Seit einigen Tagen ist es offiziell: Für Geschenke werden dieses Jahr rund 18 Prozent mehr ausgegeben als noch im Vorjahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY). Jeder Bundesbürger gibt im Durchschnitt etwa 259 Euro für seine Liebsten und deren Weihnachtsgeschenke aus. Zusammengerechnet ergibt das die Wahnsinnssumme von 14,6 Milliarden Euro für Geschenke. 2015 stellt damit die zweithöchste Summe für Geschenke im vergangenen Jahrzehnt.
Der Durchschnitt wächst, denn die Wirtschaft boomt
Laut Umfrage möchten die Verbraucher dieses Jahr 10 Euro mehr in Gutscheine und Geldgeschenke investieren. Während der Durchschnitt 2014 noch bei 35 Euro lag, ist dieser in diesem Jahr auf 45 Euro angewachsen. Gleichermaßen beliebt ist das Verschenken von Kleidung und Büchern beziehungsweise E-Books mit durchschnittlich 31 Euro und 29 Euro. Weniger spendabel wollen die Schenker hingegen sein, wenn es um Lebensmittelgeschenke und Süßigkeiten geht. Eingeplant sind in diesem Jahr dafür „nur“ 14 Euro, also 2 Euro weniger als in dem Jahr davor.
Thomas Harms von EY erklärte dazu, dass es der deutschen Wirtschaft aktuell sehr gut gehe und die Deutschen daher schneller und tiefer in die Tasche greifen. Diese Tatsache basiert auf den relativ hohen Reallöhnen nach den guten Tarifabschlüssen, der geringeren Inflation und der ansteigenden Beschäftigung.
Frauen vs. Männer, Innenstädte vs. Internet
Ebenfalls ermittelt wurde, dass Frauen spendierfreudiger sind als die Männer. Frauen wollen für ihre Geschenke im Durchschnitt 264 Euro auf den Tisch legen, während Männer die Grenze bei 252 Euro ziehen. Das weibliche Geschlecht verschenkt mit Vorliebe Bücher und Gutscheine, Männer bevorzugen das Verschenken von Unterhaltungselektronik.
Entgegen aller Vermutungen siegt bei 75 Prozent der Befragten der klassische Weihnachtsbummel durch die Innenstadt. Bequem von zu Hause aus die Geschenke im Internet zu bestellen liegt nur bei 11 Prozent im Trend. Unterschiede zeigen sich hier allerdings beim Alter, denn bei Verbrauchern unter 35 Jahren sind es 24 Prozent, die ihr Weihnachtspräsent in einem Onlineshop kaufen.
Trotzdem noch das Fest der Liebe
Ob nun der Weihnachtsmann oder das Christkind, dieses Jahr liegt mehr unter dem deutschen Christbaum als in früheren Jahren. Bleibt zu hoffen, dass trotz dieser gesteigerten Konsumlaune nicht vergessen wird, dass es sich um das Fest der Liebe handelt und jedes Geschenk von Herzen kommt.
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