Leider war ich nicht derjenige der sie selbst in Schwung halten durfte, sondern höchstens mal an den Knöpfen fummeln. Ich war eigentlich ein klassischer Trittbrettfahrer und Spanner. Aber nicht freiwillig, sondern meine geringen Lebensjahre haben mich daran gehindert, selbst Hand anzulegen. Ich war ungefähr acht. Also haben mir glatte zehn Jahre gefällt, um mit der Göttin selbst zu verkehren. Die DS21 von Citroen, es haben wahrscheinlich schon einige erraten, war diese Göttin. Mein Vater und ich fuhren damit des öfteren schneller als die Mutter es erlaubte.
Schaut euch nur diese Formen an. Ein Kunstwerk auf Rädern. Eine mobile Skulptur der Schönheit, die in der Erinnerung unauslöschbar ist. Gelassene Eleganz, gepaart mit properen Formen und Sinnlichkeit bis ins kleinste Detail. Dazu ein Komfort in der Bewegung, wie man es nur in den wunderbarsten Vorstellungen erträumen kann. Sie symbolisiert für mich die Bereitschaft der
Hingabe, mit der Fähigkeit, so gut wie alles zu verzeihen. Fantômas, Jean Gabin, Alain Delon und Yves Montand haben sie in ihren Filmen gefahren. Schon deshalb ist sie kult. Einfach Grandios!
Schade ist, dass ich sie heute nicht mehr fahren würde. Wahrscheinlich ist es wie mit den schönen Frauen. Sie erscheinen im richtigen Moment und treten wenn nötig wieder ab. Sie sind sich ihrer Zeit bewusst. Die Göttin selbst würde heute nur noch hinter geschlossenen Gardinen parken. Sie wäre einfach zu stolz, um sich in die vulgären Blechlawinen der Vierradstripperinnen einzureihen. Trotzdem wird sie ab und an mal gezwungen ihre unvergessliche Schönheit zu zeigen. Gefahren wird sie heute vermutlich nur noch von Männern, die ihre erste Liebe nicht überwunden haben.
Lars! Du musst uns Bilder zeigen! Viele! Oder geht das nicht? Dann lass es dir mal zeigen..
wie denn, reichen die 24 von der SZ nicht?