Emotional freedom techniques (EFT) – so funktioniert das Klopfen gegen emotionale Blockaden

Die EFT-Therapie ist noch relativ jung, sie wurde nach den Prinzipien von Akupunktur, Akupressur und Kinesiologie entwickelt. Wie diese geht EFT davon aus, dass sich im Körper sogenannte Meridiane befinden, durch die eine feinstoffliche Energie fließt. Bei einer Störung dieses Energieflusses kann es zu körperlichen oder auch psychischen Störungen, Blockaden und Krankheiten kommen. Nach dem Entwickler des EFT, Roger Callahan, hängen aber auch die Emotionen mit diesem Energiefluss zusammen und können durch diesen maßgeblich beeinflusst werden. Mithilfe einer einfachen Klopftechnik kann dieser Energiefluss angeregt werden und so lassen sich auch emotionale Blockaden und damit zusammenhängende negative Verhaltens- und Denkmuster nach und nach auflösen.

EFT – alternative Heilmethode für Jedermann

Es gibt ähnlich wie bei Akupunktur und Akupressur keine wissenschaftlichen Beweise über die Wirksamkeit von EFT, und die Methode kann auf keinen Fall eine ärztliche Behandlung ersetzen, sondern höchstens ergänzen – als Alternativmedizin. Allerdings berichten viele Menschen über positive Erfahrungen mit der Methode, u.a. bei einigen psychosomatischen nervösen Beschwerden (wie Schlafstörungen), Kopfschmerzen, Phobien, Ängsten und emotional bedingtem Übergewicht oder Essstörungen. Auf jeden Fall kann die EFT-Technik helfen, sich negativer oder schädigender Verhaltensmuster und Emotionen überhaupt erst einmal bewusst zu werden.

EFT-Technik: Was wird benötigt?

  • Ruhe
  • Ort zum Entspannen

 

EFT-Technik: So funktioniert es

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Einstimmungssatz finden

Sie können beim Klopfen mit der EFT-Technik liegen oder sitzen, möglichst an einem ruhigen Ort, an dem Sie nicht gestört werden. Überlegen Sie als erstes, welches emotionale Problem Sie bearbeiten möchten. Nehmen wir an, Sie haben beispielsweise starke Angst vor Spinnen. Dann können Sie folgenden Satz wählen: „Auch wenn ich Angst vor Spinnen habe, liebe ich mich bedingungslos.“ Formulieren Sie den Einstimmungssatz stets auf diese Weise „Auch wenn…, liebe ich mich/akzeptiere ich mich aus vollem Herzen“ (oder ähnlich).

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Überlegen Sie nun kurz, wie stark Sie ihre Angst beispielsweise belastet, betrachtet auf einer Skala von 0 (kein Problem) bis 10 (maximaler Stress). Finden Sie spontan und intuitiv einen Wert auf dieser Skala.

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Während Sie den Einstimmungssatz drei mal am besten laut sprechen, klopfen Sie entweder mit zwei Fingern auf die Handkante unterhalb Ihres kleinen Fingers (auf die knochige Stelle, egal auf welcher Hand) oder massieren mit allen Fingerspitzen einer Hand einen Punkt im oberen Brustbereich, etwa zehn Zentimeter unterhalb des Halsansatzes und von der Mitte ausgehend noch einmal etwa sieben bis zehn Zentimeter nach links oder rechts. Es handelt sich um eine Stelle, die etwas empfindlicher ist als die umliegende Haut und vielleicht bei Druck auch etwas schmerzt.

