Die 10 besten Boybands: You’re tearing up my charts

Eigentlich gab und gibt es gar nicht so sonderlich viele Bands, die ausschließlich aus jungen Männern (und teilweise Kindern) bestanden/bestehen und in etwa den Kriterien entsprechen, die gemeinhin an Boybands gestellt werden: Popmusik, gutes Aussehen (ja, auch das ist subjektiv) und im Idealfall ein klassisches Castingprodukt. Und dennoch sind diverse auf der Strecke geblieben. Keine der deutschen Bands (Bed&Breakfast, The Boyz, Overground, Touché) hat es in die Spitzengruppe geschafft. Ebensowenig vertreten ist die britischen Kombo Worlds Apart, sowie die amerikanischen Boybands O-Town, Take 5, US5 und – auch die gelten hier als Boyband – Boyz II Men. Aber all jene, die in dieser Aufzählung fehlen, finden sich im Anschluss – mit Videos und jeder Menge Informationen.

Boybands: Die Top 10

1

Jackson Five

Auf Platz 1 ist direkt eine Band, die eigentlich weniger dem herkömmlichen Boygroup-Schema entspricht. Aber sie waren einfach unglaublich gut, damals, in den 70er Jahren – musikalisch, wie tänzerisch – und dabei war Leadsänger Michael bei seinem Einstieg in die Kombo 1966 erst sieben (!) Jahre alt. Wahrscheinlich war nicht zuletzt Joseph Jackson, der Vater der Jungs, an der schwierigen Charakterentwicklung seines talentiertesten Sohnes mitschuldig. Zu früh stand er im (weltweiten) Scheinwerferlicht der ganz großen Bühnen und Fernsehshows. Die ersten vier großen Single-Veröffentlichungen schlugen in den USA damals auf Platz 1 der Charts ein. So kennt jeder noch heute „I want you back“ oder „I’ll be there“. In Deutschland indes war der Erfolg von Jackie, Tito, Jermaine, Marlon und Michael vergleichsweise gering. Platz 23 gab es 1984 für „State of Shock“ – und das war damit die höchste Chartsplatzierung der Fünf überhaupt.
Durch Tantiemen, Cover-Songs und diverser sonstiger Vermarktungen, werden noch immer jährlich etwa 50 Millionen Dollar in die Kassen der Jackson-Family gespült. Ein absolut würdiger Anführer der Top 10.
[youtube e8bZprzBP5o&feature=related]
2

Backstreet Boys

Keine Boygroup-Liste der Welt kommt ohne sie aus: Die Backstreet Boys. Ein paar Zahlen zu nur einem ihrer Alben, zu „Millenium“: Eine Woche nach dem Erscheinen war es über 1,1 Millionen mal verkauft, insgesamt gingen ganze 30 Millionen Exemplare weltweit über die Ladentheke. Mit dem Album erreichten sie in 28 Ländern Platinstatus – unglaublich. Und besonders im Bravo-Otto-Starschnitt-Deutschland waren (und sind) sie absolute Superstars: gemessen an den Chartplatzierungen waren Nick, AJ, Howie, Kevin und Brian nirgends erfolgreicher: Fünf No1-Alben und zwei Singles, die die Charts anführten. Interessanterweise ist ihnen dies in den USA nie gelungen, „lediglich“ die Alben „Millenium“ und „Black and Blue“ schafften es dort auf die Eins. Entgegen fehlerhafter Annahmen, haben sich die Backstreet Boys nie getrennt. Zwar startete Nick zwischenzeitlich seine Solokarriere und auch die Anderen verfolgten eigene Projekte, es wurde daher etwas ruhiger um die Fünf als Gruppe – doch offiziell aufgelöst hatten sie sich nie. Einige Videos zur Erinnerung…
[youtube KrbZUruc6X0] [youtube shfO4WIV6vI&feature=related] [youtube mPWFLAzeOPU]
3

Take That

Als 1996 die Nachricht verbreitet wurde, dass eine gewisse britische Boyband sich endgültig auflöst, sind weltweit reihenweise Frauen und vor allem Mädchen in Tränen ausgebrochen, ein teils gespenstisches Schauspiel bot sich vor allem  in den Straßen englischer Städte und Städtchen. Ein Jahr zuvor war bereits Robbie Williams ausgestiegen und nun zerfiel Take That endgültig in seine Einzelteile. In den Jahren zuvor haben Gary, Howard, Jason, Mark und Robbie eine beispiellose – wenngleich größtenteils europäische – Erfolgsgeschichte geschrieben. 1990 lernten sich die Jungs kennen (wie genau, das ist bis heute etwas umstritten). Es dauerte einige Jahre bis zum Durchbruch, spätestens aber mit dem zweiten Studio- und erstem Nummer-1-Album „Everything Changes“ und der Singleauskopplung „Pray“, die ebenfalls in vielen Ländern die Charts anführte, wurden sie europaweite Stars.
[youtube kPT4n9VHGG4] 1995 erschien dann ihr mit Abstand größter Hit: „Back for good“ war in 31 Ländern Nummer 1, selbst in die Top Ten der USA schafften es die Jungs damit. Umso schwerer wog der Ausstieg Robbies, der allerdings – so in der Nachbetrachtung – alles richtig gemacht hat und seinen Erfolg (und sein Geld) bei Take That, als Solokünstler pulverisiert hat.
Seit 2005 arbeiten die anderen Vier wieder gemeinsam als Band, 2010 stieß nun auch Robbie wieder hinzu. Das Album Progress knüpfte Ende des Jahres dann an alte Zeiten an und gewann sechsfach Platin in Großbritannien, stand überdem auch in Deutschland auf Platz 1 der Albumcharts.
Solider, guter und teils handgemachter Pop – damit haben Take That in der ersten Hälfte der 90er Ihre Fans bedient.
[youtube 4R8xTu68r54]
4

