Auf den ersten Blick nicht unspektakulär, in ihrer Weitläufigkeit, mit ihren Felsformationen. Aber ein Urlaub in der Atacama Wüste, der trockensten Wüste der Welt – ist das eine Reise wert? Die an Bolivien und Peru angrenzende Wüste in Nord-Chile ist kaum besiedelt. Konversation werden Sie dort beinahe vergebens suchen.
Es ist die Natur, welche Sie lotsen muss. Davon, und von gesunder Höhenluft, hat die Atacama Wüste reichlich. Die Vulkane und Bergformationen bergen auch Schätze und Überreste vergangener Kulturen. Chile ist ein Ort für Naturliebhaber und Archäologen.
San Pedro de Atacama – Stadtleben in der Atacama Wüste
Antofagasta, Calama, Copiapó sind an die Wüste angrenzende Städte. In der Wüste gibt es kaum Siedlungen. San Pedro de Atacama ist eine kleine Ausnahme. Oder die Dörfer Tocanao und Socaire in den Anden.
Abends sitzt man um Lagerfeuer herum, denn die flache Wüste kühlt im Schatten drastisch ab. Dann erscheinen die 20 bis 25 Grad Celsius, die es mittags zu genießen gilt, drastisch ab. In den kleinen Ortschaften begegnen die Wanderer, die es in die Berge und Seen zieht, den Einheimischen. Hier können sie sich auf moderaten Höhen gut von den Wegen durch sauerstoffarme Ebenen erholen.
Denn die Berge ragen in Höhen von 4000 und 5000 Metern. Für Neuankömmlinge nicht der erstbeste Abstecher – Kurzatmigkeit, Kopfweh und Ohnmachtsanfälle wären die Gefahr. An die dünne Höhenluft müssen sich Urlauber erst gewöhnen.
Chile, ringsum Natur: Opfergaben am Vulkan und Planschen in der Lagune
Nach einem Pisco Sour in einem der Lokale von San Pedro geht es in die Berge, an einen See oder auch zu einer Festung – die Wüste ist nicht leer.
Auf dem Vulkan Licancabur, 5900 Meter hoch, sollen die Inka früher Menschen geopfert haben. In seiner überragenden Größe scheint er fast allgegenwärtig. Im Süden gibt es einen Salzsee, den Salar de Atacama. Die Festung Pukara de Quitor aus dem 12. Jahrhundert gewährt schöne Ausblicke in Oasen und Wüste. Auch schön ist das Mondtal aus Salzbergen und Sanddünen, die im Sonnenuntergang mystisch rot glitzern.
Auf zu den Geysiren und den Lagunen in den Hochebenen von Altiplano – bei Minusgraden in heiße Becken tauchen und im Sonnenaufgang spritzende Wasserfontänen beobachten.
Auch Cuzco – in Peru – wäre noch einen Besuch wert, für Archäologen auf der Suche nach architektonischen Parallelen zum Riesen von Atacama. Während die peruanische Stadt Cuzco auf den Grundrissen eines Pumas fußt, gleicht diese Bergformation der Darstellung eines Schamanen mit Pfeil, Medizintasche und Krone auf dem Haupt. Besuchen können Sie diese Kunstwerke zwar zu Fuß, richtig sehen können Sie sie aber nur aus dem Flugzeug oder dem Weltall.
Die moderne Welt rätselt, wie die alten Kulturen diese Formationen zustande bekamen. Die Atacama Wüste in Südamerika: eine Wiege der Kultur und des exotischen Tourismus.
Als ich vor fast 10 Jahren in der Atacama war, hatte ich das Glück den bolivianischen Winter „Invierno Boliviano“ zu erleben. Einmal in 30 Jahren schaffen es die Regenwolken aus dem Nordosten über die Anden hinweg und regnen sich in der Wüste ab. Es dauerte nur wenige Tage bis die ersten Planzen sprossen. Die Wüste hat tatsächlich gelebt.