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Kurzversion des Einstimmungssatzes

Sprechen Sie im Folgenden bei jedem Klopfpunkt eine Kurzversion des Ausgangssatzes. In unserem Beispiel könnte Sie lauten: „Ich habe Angst vor Spinnen“ oder auch „Meine Angst vor Spinnen“. Vielleicht fragen Sie sich nun, warum hier der Fokus gerade auf das negative Gefühl gelegt wird (während sonst häufig zu positiven Formulierungen und Gedanken geraten wird). Das ist ganz einfach: Durch den Einstimmungssatz werden Sie dazu angeregt, das Problem emotional in sich wachzurufen. Durch die EFT-Technik wird diese Emotion dann bearbeitet und allmählich aufgelöst. Nach jeder Klopfsequenz werden Sie erneut überlegen, welchen Stresswert Sie dem Problem nun auf der Skala von 1 bis 10 zuordnen. In den allermeisten Fällen wird der Stresswert nach wenigen Klopfsequenzen deutlich sinken.

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Wie man klopft

Es gibt nicht einen bestimmten Klopfpunkt für ein bestimmtes Problem, sondern eine feste Abfolge von Klopfpunkten, die Sie quasi universal für die verschiedenen negativen Emotionen verwenden können – egal, um welches Problem es sich handelt. Legen Sie zwei Finger zusammen (am besten Zeige- und Mittelfinger) und klopfen Sie leicht 5 bis 8 Mal auf jeden Klopfpunkt, während Sie die Kurzversion des Ausgangssatzes wiederholen.

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Die einzelnen Klopfpunkte

  1. Klopfen Sie in die Mitte zwischen dem inneren Ende eines Auges (wählen Sie intuitiv, welche Seite für Sie richtig ist) und der Augenbraue.
  2. Als nächstes ist der Punkt am äußeren Ende des Auges dran, auf dem knochigen Rand.
  3. Nun klopfen Sie mittig unter diesem Auge, auf dem Jochbein.
  4. Der nächste Punkt sitzt mittig zwischen Nase und Mund.
  5. Der folgende Klopfpunkt befindet sich in der Vertiefung zwischen Kinn und Mund.
  6. Es folgt der Punkt unterhalb der Verbindung von Schlüsselbein und Brustbein.
  7. Als nächstes wählen Sie einen Punkt unter dem Arm und seitlich am Brustkorb, etwa auf der Höhe der Brustwarze.
  8. Der letzte Klopfpunkt befindet sich auf der höchsten Stelle des Kopfes, hier klopfen Sie mit allen Fingerspitzen einer Hand.
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Überlegen Sie nach der ersten Klopfsequenz, welchen Stresswert Ihr Problem nun hat. Machen Sie solange jeweils in der angegebenen Reihenfolge Klopfsequenzen, bis der Stresswert auf 1 oder Null gesunken ist. Das ist häufig schon nach drei oder vier Sequenzen der Fall, die jeweils nur wenige Minuten dauern. Wiederholen Sie dabei stets die Kurzversion vom Ausgangssatz.

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Wenden Sie die EFT-Methode täglich an, am besten jeweils 10 bis 30 Minuten. Nach wenigen Tagen können wahrscheinlich bereits erste Erfolge eintreten. Bleiben Sie geduldig am Ball. Variieren Sie den Einstimmungssatz je nach Bedarf, denn wahrscheinlich fallen Ihnen noch weitere negative Gefühle oder Verhaltensmuster ein, die mit Ihrem Problem in engem Zusammenhang stehen. Auch diese können Sie mit EFT bearbeiten, und so mehr Entspannung und Balance in Ihrem Alltag erreichen.
Die genauen Stellen einiger Klopfpunkte können Sie in unserer Galerie finden:

  Zeitaufwand: 10 bis 30 Minuten Schwierigkeitsgrad:  

2 Meinungen

  1. ..Und ich dachte immer Vitamin B sei eine Bezeichnung für Beziehungen. Wieder was gelernt – danke!(kleiner Scherz am Rande; aber ein bisschen Spaß muss eben sein im Leben oder?) 😉

  2. Ich selbst habe EFT nicht erfolgreich nutzen können, aber ein Freund von mir in den USA hat sein persönliches Trauma damit aufgelöst und arbeitet mit dieser Technik nun sehr erfolgreich mit anderen Menschen als Coach und Therapeut.

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