sind oder sogar an diesem krieg verdienen.
absurd.
an toni:
Wir „lassen sie in Frieden leben“, doch sie sich gegenseitig nicht.
Wer weiß was aus den Palästinensern jetzt geworden wäre, gäbe es keinen internationalen Druck auf Israel, der durch die immer heftiger werdende Kritik verursacht wird.
Daher versteht es sich von selbst, dass eine internationale Beteiligung am Konflkt essentiell für ein relatives Gelichgewicht zwischen den beiden Völkern ist, und damit auch ihrer beiden, wenn auch, besonders auf palästinensischer Seite, klägliches Leben, Überleben sichert.
Man muss sich doch klar werden das beide Seiten sehr emotional reagieren. Die vielen „Lösungen“ und „Kompromisse“ sind vieleicht unter den Regierungen möglich, wenn überhaupt. Der Grundstein für einen stabilien Nahen Osten ist das gegeseitige Verständniss, dass bisher von niemanden gefördert wurde. Die Press der viel gerümten Demokratie Israels verbreitet genau so einseitige Berichterstattung wie die Hamas im Gazastreifen.
Die so genannten Vermittler wie EU, USA und wie sie nicht alle heißen werden doch nicht viel bewirken. Der Konflikt wird einschlafen wie jeder andere auch siehe Sudan, Kongo, Georgien ohne gelöst zu werden. Die Verantwortung diesen Konflikt zu lösen liegt bei allen und sollte somit auch von dem jenigen gelöst werden der es verbockt hat; die UNO.
Bei all den Diskussionen und Emotionen fällt mir auf, wie wichtig es ist sich mit den Hintergründen dessen zu beschäftigen, was in den letzten 50-60 Jahren passiert ist.
Ich meine damit die historischen Fakten, die zur Gründung des Staates Israel geführt haben.
Danach versteht man sehr schnell, wass die Menschen dazu „bewegt“ fortwährend aufeinander einzuprügeln.
Tatsache ist aber auch, das Relegion und relegiöse Motive seit tausenden von Jahren für machpolitische Zwecke missbraucht werden. Selbt Herr Busch, so glaube ich mich zu erinnern, versuchter den christlichen Glauben zu instrumentalisieren, um seinen Krieg im Irak zu rechtfertigen.
Das angeführte Wort des „Stellverteterkrieges“ ist hier sicherlich nicht verkehrt.
Die Deutschen fingen damals auch an, mit V2-Raketen in die Nachbarschaft zu schießen. Die Antwort in diesem Bombenkrieg fiel schrecklich aus. Ganz nebenbei haben wir damals massenweise Juden verschreckt, die sich vielfach zu den bereits vorhandenen nach Palästina flüchteten. Im übrigen gab es damals durchaus Kontakte zwischen Nazis und Arabern. Und jetzt sollten wir Deutsche lieber hübsch bescheiden auftreten. Oder ist das jetzt der vielbeschworene Antisemitismus, der ja die Mitte der Gesellschaft erreicht haben soll? Fein ummäntelt natürlich und immer auf Verharmlosung bedacht …