Ganz der Psychologe

"Hier könnte Benitez als Cheftrainer arbeiten, mit Mourinho als Assistent und Hitzfeld oder Wenger als Berater – die Ergebnisse wären nicht viel anders."

So hat sich Christoph Daum am Sonntag nach dem Spiel gegen Greuter Fürth über die Mannschaft geäußert, mit der er in der nächsten Saison angeblich den Aufstieg schaffen will. Wie, das weiß er auch noch nicht sooo genau. Jedenfals tritt er vorsichtshalber schonmal auf die Spaßbremse:

"Überzogener Optimismus ist nicht angebracht, dass du vier Neue holst und alles wird besser."

Die Medien vor Ort sind sich über die Deutung der Daum´schen Aussprüche derweil nicht ganz einig. Thiemo Müller vom Kicker vermutet, der Trainer wolle mit diesen Aussagen seinen Abschied vorbereiten und sich, dadurch, dass er dem Kader die Qualität abspricht, reinwaschen. Nur leider hat Daum vor ein paar Wochen eingestanden, dass er selbst an der Fehlbesetzung der Mannschaft nicht ganz schuldlos ist. Ungeschoren kommt er aus dem FC-Desaster also keinesfalls heraus.

Frank Nägele vom Kölner Stadtanzeiger pflichtet dem Kicker bei und zitiert Daum so:

"Ich bin selbst so von den negativen Dingen angesteckt, dass ich erst einmal die Emotionalität herausbekommen und die Dinge pragmatischer sehen will. Ich hab schon mal emotional entschieden. Dann werde ich mit dem Präsidium einige ganz wichtige Diskussionen führen, wie man den 1. FC Köln neu aufstellen kann.“

, um zu diesem Schluss zu kommen:

So redet einer, der trotz eines Vertrags bis 2010 an Abschied denkt.

Lars Werner vom Express vermutet hinter Daums Tiraden vielmehr die Motivation, beim Vorstand seine Vorstellungen für den Kader der nächsten Saison durchzuboxen:

Doch Daum wird dem Vorstand und der Geschäftsführung Druck machen. Der Trainer redet von einem „Neuanfang“ und wird seine konkreten Vorstellungen mitteilen. Daum wird keine Kompromisse eingehen.

Einig sind sich die Beobachter in Köln immerhin in diesem Punkt: Meier und Overath, letztendlich die Hauptverantwortlichen, verstecken sich hinter Daums ungebrochener Popularität.

Auf der Jahreshauptversammlung wurde der Daum-Coup von den Mitgliedern stürmisch gefeiert, das Missmanagement geriet in den Hintergrund. Overath und Co. durften noch durchatmen

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