Denn aus dem Lateinischen übernommen ist das „Firmament“ ganz firm das Gebilde, das über unseren Köpfen befestigt ist, wobei hier nicht von Zimmerdecken, Mistelzweigen und Ikealampen geredet wird, sondern vom allüberfassenden Himmelszelt, das von Gott über Wälder und Felder und Berge und Zwerge gespannt wurde.
Das Firmament, ein Relikt aus dem Mittelalter
Mittlerweile wissen wir natürlich, dass das Firmament kein solides Bauwerk ist, das regelmäßig von kleinen Engeln gewartet wird, sondern dass es eher die Atmosphäre ist, die uns den Eindruck vermittelt, dass wir von einer Halbkugel überdeckt werden. Damals war das aber nicht der Fall, daher stammt das lateinische Wort „firmamentum“ auch aus dem Hebräischen und lässt sich grob mit „Festigendes“ oder auch „Stützendes“ übersetzen.
Die Himmelskugel zum Nachbauen
Die damalige Vorstellung über den Himmel ist aus heutiger Sicht ein äußerst entzückendes Bild. So stellte man sich vor, dass er wie ein kristallines Zelt gebaut war, das kleine Fenster hatte, durch die die Sonne oder der Mond – je nach Tageszeit – hindurch gehen konnten. Auch der Regen konnte durch diese kleinen Öffnungen hindurch gegossen werden, für Schnee und Hagel gab es allerdings kleine Warenhäuser, die sie aufbewahrten und wahrscheinlich auch kühlten. Die Sterne waren wie kleine Deckenlampen quer über das Firmament verteilt, so dass die Himmelskugel auch immer gut beleuchtet wurde, damit die Engel ihre Wartungsarbeiten nicht im Dunkeln verrichten mussten.
Gerade für Gegner des Kreationismus ist genau diese Beschreibung ein gern benutztes Beispiel für das Unvermögen, die Bibel wortwörtlich zu nehmen. Wo wir die Entstehungsgeschichte nicht mit erlebt haben und daher nicht 100-prozentig sagen können, ob Gott oder Evolution die Tiere und Menschen schufen, haben wir das Himmelszelt natürlich immer noch zur Hand und können wissenschaftlich belegen, dass es weder Fenster, noch Schneewarenhäuser, noch Sternendeckenlampen gibt.
Ob Gott diese klammheimlich im Mittelalter gegen eine Atmosphäre ausgetauscht hat, wissen wir allerdings auch nicht…
Weiterführende Links:
http://www.deuframat.de/deuframat/images/1/1_2/sander/pic14.jpg – so sah das aus, damals…