Fastenzeit: Wie sinnvoll und gesund ist die Fastenkur?

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Am Aschermittwoch in 18 Tagen beginnt nach christlichem Brauch die Fastenzeit. Auch viele Nicht-Gläubige nutzen die Zeit bis Ostern für einen inneren Frühjahresputz: Fasten soll den Körper reinigen, den Stoffwechsel anregen und vor chronischen Krankheiten schützen. Doch wie sinnvoll und gesund ist eine Fastenkur wirklich?

40 Tage keinen Alkohol, keine Süßigkeiten, kein Fleisch oder gar der mehrtägige Komplettverzicht auf feste Nahrungsmittel – vor allem junge Frauen sind dem Fasten gegenüber aufgeschlossen. Motivation ist vor allem die Gesundheit. Wichtig beim vollständigen Heilfasten in Eigenregie: der Verzicht auf feste Nahrungsmittel sollte mindestens zehn Tage betragen, um gefährliche Rückvergiftungen zu vermeiden. Unmittelbar vor dem Fasten sollten ein bis zwei Entlastungstage eingelegt werden, an denen man auf Fleisch und tierische Eiweiße verzichtet und Obst, Rohkost und Reis den Vortritt lässt.

Alles auf „Reset“ – dem Körper Zeit zur Regeneration geben

Essen bedeutet Stress für den Körper, denn jede Nahrungsaufnahme fordert ihn. Fasten gönnt den Verdauungsorganen, der Bauchspeicheldrüse und allen beteiligten Zellen eine Pause. Das wirkt sich zum einen positiv auf die Darmflora aus, die für das Immunsystem im Darm besonders wichtig ist, denn der Darm wird von Rückständen und abgestorbenem Zellmaterial befreit. Zum anderen verringern sich die Insulinresistenz und der Blutdruck – der Zucker- und Cholesterinspiegel werden gesenkt.

Insbesondere die Darmflora spielt bei der Entstehung von Krankheiten wie zum Beispiel Übergewicht und Typ-2-Diabetes eine entscheidende Rolle. Experten vermuten, dass hier durch eine Fastenkur vermehrt ältere und für den Stoffwechsel ungünstige Zucker-Eiweiß-Moleküle, die zur Entwicklung dieser Krankheiten beitragen, im Körpergewebe abgebaut werden können. Durch den Verzicht auf Alkohol und zu stark gesalzene Lebensmittel können zudem chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck gelindert werden. Wer jedoch keine radikale Fastenkur machen möchte und stattdessen 20 bis 30 Prozent weniger isst und gleichzeitig auf eine salzarme Ernährung achtet, kann den gleichen positiven Effekt erzielen.

Mehr Wohlbefinden – die Fasteneuphorie

Eindeutig für eine Fastenkur spricht, dass sich die Stimmung bei 80 Prozent der Fastenden verbessert: Sie nehmen sich viel intensiver wahr, das Gute-Laune-Hormon Serotonin wird freigesetzt und der Stresshormon-Pegel sinkt. Die sogenannte Fasteneuphorie ist evolutionsbedingt, denn früher waren Zeiten, in denen das Essen knapp war, ein normaler Lebensumstand. Die Stimmungsverbesserung hielt den Menschen buchstäblich bei Laune und sicherte damals so sein Überleben.

Ein Neustart in eine gesündere Ernährung?

Vielen fällt es nach einem Fastenerlebnis leichter, sich bewusster und gesünder zu ernähren – ihnen schmeckt oftmals Fettes, Salziges, Fleisch und Süßigkeiten schlichtweg nicht mehr so gut. Wer nach dem Fasten auf eine vegetarische oder vegane Ernährung umsteigt oder zumindest den Konsum von stark fetthaltigen und salzigen Produkten sowie rotem Fleisch einschränkt, kann seine Gesundheit deutlich verbessern.

Foto: Thinkstockphotos, iStock, 167314167, Tijana87

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