Das Prinzip des Tauschens ist uralt und langbewährt. Man gibt etwas, das man nicht mehr braucht, und bekommt etwas, das man gerne haben will. Manch einer kennt vielleicht die auf diesem Prinzip beruhenden „Umsonstläden“ oder war schon mal auf einer Tauschbörse im Internet aktiv. Berlin gibt dem Tauschprinzip einen neuen Anstrich und stellt zwei sogenannte „Giveboxen“ auf – eine in Kreuzberg, eine in Berlin Mitte, weitere sind geplant. Sei es die Extravaganz der Idee selbst oder die Spannung auf das, was man vorfindet, sei es der überfüllte Kleiderschrank oder der Wille, etwas Gutes zu tun, in den Schenkboxen herrscht reger Durchgangsverkehr.
Nichts geht ohne Regeln: das Eigenverantwortungsprinzip der Givebox
Beim Blick in die liebevoll hergerichteten Holzkleiderschränke findet man voll behangene Kleiderstangen und prall gefüllte Regalböden mit Büchern, CDs, Schuhen, Klamotten und allerlei Krimskrams, der noch kurze Zeit vorher den Schrank manch eines Tauschers zum Überquellen brachte. Sein „Objekt der Begierde“ findet hier fast jeder. Mitgenommen werden darf es nur im Tausch gegen etwas Mitgebrachtes, so simpel die Regel. Das auf Fairness und Eigenverantwortung beruhende Konzept lässt sich knapp zusammengefasst in der an der Wand befestigten Benutzerordnung nachlesen. Da es keine Kontrolle gibt, verlässt man sich frei nach dem „Sharing = Caring“-Prinzip auf die Ehrlichkeit der Nutzer, was zu deutsch so viel heißt wie „Teilen = (sich) Kümmern“. Auf diesem Prinzip beruht auch die an die Nutzer gerichtete Bitte, ihre Tauschgüter für den Fall, dass sie keiner haben möchte, nach zwei Wochen wieder abzuholen, um eine Überfüllung der „Schenkboxen“ zu vermeiden. Doch bei der Beliebtheit, die die Berliner Tauschboxen schon kurz nach ihrer Einführung bei Einheimischen und Urlaubern genießen, wird es dazu wohl ohnehin kaum kommen.
Hier stehen die Trend-Boxen:
Berlin-Mitte: Schenkbox in der Steinstraße
Kreuzberg: Schenkbox in der Falckensteinstraße
Sie finden sie Givebox aber auch auf Facebook.
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Richtig ist, dass die Dinge aus den Giveboxen nicht weiterverkauft werden sollen/dürfen, weil dies gegen den Ursprungssinn handelt. Geben und auch Nehmen darf jeder, wie er mag.Weitere Giveboxen stehenin der Kollwitzstr. und in der Weserstr. .