Naive Bauernmalerei darf man im Museum Ludwig Köln nicht erwarten, denn die Sammlungen sowie die wechselnden Ausstellungen widmen sich meist voll und ganz der modernen Kunst, so auch „Eine Ohrfeige dem öffentlichen Geschmack“. Ein wichtiger Teilaspekt ist der Kubofuturismus, der mir ehrlich gesagt bisher kaum ein Begriff war.
Russische Avantgarde: Kubofuturismus
Der Kobufuturismus setzt sich aus den Elementen des Kubismus, wie auch des Futurismus zusammen, was auch den Namen erklärt. Berühmter Vertreter dieser Stilrichtung, die vor dem Ersten Weltkrieg begann sind beispielsweise Kasimir Malewitsch, dessen „Der Holzfäller“ sehr bekannt ist. Revolutioniert hat er die Kunstszene in Europa aber durch das von ihm verfasste Manifest zum Suprematismus. Bahnbrechend galt damals Schwarzes Quadrat auf weißem Grund“, was die Moderne einläutete.
Andere Künstler deren Bilder für diese Stilrichtung stehen sind Alexandra Exter oder Ljubow Popova, ebenfalls in der Sammlung vorhanden. Die Werke waren zu ihrer Zeit bahnbrechend, da sie die Ästhetik ihrer Zeit in Frage stellten beziehungsweise modifizierten.
Sammlung ist „Eine Ohrfeige dem öffentlichen Geschmack“
Wenn man sich die Bilder betrachtet fühlt man sich etwas in Fritz Langs „Metropolis“ versetzt, zumindest bei einigen Werken ist das futuristische Design sehr deutlich. Da werden technisch aussehende Gegenstände oder Menschen mit kubistischen Mitteln verzerrt oder neu zusammengesetzt und neu erzählt.
Wer mit Picasso und Juan Gris nicht viel Anfangen kann, der wird auch diese Ausstellung nicht besonders genießen. Abstrakt geht hier nämlich meist vor Gegenständlichkeit, aber wie der Name schon verrät, es ist „Eine Ohrfeige dem öffentlichen Geschmack“. Wenn man sich auch erst ein bisschen in diese Richtung hineindenken muss, ist sie doch sehr interessant.
Sammlung:
Russische Avantgarde: Eine Ohrfeige dem öffentlichen Geschmack
26.05.2009 – 03.01.2010
Museum Ludwig Köln
Bischofgartenstraße 1
50667 Köln
info@museum-ludwig.de