Die Macht der Influencer

Die Macht der Influencer

Sie kamen (zumindest gefühlt) über Nacht und sind aus der heutigen Medien- und Shoppingwelt nicht mehr wegzudenken: die Influencer. Von einigen belächelt, von anderen regelrecht verehrt stellen sie neue Produkte vor, suchen den Kontakt zu ihren Fans und wirken nicht selten wie die „beste Freundin“.

Doch wie lässt sich die „Macht der Influencer“ eigentlich begründen? Wie ist es möglich, dass diese Berufsgruppe es schafft, Menschen mehr zu beeinflussen als ein klassischer Werbespot?

Fest steht, dass Influencer allem Anschein nach wirklich über einen viel zu langen Zeitraum unterschätzt wurden. Gerade junge Unternehmen haben jedoch das Potenzial erkannt, welches sich hinter dem Bereich des Influencer Marketing verbirgt. Und: die Geschichte der Werbung zeigt, dass es sich hierbei ohnehin um einen Markt handelt, der sich im Laufe der Jahre kontinuierlich verändert hat.

Werbung mit dem Influencer – ein effektives Konzept

Der Aspekt, der den klassischen Influencer vom Werbespot unterscheidet, ist seine Glaubwürdigkeit. Meist über einen Zeitraum von mehreren Monaten (oder Jahren) hat sich die betreffende Person eine mehr oder weniger große Fangemeinde aufgebaut. Diese hat oft einen persönlichen Bezug zu dem Menschen, der seine Erfahrungen mit Produkten per Video oder Bericht mitteilt.

Charakteristisch ist zudem, dass sich viele Influencer auf einen Bereich fokussieren. So beschäftigen sich manche Kanäle zum Beispiel mit den neuesten Kosmetikprodukten, während andere für Casinos ohne Einzahlung wie zum Beispiel durch Freispiele werben.

Ein weiterer Faktor, der den Influencer vom Werbespot unterscheidet, ist die Tatsache, dass die Zuschauer freiwillig einschalten, da sie entsprechend informiert werden möchten. Während Werbung, beispielsweise im Radio, zwischen einem Film vor sich hinplätschert, entscheiden sich die Follower bewusst dafür, sich Produktbewertungen und Co. anzusehen. Die Folge: das Interesse, zum Beispiel an saisonaler Männermode bzw. Ausflugszielen der Region, ist von Vornherein gegeben und der Artikel passt zur Zielgruppe.

Echte oder gekaufte Werbung?

Auf den „Influencer Boom“ folgte vergleichsweise rasch die Ernüchterung. Denn: schnell wurden Vorwürfe darüber laut, auch Influencer seien insofern käuflich, als dass sie -zumindest offiziell- alles gut heißen würden… solange die Bezahlung stimmt.

Dementsprechend dauerte es auch nicht lange, bis sich namhafte Influencer, wie zum Beispiel Cathy Hummels, vor Gericht verantworten mussten. Der Vorwurf: Schleichwerbung!

Fest steht, dass gerade im Bereich Influencing bis heute viele Grauzonen existieren. Fragen wie „Ist es erlaubt, für Dinge zu werben, die ich mir selbst gekauft habe?“ konnten bis heute noch nicht eindeutig beantwortet werden. Besonders erheiternd waren in diesem Zusammenhang zweifelsohne auch Posts mehrerer Influencer, die ihr Gesicht mit „Werbung“ Aufklebern bedeckten, um sicherzugehen.

Der Faktor der Glaubwürdigkeit

Je nach Bekanntheitsgrad kann es sich beim Influencer um eine besonders lukrative Tätigkeit handeln. Unter anderem auch viele große, bekannte Marken wissen es zu schätzen, wenn ein Promi mit Social Media Account seine Produkte testet oder „nur“ promotet.

Dennoch ist es natürlich auch für den Influencer wichtig, hierbei seine Glaubwürdigkeit nicht zu verlieren. Beauty-YouTuberinnen, die sich aus heiterem Himmel beispielsweise dazu entschließen, Werbung für Bohrmaschinen zu machen, rufen bei ihrer Fangemeinde schnell ein Stirnrunzeln hervor.

Auch die Masse der Werbeposts sollte in einem gesunden Verhältnis zu den restlichen Inhalten stehen.

Influencer oder Schnorrer?

Die Macht der Influencer

Es klingt wie im Märchen: Einladungen zu Events, kostenlose Produkte, bezahlte Werbung… Influencer scheinen ein tolles Leben zu fühlen. Mit Sätzen wie „Die arbeiten ja gar nicht richtig!“ zeigen viele Social Media Nutzer jeden Tag, dass hier immer noch die klassischen Vorurteile gelten, mit denen sicherlich viele neue Berufsgruppen zu kämpfen haben. Doch entspricht dies wirklich der Wahrheit?

Leben Influencer von den Geschenken, die sie fotografieren und strahlend in die Kamera halten?

Wer sich einmal mit dem Tagesablauf eines typischen Influencers beschäftigt hat, weiß, dass es sich hierbei wirklich um einen ernstzunehmenden Beruf handelt… zumindest dann, wenn der betreffende Influencer über ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Ehrgeiz verfügt.

Das Erstellen von Bildern und Videos, die Suche nach Kooperationspartnern, das Reisen in andere Städte, Geschäftsmeetings… all diese Tätigkeiten nehmen viel Zeit in Anspruch. Wer Vollzeit als Influencer arbeitet, steht dem Zeitpensum eines klassischen Büroarbeiters oft in nichts nach. Zudem charakterisiert sich diese Art der Selbstständigkeit durch eine extreme Unsicherheit. Niemand garantiert dem Influencer, dass er auch in einem Jahr noch „in“ sein wird. Oder anders: bekannte Influencer sind quasi dazu gezwungen, sich am Markt zu behaupten und immer wieder bei ihren Followern in Erinnerung zu rufen.

Die Zukunft der Influencer – wie geht es weiter?

Aktuell kann davon ausgegangen werden, dass es Influencer weiter schaffen werden, sich in der Werbe- und Marketingwelt zu etablieren. Im Zeitalter des Internet ist es zudem realistisch, dass große Unternehmen auch weiterhin (und verstärkt) auf diese Form des Marketings setzen werden.

Und: auch der Ruf dieser Berufsgruppe dürfte sich verbessern. Spätestens dann, wenn diese Art des Marketings noch deutlicher mit TV- und Plakatwerbung verschwimmen wird.

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