Favoritensterben bei der Euro 2008

Vor allem die Türkei scheint einen unglaublichen Willen zu besitzen. Bereits zum dritten Mal entscheiden sie ein Spiel in den letzten Minuten eines Spieles. Erst der Siegtreffer gegen die Schweiz in der Nachspielzeit, dann das goldene Tor von Nihat gegen Tschechien und nun der Ausgleich in der 120. Minute.

Das gesamte Spiel der Türken war nicht sonderlich ansehnlich. Wenig spielerische Klasse, etwas konzeptlos und ein verunsicherter Torwart konnte man bei den Türken beobachten. Kroatien kombinierte gefälliger, vergaß aber das Tore schießen. Deshalb mussten sich die Fans bis zur 119. Minute gedulden, als Rüstü im eigenen Strafraum herumirrte und Ivan Klasnic die Flanke von Modric zum 1:0 einköpfte. Der Jubel kannte keine Grenzen, fehlten doch nur wenige Sekunden zum Halbfinaleinzug. Doch diese wusste die Türkei zu nutzen – ein langer Freistoß von Rüstü, den Semih in den Winkel hämmerte – 1:1.

Beim Elfmeterschießen hatte die Türkei nun den psychologischen Vorteil und wusste diesen zu nutzen. Gleich drei Schützen (Modric, Rakitic, Petric) versagten die Nerven vom Punkt. Die Türkei gewann mit 4:2 und spielt nun gegen Deutschland.

Kroatien: Pletikosa – Corluka, R. Kovac, Simunic, Pranjic – N. Kovac – Srna, Modric, Rakitic – Kranjcar (69. Petric) – Olic (97. Klasnic)

Türkei: Rüstü – Sabri, Gökhan Zan, Emre Asik, Hakan – Hamit Altintop, Mehmet Topal (76. Semih)- Tuncay, Arda – Kazim (61. Ugur), Nihat (117. Gökdeniz)

Tore: 1:0 Klasnic (119.), 1:1 Semih (120.)

Elfmeterschießen: 0:0 Modric verschießt, 0:1 Arda, 1:1 Srna, 1:2 Semih, 1:2 Rakitic verschießt, 1:3 Altintop, 1:3 Rüstü hält gegen Petric

Im gestrigen Spiel freuten sich alle Fans auf die Niederlanden, die bisher den schönsten Fußball bei der Euro gespielt hatten. Da auch die Russen gut in Tritt gekommen waren, erwartete man ein Offensivspektakel und wurde bitter enttäuscht. Erst in der zweiten Halbzeit ergriff Russland die Initiative und ging verdient mit 1:0 in Führung. Die Niederlanden wirkte konzeptlos und so musste eine Standardsituation herhalten, um zum glücklichen Ausgleich zu kommen. Das Spiel ging in die Verlängerung und endlich gingen die Russen nicht mehr so fahrlässig mit ihren Chancen um, sie erzielten nach schönen Kombinationen das 2:1 und 3:1.

Niederlande: van der Sar – Boulahrouz (54. Heitinga) , Ooijer, Mathijsen, van Bronckhorst – de Jong, Engelaar (62. Affelay) – Kuijt (46. Van Persie) , van der Vaart, Sneijder – van Nistelrooy

Russland: Akinfeev – Anyukov, Ignashevich, Kolodin, Zhirkov – Semak – Saenko(81. Torbinskiy), Semshov (69. Bilyaletdinov), Zyryanov – Arshavin, Pavlyuchenko (115. Sychev)

Tore: 0:1 Pavlyuchenko (56.), 1:1  van Nistelrooy (86.), 1:2 Torbinskiy (112.), 1:3 Arshavin (116.)

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