Ford „Share The Road“: Mehr Sicherheit im Verkehr

Die Ford-Kampagne „Share The Road“ soll das Verkehrsaufkommen und die Umweltbelastung reduzieren sowie die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer verbessern. Dazu gab es Vor-Ort-Events an drei  Universitätsstandorten sowie auf Fachkongressen für Arbeitssicherheit und Mobilitäts-Events. Weiterhin ist „Share The Road“ ein wichtiger Bestandteil der kostenlosen Ford Fahrsicherheitstrainings für junge Fahrer „Vorfahrt für deine Zukunft“.  Ford Sprecherin Ute Mundolf klärt uns auf.

Aus welchem Grunde werden die Events gerade an Universitäten abgehalten?

In unserer Trainingsreihe „Vorfahrt für Deine Zukunft“ ist das Thema Umgang mit Fahrradfahrern ein wichtiger Schwerpunkt. Hier konnten wir in den vergangenen Jahren zahlreiche Erkenntnisse zu den Risiken junger Führerscheininhaber gewinnen. Studierende sind eine interessante Zielgruppe für die Kampagne, da hier gezielt junge Menschen angesprochen werden können, die sowohl mit dem Auto als auch mit dem Fahrrad unterwegs sind. Viele junge Menschen verlassen für das Studium ihr gewohntes Umfeld und müssen ihre Alltagsmobilität auf neue Gegebenheiten anpassen, gerade in Ballungszentren, in denen sich die Probleme zwischen Auto- und Radfahrern zuspitzen, kann das eine besondere Herausforderung sein. Für die aktuellen Vor-Ort Events wurden deshalb gerade die Städte als Standorte ausgewählt, die im Ranking des ADFC Fahrradklima-Tests  (für Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern) als fahrradunfreundlichste Städte bewertet wurden.

Aber die zunehmenden Unfälle im Radverkehr sind kein alleiniges Problem von Studierenden oder gar jungen Führerscheininhabern. Die Events an den Universitäten waren deshalb nur ein Teil der gesamten Tour. Unter anderem haben wir auf Mobilitätsevents und in Kooperation mit den Fahrradbeauftragten der Stadt Köln festgestellt, dass die VR-Simulation auch für Schüler und Kinder interessant sein kann, die noch keinen Führerschein besitzen. Hier ist die zusätzliche Perspektive des Autofahrers ein echter Mehrwert zur Einschätzung von Gefahren im realen Straßenverkehr. Auch im Bereich der betrieblichen Unfallprävention ist die Zunahme von Unfällen im Radverkehr ein Thema. Durch unsere Teilnahme an entsprechenden Fachkongressen konnten wir hier bereits eine große Zahl innerbetrieblicher Multiplikatoren schulen.

Früher war klar: Mit 18 Führerschein. Der wird von jungen Metropolen-Bewohnern immer weniger geschätzt und entsprechend seltener gemacht. Damit wird aber auch generelles Wissen um Regeln und Verhalten im Verkehr nicht erworben. Macht sich dieser Umstand inzwischen bemerkbar?

Tatsächlich ist es so, dass mit dem Erwerb des Führerscheins ein umfassenderes Wissen zu Regeln und Verhalten im (motorisierten) Straßenverkehr erworben wird. Das allein führt aber noch nicht zu einer sichereren Fahr- und Verhaltensweise im Alltag. Viel wichtiger ist es, rücksichtsvoll und partnerschaftlich miteinander umzugehen und immer auf die Fehler der anderen vorbereitet zu sein. Vor allem ein Perspektivwechsel ist hier hilfreich, um ein besseres Verständnis für das Verhalten des jeweils anderen zu bekommen. Allerdings wäre es sicherlich hilfreich, bereits vor der Führerscheinausbildung das Thema Regeln, Emotionen und Verhalten im Straßenverkehr vor allem im Rahmen der schulischen Ausbildung zu fördern, und auch die Rolle der Emotionen bei der Teilnahme am Straßenverkehr zu thematisieren.