Blue

Bei Platz 4 werden einige die Hände über den Kopf zusammenschlagen, aber hört euch die Argumente an: astreine Popmusik, eingängig wie jeder Bachstreet Boys-Song und: Sie gibt es noch! Warum nicht also Lee, Simon, Duncan und Antony auf die 4 setzen? Zumal: Sie haben mit Elton John gesungen und das will was heißen. Elton John mag nicht jedem gefallen, aber er ist eine Diva und ein absoluter Perfektionist, singt weiß Gott nicht mit jedem. Und wenn die vier Briten es mit ihm zusammen auf ein Album schaffen, dann stehen sie nicht zu unrecht auf der 4.
Zwar haben sich auch Take That und die Backstreet Boys wiedervereinigt, Blue aber waren nur drei Jahre getrennt und haben ohne großes TamTam 2005 wieder zueinander gefunden.
Übrigens lernten sich Duncan und Antony beim britischen Pop Idol kennen (das britische Original vom deutschen DSDS) und entschieden kurzerhand eine Band zu gründen – Lee und Simon komplettierten das Quartett schließlich.
Zuletzt traten sie für ihr Heimatland beim Eurovision Song Contest an, wo sie versuchten die Schmach vergangener Jahre wettzumachen. Bei den letzten fünf Ausgaben nämlich landeten die britischen Vertreter immer unter den letzten fünf, 2010 und 2008 führten sie die Tabelle sogar von unten an. Einzige Ausnahme war Jaden Ewen 2009 – er wurde immerhin fünfter. Aber leider landeten Blue, völlig zu unrecht, nur auf dem elften Platz.
[youtube saFuDem-Iyk]
5

Nsync

Irgendwie waren sie immer etwas cooler als die Backstreet Boys, ein wenig wie zum Ende des Jahrzehnts die mediengemachte Auseinandersetzung zwischen Christina Aguilera und Britney Spears. Und ein wenig Stiefbrüderlich wurden sie nicht nur in den USA behandelt. Wie nicht ungewöhnlich für amerikanischen Pop-Bands, waren Lance, JC, Joey, Chris und – vor allem – Justin, zunächst in Europa erfolgreich, führten 1998 mit ihrem Album „Nsync“ in Deutschland die Charts an. In den USA dauerte es noch bis Ende des Jahres, dann war man auch diesseits des Atlantiks auf die Jungs aufmerksam geworden. Ihr Erfolg lässt sich indes nicht mit dem der Backstreet Boys vergleichen. Das hat Justin dann solo nachgeholt. Was Nsnyc sympathisch macht: Sie haben (noch?) kein Comeback gestartet. Eine kleine Zeitreise mit den Jungs in drei Videos:
[youtube AWTSPOk282c] [youtube 8SdtsIsk_ok&feature=related] Und irgendwann blieb nur noch Justin übrig – und vermartete die gemeinsamen Songs nochmal neu…
[youtube guic5s-Ysk4&feature=related]
6

Boyzone

Nach Take That die wohl bekannteste britische Boyband der 90er Jahre. 1993 gegründet, landeten alle vier Alben von Byzone in England auf der 1. Dass sie es nie über den großen Teich schafften, ist für europäische Bands nur allzu normal, zudem die Boygroup-Begeisterung hierzulande einfach erheblich größer war. Ronan Keating ließ nach der Trennung im Jahr 2000 eine beachtliche Solokarriere folgen, ehe die damals noch fünf Sänger in Originalbesetzung 2007 wieder zusammenfanden. Sie absolvierten ein Jahr später eine komplett ausverkaufte UK-Tour und kamen daraufhin auch in andere Teile Europas.
2009 dann starb Stephen Gatley an einem Lungenödem – seither ist es ruhiger um die Boyzone geworden. Gleichwohl existieren sie noch und machen auch weiterhin Musik. Ihr erfolgreichster Song? No Matter What – hier mit ihren Zöglingen, die später in dieser Liste noch folgen werden…
[youtube neRVYymBVng]
7

