Esssucht: Ursachen, Symptome und Folgen von Adipositas

Ursachen die zur Esssucht führen

Wenn die Seele hungert versuchen die Betroffenen diesen schmerzhaften Hunger durch das wahllose in-sich-hinein-Essen zu stillen. Meist versuchen sie Defizite, also einen Mangel an Gefühlen (Emotionen) wie Liebe, Geborgenheit, Anteilnahme, Zuwendung, Aufmerksamkeit usw. durch essen zu kompensieren. Weitaus tragischer und schwieriger zu therapieren ist eine Esssucht ausgelöst durch sexuellen Missbrauch.

Ängste, mangelndes Selbstbewusstsein oder schlichtweg Langeweile können Auslöser sein. Manchmal ist es auch der Wunsch, eine gewisse Zeitspanne zu überbrücken, so wie der Raucher, der sich die Wartezeit mit noch schnell einer Zigarette verkürzt. Auch das sogenannte „Frustessen“ kommt öfter vor. Wenn etwas nicht klappt, Erwartungen nicht erfüllt werden oder Probleme auftauchen, wird gegessen.

Wachsen die Esssüchtigen in Familien auf, in denen das Essen überbewertet wird, lernen sie, dass viel essen gut und richtig ist. Essen wird als Belohnung, Ansporn und Seelentröster eingesetzt. Je kalorienreicher desto besser.

Die Ursachen sind so vielfältig wie die Menschen selbst. Meistens gibt es einen ganzen Strauß von Anlässen die als Gründe für die Essattacken in Frage kommen. Selten findet sich nur ein einzige Ursache.

Da die Esssucht zwangsläufig zu Übergewicht führt, kommt oft noch die Missbilligung anderer Menschen hinzu. Das „Dickerchen“ wird gemobt. Dadurch entsteht Frust und dem wird mit noch mehr Essen begegnet. Um sich aus dieser Spirale von Wechselwirkungen zu befreien sind die Betroffenen dann oft auf Hilfe von außen angewiesen.

Therapien gegen diese Sucht und Adipositas (krankhafte Fettsucht)

Eine Möglichkeit den Ursachen dieser Suchtstörung auf die Spur zu kommen und sie zu verarbeiten ist die Psychotherapie. Diese ist allerdings sehr langwierig und für die Patienten auch sehr belastend. Schnellere Erfolge bringt die Verhaltenstherapie. Unser Verhalten haben wir überwiegend erlernt. Bei der Verhaltenstherapie geht es darum, die Verhaltensmuster, die zu dem falschen Essverhalten geführt haben,  bewusst zu machen und durch neue, bessere zu ersetzen.

Eine Ernährungsberatung- und Therapie ist unumgänglich. Die Betroffenen müssen lernen sich mit ihrer Ernährung bewusster zu befassen. Dazu gehört auch eine gewisse Regelmäßigkeit mit der die Mahlzeiten eingenommen werden. Sie erfahren, welche Nahrungsmittel geeignet sind, einerseits die Pfunde purzeln zu lassen, und andererseits eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen zu gewährleisten.

Eine Körpertherapie, also eine regelmäßige sportliche Betätigung, ist dazu geeignet, das Gefühl für den eigenen Körper wieder zu entwickeln. Der zweite positive Effekt ist der dadurch erreichte Gewichtsverlust und das damit verbundene gestärkte Selbstwertgefühl.

Die Gestaltungstherapie fördert die Kreativität und ermöglicht es den Patienten ihre Gedanken und Gefühle durch künstlerische Aktivitäten wie z.B. Malen, Formen von verschiedenen Materialien usw. auszudrücken und zu verarbeiten.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet verschiedene Informationsbroschüren, auch in PDF-Form, zu Essstörungen an.

6 Meinungen

  1. Es gibt einen weiteren Aspekt zu beachten: „Nicht nur die Psyche beeinflusst unsere Nahrung, unsere Nahrung beeinflusst auch unsere Psyche“. Es gibt bestimmte Lebensmittel, die Essstörungen „triggern“.

  2. Nicht zu vergessen ist auch, dass Adipositas ganz schnell extreme gesundheitliche Schäden mit sich bringt. Nicht nur die Psyche, sondern auch der Körper leidet…. Bei der Behandlung von Essstörungen jeglicher Art sollte zunächst gelehrt werden, wie wertvoll eigentliche der eigene Körper ist.

  3. Dieser Blog ist sehr informativ.

  4. Es gibt auch einen anderen Grund, der bei mir eintraf: Falls ich sauer wurde und Wut auslassen musste, warum auch immer, holte ich mir etwas zum essen. Was Adipositas betrifft, kann ich nur sagen, dass sie durch Psychologen eventuell geheilt werden kann. Ich hab es selber probiert und nach mehreren Sitzungen hat es endlich geklappt.

  5. Adipostoas bzw. Fettsucht ist eine Verharmlosung . (wenn auch lateinisch korrekt) . Genaugenommen müßte das Fressucht heißen. Nämlich anderes ist das nicht. Beobachtet man solche Leute , dann sind meistens die Kauwerkzeuge in Betrieb. Oder es werden Zuckerbomben ala Cola usw. in Massen verkonsumiert. Auf Nachfrage heißt es dann Ich esse ja nicht viel, kann also nichts dafür. Unverantwortlich finde ich dann die sogenannten Wissenschafteler die dann versuchen zu Suggerieren Überwicht sei genetisch bedingt etc. Also mit anderen Worten macht weiter so, ihr könnt ja nichts dafür. Das nächste ist dann unsere liebe Lebensmittelindustrie. Da werden dann zuckerreduzierte Lebenmittel beworben, schaut mann dann genauer hin sind da genauso viele Kilokalieren eventuel sogar mehr enthalten als normaleweise, kosten dann gleich mehr. Es gab übrigens mal im Fernsehen (WDR) eine Sendung die sich mit diesem Thema befasste. In der wurde unteranderem das Standardmenue von MD verglichen. Aus den 1960 Jahren und um 2003 . Es waren mehr als das doppelte an Kilokalien enthalten. Ca. 500 zu über 1000. Genauere Zahlen weiß ich jetzt leider nicht, da das ja schon etwas länger her ist. Der Vergleich von Backbüchern älteren Datums zu einem derzeit aktuellerem Datum kam zu einem ähnlichen Ergebnis. Außerdem finde ich es nicht das die Krankenhäuser für XXXL Patienten einrichtet. Einer Frau hier in Dortmund (Ca. 200 Kilo) erklärte man sie müsse zum Wiegen in den Zoo , das die Krankenhauswaage ihr Gewicht nicht aushalte. Zumindendest bei ihr hats gewirkt.

  6. Es gibt auf jeden Fall Lebensmittel die unser Essverhalten „triggern“, jedoch eher die Fresssucht, das wären die sogenannten Appetitanreger.

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*