Sind radelnde Studierende tatsächlich besonders gefährdet, oder macht das junge Alter – und der häufig unterstellte reichliche Alkoholgenuss – an sich den durchschnittlichen Studi zu einer besonderen Risikogruppe?

Weder die neue 19. SHELL-Jugendstudie „Jugend 2019“ noch die amtliche Statistik (Statistische Bundesamt/Destatis) oder die Zahlen der Unfallkassen (Versicherer der Studierenden) lassen verlässliche Aussagen zu. Allerdings besteht ein kausaler Zusammenhang zwischen Fahrradunfällen und mehr Radfahrern: höhere Anzahl und Exposition sind Kennziffern für die Zunahme von Unfällen mit Radfahrern. Darum sind Studierende aus unserer Sicht eine wichtige Zielgruppe. Was erfahren die Studierenden und sonstige Interessenten konkret bei den Vor-Ort-Events? Mit Hilfe der VR-Experience in Form einer Brille durchleben die Teilnehmer Gefahrensituationen jeweils aus der Perspektive des Auto- als auch des Radfahrers. Die Szenarien sind so realistisch dargestellt, dass die Teilnehmer emotional in die jeweiligen Situationen eintauchen können. Das ist etwas, dass man in anderen Trainingsmaßnahmen gar nicht darstellen kann, ohne die Teilnehmer zu gefährden. Die emotionale Aktivierung ist dann der perfekte Schlüssel, um in der anschließenden Aufarbeitung des Erlebten wichtige Tipps und Verhaltensbotschaften zu transportieren. Zusätzlich hilft der Perspektivwechsel auch dabei, ein Verständnis für die Nöte und Verhaltensweisen des jeweils anderen zu entwickeln.

Dank Carsharing können nicht selten autolose Studierende unproblematisch in den Genuss des Reisens auf vier Rädern kommen. Ist hier vermehrt mangelnde Fahrpraxis feststellbar?

Mangelnde Fahrpraxis ist ein allgemeines Problem in der Altersklasse der 18-24-Jährigen. Gerade für Führerscheinneulinge ist die Komplexität des Verkehrsgeschehens und eine angemessene Verkehrsraumbeobachtung zur Vermeidung von Unfällen mit schwächeren Verkehrsteilnehmenden wie Radfahrern ein Problem. Carsharing ermöglicht hier zwar eher einen unkomplizierteren und damit einfacheren Zugang zur Automobilität, allerdings auch den Zugriff auf zum Teil hochmotorisierte Fahrzeuge. Leider liegen keine öffentlich zugänglichen Daten der Carsharing-Anbieter zu dieser Frage vor. Aber: Wer kaum Fahrpraxis hat, ein in der Regel neues, hochmotorisiertes Auto mietet, und mit diesem Auto nicht vertraut ist, hat ein höheres Risiko, in brenzlige Situationen zu geraten.

Wie nehmen die Teilnehmer das bei „Share The Road“ Erlebte auf? Gibt es Schwerpunkte, was den jungen Leuten nicht bewusst ist?

Die Teilnehmer sind ausnahmslos davon beeindruckt, wie realistisch die Darstellung ist, und wie sehr die Simulation aufwühlt. Tatsächlich ist es interessant zu beobachten, dass zwar die meisten Teilnehmer Erfahrung mit beiden Mobilitätsformen haben und auch leider von teilweise recht leidvollen Erfahrungen im Konfliktfeld zwischen Rad- und Autofahrern berichten können, dennoch können sie diese beiden Seiten nur schwer zu einem Bild zusammenfügen. So regen sie sich bspw. als Autofahrende über die Rücksichtslosigkeit der Radfahrer auf, um im nächsten Moment als Radfahrer über völlig unaufmerksame Autofahrer herzufallen. Hier hilft der Perspektiv-Wechsel, beide Seiten zu einem Gesamtbild zusammenzufügen.  

Vielen Dank! Und Ihnen wie auch unseren Lesern allzeit gute Fahrt!

Bilder: ©Ford Werke Deutschland

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