Der Aston Martin One 77: limitierter Sportwagen aus UK

Den Aston Martin One 77 umgibt tatsächlich eine besondere Aura. Vergleichen wir die aktuelle Autowelt mit einem Weight Watchers Treffen, ist er der schwammige Brite, der einen Eimer voll frittierter Marsriegel wegschnappert.

Mit einem Kübel ist es an der Tankstelle indes noch lange nicht getan: Als ordentlicher Sportwagen kippt sich das auf 77 Exemplare limitierte Coupe – daher der Name – auf 100 Kilometer mehr als nur einen 10 Liter Eimer hinter die Binde; zwei bis drei dürften auch bei anders lautenden Angaben eher der Realität entsprechen. 760 PS Leistung und 750 Nm Drehmoment fordern eben ihren Tribut. Und machen das Aggregat überdies hinaus zum Weltrekordhalter der Saugmotoren.

Aston Martin One 77 – die wilden Siebziger

Denn der Aston Martin One 77 ist was die Leistung für straßenzugelassene Serien-Sauger angeht, unübertroffen. Das mit seinem Preis im siebenstelligen Euro-Bereich bestens zur Qatar Motor Show passende Fahrzeug schafft es mit dem 7,3-l-V12 in rund 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, während die Spitze mit akzeptablen 320 bis aufregenden 354 Sachen angegeben wird. Und mit 1500 kg Leergewicht dürfte der 7er auch noch etwas an Ausstattung haben.

Ein in Zylinderanzahl und Hubraum gleiches Triebwerk hatte Mercedes-Benz mit dem SL 73 AMG vor gut 10 Jahren im Angebot. Auch dieser Brummer befeuerte einen Supersportwagen – allerdings aus Italien: Der Pagani Zonda C12 S 7.3 war mit 340 km/h sogar ähnlich schnell.

Tuning Messe oder Qatar Motor Show?

Was den Aston Martin One 77 auf der Qatar Motor Show heraushebt, ist seine Unstimmigkeit: Zwar lässt sich immer noch klar der bullige Brite erkennen, doch sieht es viel eher aus, als hätte ein Aston Martin DBS einen Tuning-Unfall gehabt: Sowohl die seitlich des Kühlergrills angebrachten Lufteinlässe, die ausgestellten hinteren Radhäuser als auch die extremen Auslässe vor den Türen, die zu allem Überfluss an den Mercedes SLR erinnern, lassen schlagartig den D&W-Katalog vor Augen erscheinen. Klar hatte Aston Martin große Erfolge im Rennsport, doch sollte die Marke, die sonst ausgesprochen elegante Sportflitzer baut, dieses nach einigen Nieten hart erarbeitete Image nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. 

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