Gestern stellte die OECD die neue Pisastudie vor. Das
alarmierende Ergebnis: In keinem anderen Land steht es um die Bildungschancen
von Migrantenkindern so schlecht wie in Deutschland. Kaum ein Einwanderungskind
könnte mit den vermittelten Kenntnissen Fuß fassen auf dem freien Arbeitsmarkt.
Dabei sind diese Kinder doch einmal die junge Zukunft des vergreisten
Deutschlands.
Und
so zeigte sich auch Bildungsministerin Schavan sehr besorgt und
kündigte Handlungsbedarf an. Womit? Sie möchte „Foschungsvorhaben zu
Wirksamkeit von Förderprogrammen für Migrationsschüler finanzieren.“
(FTD v.
16.05.06) Diesen Satz muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:
Also,
erst einmal braucht man ein Förderprogramm. Da sitzen schon einmal 100
Erziehungswissenschaftler, Migrantenforscher und Pädagogen drei Jahre
dran, bis
sie das zusammen gebastelt haben. Dann braucht man noch die Forschung,
die
dieses Zeugnis hoch akademischer Betriebsamkeit auf ihre Wirksamkeit
überprüft.
Aber soweit geht das Ganze noch gar nicht, jedenfalls nicht in Schavans
Satz.
Hier ist erst einmal nur von der Förderung eines Forschungsvorhabens
die Rede.
Wie kann man ein Vorhaben fördern außer es, wenn es sich als eine gute
Idee erweist, sofort umzusetzen? Ich weiß es nicht. Zum gleichen Thema: Schulreform als Ausrede von J. Kaube (FAZ)
„Im Durchschnitt
liegen 15-jährige mit aus dem Ausland stammende Eltern in ihren
Mathematikkenntnissen um zwei Schuljahre hinter gleichaltrigen
Deutschen
zurück (FTD-Artikel). Also, lassen wir einmal die geringe
Bildungsaffinität der Türken oder
Südeuropäer (was übrigens noch zu beweisen wäre …) beiseite (ich
glaube, da
war FTD-Autorin Friedericke v. Tiesenhausen nicht ganz Frau ihrer adligen Sinne),
und überlegen,
woran das liegen könnte. Vielleicht daran, dass türkische Eltern ganz
einfach
denken, die Schule ist für’s Lernen da und die Eltern für die
Erziehung. Bei
uns Deutschen ist das ja mittlerweile andersherum. Ich denke zum
Beispiel nach
jeder Elternversammlung: ‚die armen Lehrer’… haben so viel mit der
Erziehung
der Kinder zu tun, dass sie gar nicht mehr dazu kommen, den Lehrstoff
zu
vermitteln. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als es selbst zu tun.
So
erfährt dann mein Kind auch die Förderung, die ihm gebührt und für die
Tausende
Arbeitnehmer fleißig Steuern zahlen, nur nicht an mich, sondern an
das Bildungsministerium, Sie wissen schon, das mit den vielen
Bedürftigkeiten, Vorhaben und Ankündigungen …
Liebe Frau Schavan, haben Sie darüber auch schon mal
nachgedacht? Vielleicht würde es sich auch hier anbieten, einmal ein Forschungsvorhaben über die
wirksameren Methoden der Lehrstoffvermittlung in Schulen im Vergleich zum
Elternhaus zu initiieren. Möglicherweise zöge das auch eine Begnadigung der Eltern nach sich, denen
gerade ein Haftantritt bevorsteht, weil sie ihre Kinder zuhause unterrichten
wollen. Wäre doch möglich, oder?
Ich habe heute morgen im Radio gehört, dass eine Studie ergeben hat, dass Migrantenkinder bessere Schulleitsungen erbringen, je länger sie im Land sind. Das Ergebnis kam mir nicht sehr überraschend vor, denn natürlich werden die Leistungen besser, wenn man die Sprache besser verstehen und sprechen kann. Allerdings ziemlich überraschend fand ich das Ergebnis, dass dies zwar für andere Länder gilt, aber in Deutschland die Schulleistungen der Migrantenkinder schlechter werden, je länger sie hier sind! Frau Schavan sollte sich vielleicht auch Gedanken darüber machen, woran das wohl liegen könnte. Da läuft etwas enstchieden schief.
Also dass kann man jetzt nicht Mit ausländern oder inländern betrachten… wenn ich mir unsere deutschen anschaue, die sind sogar fauler als die ausländer…