Die 10 besten aktuellen, männlichen Songwriter

Was ist eigentlich ein Songwriter? Ist nicht jeder Songwriter, der irgendwie Musik macht und…nun ja, Songs schreibt? Ja, das kann man schon sagen, aber die Musiker, von denen wir mit glänzenden Augen reden und die uns berühren, deren Alben wir zu hause rauf und runter spielen, können mehr als nur das. Denken wir an Bob Dylan, Leonard Cohen oder Jeff Buckley, so sind das Menschen, die mit ihrer Musik tief in unsere Herzen eindringen und dort Liebe anpflanzen. Sie erzählen Geschichten und kehren ihr Innerstes nach außen. 

Vor allem entstehen diese Songs in ihren kleinen Kammern, ohne Bandkollegen, ohne Jam Session fügen sich Songs in ihren Köpfen zusammen, fließen aus ihren Händen aufs Klavier, durch die Seiten, auf das Papier.

Die 10 besten aktuellen Songwriter habe ich – sehr subjektiv – zusammen gestellt, ein Überblick über die weiblichen Pendants wird es demnächst geben, aber erst einmal tauchen wir ein in die wunderbare Welt, dieser bildschönen Individuen, die unsere Leben allesamt ein wenig magischer machen.

Songwriter: Die Top 10

1

John Grant

Der Ex-Sänger der Czars verschwand lange Zeit im Dunkel der Depressionen und Alkoholsucht und schaffte es schlussendlich, mit einem Album wieder ins Licht zu tauchen, das Fans und Presse gleichermaßen berührt hat. Schmerzlich intim, humorvoll und theatralisch, aber nie überladen, „Queen of Denmark“ ist ein Debüt, das zu Tränen rührt und hoffen lässt, dass wir John Grant noch viele Jahre als Musiker erleben dürfen. In dem Song „I wanna go to Marz“ geht es übrigens um den Süßwarenladen aus Johns Kindheit.
[youtube mzWQSabtWLs]

2

Rufus Wainwright

Rufus Wainwright und seine opulenten Kompositionen sind fast schon dekadent und werden nur von dieser spitzfindigen Ironie davon abgehalten, all zu schwülstig zu sein. Man könnte ihn fast den Oscar Wilde der Songwriter nennen. Talent scheint im Blut verankert zu sein, denn auch seine Schwester Martha Wainwright ist eine herausragende Songwriterin. Für jeden Wainwright-Einsteiger sei das laszive, offene, ironische und feierliche Doppelalbum „Want“ empfohlen.
[youtube M1ReFah2lCQ]

3

Tallest Man on Earth

Während sowohl Rufus als auch John auf der Bühne imposant und charismatisch den Raum beherrschen, gehört Kristian Matsson alias The Tallest Man on Earth zu den Songwritern, die schüchtern und nervös wirken, um dann mit ihrer Musik zu wachsen. Mit sehr viel Folk und ein wenig verschrobenem Charme erinnert Matsson an die klassischen Songwriter der 60er Jahre, wahrscheinlich ist er durch einen Riss im Raum-Zeitkontinuum in die Gegenwart gerutscht und wir bedanken uns dafür. Besonders Fans von Mumford & Sons dürften Matsson abgöttisch lieben.
[youtube JogfzWZLIro]

4

Alexi Murdoch

Sein aktuelles Album „Towards the Sun“ wurde dieses Jahr neu aufgelegt, da er vor allem durch den Soundtrack des Independent Filmes „Away we go“ die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Der Schotte betört mit sanften Songs, die mit einem Americana Sound daher kommen und aktuell mit Hilfe von Mitgliedern von Beirut und The National entstanden sind. In seiner Musik findet sich eine Ruhe, die selbst die dunkelsten Regentage warm durchleuchten kann.
[youtube jezUeD1ocFY]

5

Owen Pallett

Pallett ist eine bekannte Größe unter Bands wie The Arcade Fire oder The Last Shadow Puppets, der er mit seiner klassischen Ausbildung für die ausschweifenden Orchester-Arrangements sorgt. Sein Soloprojekt Final Fantasy ist verspielt, frech und gerade so weit poppig, dass es fast schon als ironische Referenz angesehen werden kann. Letztendlich ist es live überaus beeindruckend, wie er mit Hilfe eines Loop-Pedals solo die wahnwitzigsten Kompositionen zum blühen bringen kann.
[youtube mO_T3bXiI30]

