Heute ist es kaum mehr aus unserem Alltag wegzudenken: elektrisches Licht in Form von Glühbirnen, Gasentladungsröhren oder mittlerweile LEDs. Doch eine richtige Verbreitung fand diese Lichtquelle erst vor etwa hundert Jahren. Ganz zu Anfang waren die Menschen noch auf offene Feuer angewiesen, um in der Nacht sehen zu können. Doch im Laufe der Jahrhunderte kamen immer mehr Erfindungen hinzu, die es den Menschen ermöglichten Licht ins Dunkel zu bringen.
Feuer und Flamme
Der Zeitpunkt an dem die Menschen erstmalig begannen, Feuer zu nutzen ist umstritten, wird nach dem ältesten hinreichend gesicherten Fund aber auf 790.000 v. Chr. datiert. Fakt ist, dass es die Menschheit schon recht früh verstand, verharztes Holz (sogenannten Kienspan) zu entzünden um damit eine mobile Lichtquelle zu schaffen. Aus dieser Idee entstand später die Fackel, bei der das Holz selbst wegen seiner verhältnismäßig kurzen Brenndauer nur noch als Halterung benutzt wurde – der eigentliche Brennstoff war meist Pech oder Öl und sorgte in Innenräumen für einen unangenehmen Geruch. Grund dafür war vor allem unreines Öl, das auch in Öllampen genutzt wurde. Ab dem 18. Jahrhundert fand deswegen die Bienenwachskerze großen Anklang, vor allem aber beim Adel, denn aufgrund des hohen Preises mussten ärmere Bürger auf Kerzen aus Talg oder auf Tran als Lampenbrennstoff zurückgreifen.
Gaslicht und Lichtbogenlampe
Im Jahre 1862 entdeckte der deutsche Chemiker Friedrich Wöhler eine Methode, aus Kalk Acetylengas zu gewinnen. Die damit realisierbaren Karbid-Gaslichtlampen brannten extrem hell und wurden deshalb häufig als Grubenlampen im Bergwerk verwendet. Eine Weiterentwicklung dieser Lichtquelle waren Lampen die mithilfe von Steinkohlegas brannten, einem Abfallprodukt der Herstellung von Steinkohle. Diese waren zwar auf ein Leitungssystem angewiesen, welches erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde, brannten aber geruchsneutraler und heller als konventionelle Gaslampen. Sie stellten zeitweise eine ernstzunehmende Konkurrenz für die ersten elektrische Lichter dar, da sie um einiges kostengünstiger waren.
Elektrisches Licht
Das erste elektrische Licht stammte nicht etwa von Thomas Edison, sondern wurde schon im Jahr 1800 vom Chemiker Humphry Davy entdeckt, zumindest in der Theorie. Die von ihm entworfene Kohlenbogenlampe leuchtete, indem eine hohe Spannung zwischen zwei Kohlestiften erzeugt wurde, die zu einem Lichtbogen führte. Dieses Licht fand jedoch wenig Anklang, da es wegen seiner gleißenden Helligkeit für Wohnräume ungeeignet war. Es wurde später allerdings als Straßenbeleuchtung eingesetzt. Thomas Edison entwickelte die Idee der Kohlenbogenlampe schließlich weiter, indem er einen Bambuskohlefaden in einem Glaskolben unter Strom setzte. Obwohl diese frühe Glühbirne zunächst nur eine Brenndauer von rund 40 Stunden hatte, sorgte Edison damit für eine Revolution in der elektrischen Beleuchtung. Denn die darauf aufbauenden Metallfaden-Glühlampen brennen noch heute in etlichen Haushalten, werden jedoch langsam aber sicher von modernen energiesparenden Leuchtmitteln wie LEDs verdrängt.
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