New Kids on the Block

Die Mütter – oder besser Väter – aller Boybands! New Kids on the Block wurden bereits 1984 gegründet – als ganz bewusste und lancierte Entscheidung. Der Produzent Maurice Starr wurde in Boston fündig, die späteren Mitglieder Donnie Wahlberg, Danny Wood, Jonathan und Jordan Night kannten sich alle aus der Schule, waren allerdings zur Zeit der Gründung erst zwischen 13 und 15 Jahre alt. Komplettiert wurde das Quintett von dem damals 12-jährigen Joey McInyre. Bewusst wurden die Jungs mit dem Umstand medial vermarktet, dass sie aus einem Bostoner Viertel mit einem hohen Anteil afroamerikanischer Einwohner stammten, „schwarze Musik“ von Weißen gesungen – so das Kalkül des Produzenten – werde sich verkaufen lassen. Tatsächlich unterschieden sich NKOTB von den späteren Kombos. Breakdance-Elemente und nahezu ausschließlich tanzbare Musik wurde mit ihnen produziert. 1994 löste sich die Band auf (ja, auch sie fanden nach einer gewissen Zeit Erfolglosigkeit 2008 wieder zusammen) und damit zu einer Zeit, als der große Boygroup-Boom vor allem in Europa erst richtig los ging. In den ersten zehn Jahren ihres Bestehens aber landeten zwei ihrer Alben in den USA auf der 1 – Step by Step schaffte dasselbe zudem in UK und Deutschland. Drei No1-Singles kamen in Amerika hinzu – eine davon war Hangin‘ Tough:
[youtube 8GAzr9yoIsk&feature=related]
8

Westlife

Wie zuvor schon angedeutet, war insbesondere Ronan Keating an dem Erfolg der Iren von Westlife nicht unbeteiligt. 1999 wurde er Co-Manager, der ein Jahr zuvor gegründeten Band. Nicky, Kian, Mark und Shane haben seither stets ein extrem sauberes Image gepflegt. Demnach wirkten Westlife besonders in ihren Anfangszeiten immer etwas zu perfekt. Nichtsdestotrotz feierten sie große Erfolge – vor allem auf ihrer Heimatinsel. In Irland schafften es neun ihrer bisher elf veröffentlichten Alben auf Platz 1, in England immerhin noch sieben. Hinzu kommen wahnsinnige 14 (!) Nummer-1-Songs in England und 13 in Irland. Jenseits Britanniens waren sie indes weniger erfolgreich – und demnach auch unbekannter. Hierzulande war Platz acht für „Uptown Girl“ die höchste Chartplatzierung. Inzwischen haben die Iren über 40 Millionen Tonträger verkauft.
[youtube gPigvPzCzOQ]
9

East 17

East 17 waren auch schon sehr früh dabei, 1992 begründeten Tony, John, Terence und Brian die Band – benannt nach einer Postleitzahl in einem Stadtteil Londons im Norden und dem East End in der britischen Stadt. Besonders in iher Heimat und in Deutschland waren die Jungs bis 1998 erfolgreich. Mit einem Drogenskandal des Sängers Brian Harvey löste sich East 17 1999 schließlich auf. Eine kurze Reunion zwischen 2008 und 2010 gab es, nun gehen sie aber wohl endgültig eigene Wege… Ihr Debütalbum „Walthamstow“ war das einzige East-17-Album, das in UK auf der 1 war, hinzu kam dort die Single „Stay Another Day“ 1994.
Der größte Hit in Deutschland war „It’s Alright“ – er stand auf Platz 2 der Singlecharts
[youtube Ul_hcxlA5KU]
10

Caught in the Act

Falls es euch nicht aufgefallen sein sollte, bisher sind in der Top 10 ausschließlich Bands aus dem Vereinten Königreich bzw. den USA vertreten. Das ändern wir mit Caught in the Act! Zumindest waren mit Eloy de Jong und Bastiaan Ragas zwei Niederländer an der Seite der beiden engländer Lee Baxter und Benjamin Boyce. Der Erfolg von CITA beschränkte sich im Kern auf den deutschsprachigen Raum, wobei ihnen weder bei ihren Alben, noch den Songs der Charts-Platz an der Sonne vergönnt war. Den Durchbruch gab es durch einige Auftritte bei GZSZ, bis 1998 schließlich blieben die vier (musikalisch) zusammen.
[youtube x0pok2R4fDI] Besonders an den ersten Videoclips bilden sich in seiner ganzen Abstrusität die modischen Eskapaden der frühen und mittleren 90er Jahre ab – in gewisser Weise also ein Zeitdokument.
[youtube A4gZYtzvtJw]

 

4 Meinungen

  1. was haben denn nur bed&breakfast getan, dass sie es nicht in diese Liste geschafft haben? oder – woohoo – worlds apart?

  2. Wo ist Duran Duran, war wohl die erfolgreichste Boyband 🙂 ..einfach vergessen… Hungry like a wolf,Lg

  3. Aufjedenfall gehört Big Time Rush auch dazu.

  4. Da geb ich dir recht viivii!

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*