6

Willy Mason

Nein, es handelt sich hier nicht um einen Schreibfehler und Willie Nelson, Willy Mason kommt aus New York und bringt die schönsten Mischungen aus Country, Folk und ein wenig Blues zusammen und klingt damit sehr amerikanisch, allerdings mit textlicher Tiefe. Einst tauschte er sein Flugticket durch Europa gegen ein Zugticket aus, um mehr Menschen und das Land kennen zu lernen. Diese Bodenständigkeit findet sich auch in seiner Musik wieder, die hoffentlich mit 2011 ein neues Album auf den Markt wirft. Alleine diese Stimme ist so voller Seele, dass man nicht umhin kann, seine Wort auf zu saugen.
[youtube -82YumMpQz0]

7

Gavin Castleton

Jemand, der ein Konzeptalbum, in dem er seine unglücklich geendete Beziehung verarbeitet, unter dem Motto einer Zombie Invasion setzt, kann nur legendär sein. Gavin Castleton macht seit Jahren Musik, ist aber sträflicherweise unter dem Radar geblieben und hat sich sein letztes Album durch Fan Spenden finanziert. Besonders die großzügige Verwendung aller möglicher Musikstile macht ihn für jeden Musikfan interessant, zumal er in etlichen Bands für einen volleren Sound bei getragen hat.
[youtube rIQP2Vi6NA8]

8

Liam Frost

Wie sehr er uns hinter das Licht führen kann, hinter diesen euphorischen Songs steckt so viel Melancholie, dass man hin und her gerissen ist, zwischen Tränen und Tanz. Mit seinem Debüt, dass er zusammen mit The Slow Down Family aufnahm hat er Qualität pur erschaffen, die in wunderschönen Bildern zwischenmenschliches Unglück in Farbe tauchten. Diverse Umwege über Label Schwierigkeiten haben letztendlich dazu geführt, dass sein aktuelles Album „we ain't got no money, Honey, but we got rain“ auf seinem eigenen Label Emperor Records veröffentlicht wurde, 2010 nahm er außerdem eine Single zusammen mit Martha Wainwright auf.
[youtube Y2_pi1mFtUk]

9

Patrick Wolf

Patrick Wolf wird merkwürdigerweise von vielen Leuten misstrauisch beäugt, dabei ist der junge Songwriter nicht nur ein musikalisches Genie (er spielt Piano, Violine und Theremin), sondern fabriziert auch märchenhafte Songs, die mal mit orcehstraler Unterstützung, mal mit Electrospielereien aufwarten. Auch wenn es viele Gegner gibt, die Fans lieben ihn dafür umso mehr.
[youtube Boyl6Iaw2Y4]

10

Windmill

Matthew Thomas Dillon hat eine Stimme, die nicht jedem gefallen könnte, aber alle anderen werden sich sofort in die Songs verlieben, die mit offenen Armen durch den Raum kreiseln. Sein letztes Album „Epcot Starfields“ war dem Disney Epcot Center gewidmet, der eine Kindheitserinnerung bot und gleichzeitig die Vergänglichkeit der Menschheit für Matthew darstellt.
Wie bei vielen Songwritern verstecken sich allzu melancholische Sichtweisen in wunderschönen Melodien. Live kann man übrigens auch noch zwischen den Songs Tränen lachen, da Dillon ein äußerst guter Unterhalter ist.PS: Die alte Dame in dem Video hat Matthew übrigens in den Po gezwickt…
[youtube 9fKd2fmq52I]  

2 Meinungen

  1. Gute Auswahl, doch ich denke da ging einer vergessen.. wenn auch noch relativ unbekannt, ein absoutes must-hear! David Howald, der junge schweizer Songwriter veröffendlichte unlängst ein Video zum Song „The Well, Part I“ aus seinem kommenden album „Set Out to Meet Beauty“. Reinhören!

  2. Oliver Sputnique

    Super Seite. Sehr schön, das es soetwas gibt. Leider habe ich noch kein offizellesVideo von mir werde das aber nachholen. Würde mich freuen, wenn ihr mich mal aufmeiner SOUNDCLOUD Seite besucht. liebe Grüße Oliver Sputnique

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*