Erzrivalen der Moto-GP: Valentino Rossi und Casey Stoner

Die jüngsten Äußerungen von Casey Stoner müssen das Blut von Valentino Rossi zum Kochen gebracht haben: „Ich weiß, dass es wehtut, wenn ich ihn besiege. Und ich habe ihn wesentlich häufiger besiegt als er mich. Das fühlt sich also gut an,“ wird Stoner auf Sport1.de zitiert. Doch diese Worte sind nur aktuelle Kapitel eine Rivalengeschichte, die schon Jahre zurückreicht und an jedem Rennwochenende weitergeschrieben wird.

Die Protagonisten sind zwei der besten Motorradfahrer im Rennzirkus. Valentino Rossi wurde schon sechsmal Weltmeister in der Königsklasse, davon fünfmal in Serie von 2001 bis 2005. Mit Intimfeindschaften kennt sich der Italiener aus: Max Biaggi und Sete Gibernau, ebenfalls Top-Fahrer ihrer Zunft hatten kein gutes Verhältnis zu „Il Dottore“. Zum Ende seiner Karriere schien der Spanier Gibernau regelrecht von Rossi verflucht worden zu sein. Nachdem Gibernaus Team beim Grand Prix in Qatar 2004 erfolgreich eine Strafe für Rossi wegen eines Regelverstoßes gefordert hatte, schwor der Italiener alles daran zu setzen, dass Gibernau bei einem Rennen nie wieder ganz oben auf dem Podium stehe. Tatsächlich gewann der Honda-Fahrer nach dem Sieg im Wüstenstaat bis zu seinem Karriereende zwei Jahre später nie wieder ein Rennen.

Casey Stoner und Valentino Rossi: Der Australier fordert den „Doktor“ heraus

Ab der Saison 2006 startete Casey Stoner in der Moto-GP-Klasse und sicherte sich gleich im zweiten Jahr den Weltmeistertitel. Spätestens damals geriet der Fahrer aus Down-Under auf Rossis Radar, doch richtig ernst wurde es erst in Laguna Seca beim Grand Prix der USA im Jahr 2008. In einem spannenden Rennen, bei dem die beiden ständig um die Führung kämpften und sich mehrmals überholten, zog Rossi in der berüchtigten „Corkscrew“-Kurve am Australier vorbei. Dabei musste Rossi kurz neben die Strecke ausweichen und kollidierte beinahe mit Stoner. Der Italiener wurde Erster, musste sich aber vom damaligen Ducati-Piloten einiges anhören: „Ich habe den Respekt vor einem der größten Fahrer der Geschichte verloren,“ sagte der enttäuschte Zweitplatzierte damals.

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Casey Stoner entschuldigte sich später zwar für diese Aussage, aber das Tischtuch zwischen ihm und Rossi war zerschnitten. Besonders schmerzhaft war für den Australier, dass sich „Il Dottore“ in dieser Saison auch die WM-Krone sicherte. Vor Beginn der Saison 2011 wechselte Valentino Rossi dann zu Ducati und übernahm somit den Platz von Casey Stoner. Der italienische Rennstall hatte seinen Vertrag nicht verlängert. Somit durfte es eine besondere Genugtuung für den zu Honda gewechselten Australier gewesen sein, dass sein Nachfolger arge Probleme mit der neuen Maschine hat, während Stoner von Sieg zu Sieg eilt.

Rossi kegelt Stoner von der Strecke

Dementsprechend hörten sich viele seiner Aussagen auch an, als würde er lange angestautem Frust Luft machen. Beim Rennen im spanischen Jerez, schoss Rossi Stoner während eines Überholmanövers von der Piste. Der Australier musste das Rennen beenden und zog nach dem Rennen über den Mann mit der Startnummer 46 her: „Dein Ehrgeiz hat dein Talent wohl überschattet,“ ätzte er.

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Als sich Rossi nach dem Grand Prix beim Weltmeister von 2007 entschuldigte, fürchtete er sich vor einer Watschen und behielt seinen Helm an. Doch der schützte ihn nicht komplett vor Stoners Zorn. „Wie geht es deiner Schulter?“, wurde er mit einer ironischen Frage vom Australier empfangen, der sehr wohl um Rossis Verletzung wusste. Dann gabs nochmal einen nicht sehr netten Klapps auf die verletzte Stelle.

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Gleich im nächsten Rennen in Portugal gerieten die beiden wieder aneinander. Nach einem Trainigslauf regte sich Stoner darüber auf, dass Rossi häufig hinter ihm herfahre und nannte ihn einen „Hund, der mir überall hin folgt“.

Valentino Rossi bleibt im Moment wenig anderes übrig als diese Attacken zähneknirschend hinzunehmen. Seine Ducati ist in dieser Saison nicht konkurrenzfähig und Stoner führt die Weltmeisterschaft bislang souverän an. Aber der Italiener wird alles daran setzen dem Honda-Fahrer in den verbleibenden Rennen in die Suppe zu spucken und dann im nächsten Jahr zum zehnten Mal Weltmeister zu werden.

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