Die deutsche Exportindustrie erholt sich sich offenbar. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, legten die deutschen Exporte im November 2009 gegenüber dem Oktober des gleichen Jahres um 1,6 % zu. Bei einer gleichzeitigen Abnahme der Importe um 5,6% gegenüber dem Oktober, übertraf die Entwicklung der Wirtschaft damit die Erwartungen der meisten Analysten.
Damit habe die deutsche Exportindustrie einen Handelsbilanzüberschuss von 17,4 Milliarden Euro erwirtschaftet, so das Amt. Führende Volkswirte zeigten sich gegenüber den Onlineausgaben von Handelsblatt und Financial Times Deutschland positiv überrascht von dem Ergebnis. Die deutsche Writschaft erhielte vom Export entscheidene Impulse, zitiert das Handelsblatt Sebastian Wanke, Volkswirt bei der Deka-Bank.
Ende der Wirtschaftskrise?
Dennoch ist von einem Ende der Wirtschaftskrise noch lange keine Rede. Trotz des stärkeren Wachstums blieben mit 73,7 Milliarden Euro die Exporte noch immer 3,1% hinter denen des November 2008 zurück. Damals hatte die deutsche Exportwirtschaft Waren im Wert von mehr als 76 Milliarden Euro ausgeführt.
Auch für die deutsche Exportindustrie ist die Durststrecke wohl noch lange nicht vorbei. Der Vorsitzende des Bundesverbandes für Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton F. Börner, sagte am Freitag in Berlin: „Trotz erster Erholungszeichen im Außenhandel werden die Folgen der Finanzkrise auch das neue Jahr maßgeblich bestimmen“.
Die deutsche Exportwirtschaft gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen im Land. Trotz der Wirtschaftskrise war Deutschland nach Zahlen der Welthandelsorganisation WTO auch 2009, mit 9,5% Anteil am Welthandel, die größte Exportnation noch vor der Volksrepublik China und den USA.