Von Fatmire „Lira“ Bajramaj wird seit einigen Jahren gesagt, dass sie über kurz oder lang zur Weltfussballerin des Jahres gewählt werden wird. Den dritten Platz belegte sie darin bereits 2010 (mit nur 22 Jahren!). Vor vier Jahren war sie noch Ergänzungsspielerin, bei der Fussball WM 2011 aber wird sie mit Sicherheit alle Partien bestreiten – so sie denn nicht gesperrt wird oder sich verletzt. Im nächsten Jahr wird sie für Frankfurt kicken, sie verlässt den mehrfachen deutschen Meister und Champions League Sieger von 2010 Turbine Potsdam für – wohl – ein wenig mehr Geld. Und welche drei bis vier weiteren Spielerinnen können sich Chancen ausrechnen? Wir stellen Kulig, Hingst und Co. vor:
Der Antrieb im Team: Das Mittelfeld der deutschen Frauen bei der Fussball WM 2011
- Melanie Behringer: Sie war Stammspielerin bei der vergangenen WM und hat inzwischen in 62 Spielen für die A-Nationalmannschaft auf dem Platz gestanden. Im kommenden Jahr wird sie mit Bajramaj gemeinsam in Frankfurt spielen. Neid wird wissen, was sie an Behringer hat. Es wird ein enges Rennen um die Plätze im Mittelfeld geben
- Kerstin Garefrekes: Nicht zuletzt auch aufgrund von Garefrekes. Mit 123 Länderspielen eine der erfahrensten im Team. Die inzwischen 31-jährige gehört seit der WM 2003 zum festen Kern der Nationalelf, gewann auch im Verein (wieder Frankfurt) außer der Champions League – alles. Unersätzlich aufgrund ihrer Erfahrung und ruhe am Ball, ob es für die erste Elf reicht? Wir werden es erleben.
- Ariane Hingst: Sie toppt Garefrekes noch. Mit 170 Länderspielen nach Birgit Prinz die mit den meisten Einsätzen im Team. Hingst, Jahrgang 1979, wurde bereits 1997 Europameisterin. Hingst kann recht flexibel im defensiven Mittelfeld, oder auch in der Abwehr eingesetzt werden.
- Kim Kulig: Ein Shootingstar. 1990 geboren, ist Kulig eine jener fünf Spielerinnen, die im letzten Jahr U20-Weltmeisterin wurde und bei der Heim-WM mit dabei sein wird. Sie spielt in Hamburg, ist spritzig, wendig und gilt als riesen Talent. In der A-Nationalmannschaft brachte sie es immerhin inzwischen auf über 20 Einsätze.
- Simone Laudehr: Seit 2004 spielt Laudehr in Duisburg, seit 2007 auch im Trikot der Nationalmannschaft – und damals direkt zur Stammspielerin bei der WM avanciert. Inzwischen hat Laudehr knapp 40 Länderspiele absolviert und gehört zum absoluten Stamm der Mannschaft.
- Celia Okoyino da Mbabi: Sie hat noch keine WM-Erfahrung – wenn alles normal verlaufen wäre, indes sehr wohl. Leider verletzte sich Mbabi kurz vor der Weltmeisterschaft 2007, so dass sie nun alles daran setzt, um auch Einsatzminuten zu bekommen. Sie ist 1988 geboren, gehört also auch zu der frischen und technisch extrem stark veranlagten Spielerinnengeneration einer Kulig oder Popp. In den kommenden Jahren wird von denen gehört werden.
Das Mittelfeld bei der Fussball WM 2011 – reine Spekulation
Derzeit lässt sich nicht absolut nicht sagen, wen Silvia Neid beim Eröffnungsspiel am 26. Juni aufs Feld schicken wird. Wie gezeigt verfügen all diese Spielerinnen über Klasse und hätten einen Platz im Team verdient. Im Test gegen Nordkorea liefen zunächst Kulig, Laudehr, Garefrekes und Behringer auf. Inwiefern das jedoch Aussagekraft hat, sei derzeit dahingestellt.
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