Beim Streifzug durch die Bekleidungs- und Schuhgeschäfte fällt seit dem Winter auf, dass immer mehr Echtpelz statt Kunstplüsch verwendet wird. Aber woran liegt das?
Häufiger Verstoß gegen die Kennzeichnungspflicht
Wintermützen, Handschuhe, Jacken und Stiefel, sogar Hausschuhe werden mittlerweile vom Bommel bis zum Kragen mit (Kunst)pelz verziert. Es sieht zwar hübsch aus, aber manchmal drängt sich die Frage auf, ob das Fell tatsächlich echt ist. Denn dies lässt sich häufig nicht so einfach beantworten. Das Problem: Gutgemachtes, hochwertiges Kunstfell ist meist kaum noch von Echtpelz zu unterscheiden. Und auch ein Blick aufs Etikett hilft nicht immer, obwohl es für Echtpelz an Textilien eine Kennzeichnungspflicht gibt. Laut der EU-Textilkennzeichnungsverordnung muss bei Verwendung von Echtfell auf dem Etikett in der Kleidung der Hinweis stehen: „Enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs.“. Doch in vielen Fällen fehlt der vorgeschriebene Hinweis bei Textilien mit Echtpelz. Das traurige Fazit also lautet: Gegen die Kennzeichnungspflicht wird häufig verstoßen!
Bei Schuhen sieht es noch schlimmer aus, denn dort herrscht keine Kennzeichnungspflicht- weder für Kunst– noch für Echtfell. Leider kann auch der Preis nicht als Orientierung dienen, da gut imitiertes Fell wie beispielsweise Webpelz teurer sein kann als zum Beispiel Fell von Marderhunden. Letzteres stammt häufig aus China und es teilweise billiger als Webpelz. Also, Vorsicht bei einer günstigen Jacke mit Fellbesatz „made in China“!
Tricks
Aber es gibt glücklicherweise einige Tricks, wie man Echtpelz vor dem Kauf auf die Schliche kommen kann. Pustet man den Pelz nämlich an und die Haare legen sich zur Seite, ist dies ein Indiz für eine Echtheit. Kunsthaar bewegt sich hingegen kaum.