Wer verreisen will, sollte neben Reiseführern auch einen Roman über sein Urlaubsziel zu lesen. Die fiktiven Geschichten beschreiben ein Land oder eine Stadt meist authentisch und geben ein erstes Gefühl für das Reiseziel. So kommt richtig Vorfreude auf. Tipps für inspirierende Bücher lesen Sie hier.
Out of Africa von Karen Blixen
Wenn ein Ausländer über ein fremdes Land schreibt, dann klingt das meist wenig authentisch. Allerdings ist dieser Roman so gut geschrieben, dass man Kenia fast durch die Augen der Protagonisten sehen kann. Der Roman erzählt die wahre Geschichte der Autorin Karen Blixen, die ihren Cousin heiratete und mit ihm nach Kenia auswanderte. Ihr Ehemann entpuppt sich als faul und untreu. Karen kümmert sich daraufhin allein um die Kaffeeplantage und findet in dem Großwildjäger Denys Finch Hatton die Liebe ihres Lebens. Der Roman begeistert durch seine detailgetreue Beschreibung von Menschen und Landschaft und ist eine Liebeserklärung an Afrika.
Lily King: Euphoria
Dieser Roman macht Lust auf Abenteuerreisen. In dem Bestseller „Euphoria“ geht es um Wissenschaftler, die in den Dreißigern in Neuguinea das Zusammenleben und die Soziologie von indigenen Stämmen erforschen. Was ziemlich trocken klingt, hat die Autorin intelligent mit der Schilderung einer Dreiecksbeziehung verflochten. Das ganze Buch ist so eine mehrgliedrige Studie zum Menschsein auf Verhaltens- und Gefühlsebene: intelligent komponiert!
Sayed Kashua: Zweite Person Singular
Alles andere als eine Gute-Laune-Geschichte ist Sayed Kashuas „Zweite Person Singular“. Doch die Geschichte um den arabischen Israeli, der in Westjerusalem als Sozialarbeiter arbeitet, ermöglicht eine einzigartige Perspektive. Kein wahrer Reiseroman, aber dennoch eine Geschichte, die sensibilisiert und aufmerksam macht.
Orhan Pamuk: Istanbul – Memories and the City
In diesem Roman begibt sich Orhan Pamuk auf Spurensuche in seiner eigenen Familie. Dabei beschreibt der Nobelpreisträger die Schauplätze und Geheimnisse der Stadt Istanbul so anschaulich und dicht, dass man sich einfach in den Ort verlieben muss. Der Roman ist ein Porträt der spannenden Metropole, deren Reiz sich im Gegensatz von West und Ost entfaltet, und zugleich ein Selbstporträt des Autors als junger Mann.
Galsan Tschinag: Die Karawane
Wie wäre es denn einmal mit der Mongolei? Wer sich einstimmen möchte, der sollte „Die Karawane“ von Galsan Tschinag lesen. Das einstige Stammesoberhaupt tuwinischer Nomaden lebt heute in Deutschland und schreibt in diesem Roman über die Expedition durch die mongolische Steppe. Es geht dabei um die Rückkehr eines zwangsumgesiedelten Volkes in ihr Ursprungsdorf. Ein packend und dicht geschriebener Roman, der Lust auf die große weite Welt macht.
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