Der frühe Vogel kann mich mal – Kinder ticken einfach anders!

Für viele Kinder und Jugendliche ist frühes Aufstehen ein echter Horror. Meistens geht es dabei aber gar nicht um Faulheit, sondern einfach nur um einen verschobenen Schlafrhythmus: Die innere Uhr tickt hier anders. Eine Tatsache mit unangenehmen Folgen.

Während die Sommerferien in Süddeutschland gerade erst begonnen haben, sind sie in Bremen und Niedersachsen bereits vorbei. Besonders nach so langen Ferien ist es schwieirg, die Kids morgens aus dem Bett zu bekommen. Doch es gibt kleine Tricks, um das Aufstehen zu erleichtern…

Immer Ärger mit dem Aufstehen – woran liegt das?

Jeden Morgen dasselbe Theater: Wieder und wieder klingelt der Wecker, doch der Sprössling findet den Weg aus dem Bett nicht. So viele Eltern können ein Lied davon singen! Kinder und Jugendliche haben einen anderen Schlaf-Wach-Rhythmus als Erwachsene: Frühes Wecken läuft daher häufig der inneren Uhr völlig entgegen. Tatsächlich ist der jugendliche Organismus vor sieben Uhr morgens auf einem absoluten Tiefpunkt – kein Wunder also, dass an problemloses Aufstehen nicht zu denken ist! Noch schlimmer wird alles in der Pubertät: Durch rasante Entwicklungsschübe haben die Jugendlichen jetzt ein noch größeres Schlafbedürfnis als vorher.

Morgendliche Müdigkeit – was tun?

Leider löst sich das Problem nicht einfach dadurch, dass Kinder, die morgens nicht aus den Federn kommen, abends früher ins Bett geschickt werden. In diesem Fall liegen die Kinder zwar früher, schlafen aber erst später ein, was genauso zu morgendlicher Übermüdung führt. Diese hat häufig auch Appetitlosigkeit, Konzentrationsschwächen und Trägheit zur Folge. So können langfristig nicht nur die schulische Leistungsfähigkeit beeinträchtigt werden, sondern auch durch Unaufmerksamkeit bedingte Gefahren im Straßenverkehr entstehen. Für viele Ärzte liegt das Hauptproblem im frühen Unterrichtsbeginn der Schulen – die Schüler müssten sich überall an die Bedürfnisse von Eltern und Lehrer anpassen, obwohl diese ihrem eigenen Rhythmus zuwiderliefen. Studien aus anderen Ländern haben gezeigt, dass sich allgemeines Wohlbefinden und Motivation der Schüler deutlich bessern, wenn die Schule erst später beginnt.

Gerade vor diesem Hintegrund sollte man den Unterrichtsbeginn in ganz Deutschland um 8.00 Uhr morgens nocht einmal überdenken.

Junge Menschen brauchen Licht

Für das erhöhte Schlafbedürfnis von Kindern ist in hohem Maße das Hormon Melatonin verantwortlich. Dieses wird im Zwischenhirn produziert und bei Dunkelheit ausgeschüttet. Da es schläfrig macht und den Schlafrhythmus an die Tageszeiten anpasst, leiden Kinder und Jugendliche, die zum Beispiel viel vor dem Computer sitzen, besonders unter Müdigkeit. Licht hemmt die Produktion von Melatonin. Eltern sollten daher viel helles Licht als Mittel einsetzen – dieses wirkt aktivierend. Auch auf das Fernsehen vor dem Schlafengehen sollte nach Möglichkeit verzichtet werden: Die Bilder werden oft in den Schlaf mitgenommen und können für eine unruhige Nacht sorgen.

Bildherkunft: Thinkstockphotos, iStock, 470968997, Creative_Outlet

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