Das Pfälzer Weingut Bergdolt in Duttweiler

Der Wecker klingelt zum Sonnenaufgang. Gestern habe ich mit einer kleinen Anzahl Weinliebhaber im Restaurant Leopold in Deidesheim in gemütliche Atmosphäre gegessen.

Die Weinbegleitung – wenngleich exquisiter Pfälzer Wein – erleichtert das Aufstehen nicht! Besonders gefiel mir der Riesling Kabinett „Deidesheimer Mäushöhle“. Ein wahrer Genuss!

Ein romantisches Weingut in der Pfalz

Heute bin ich mit einer kleinen Gruppe im Morgentau in den besten Weinlagen Deutschlands verabredet – des schönen Morgenlichts und der „Mäushöhle“ wegen. Die ersten Sonnenstrahlen verwandeln die Weinberge über Deidesheim in ein wahrhaft lebendiges Glitzermeer und erwärmen die behangenen Weinstöcke eines sicherlich guten Rieslingjahrgangs 2011. Es sind die letzten und wichtigen Tage vor der Lese. Der Riesling genießt die kühlen Nächte des Septembers und die warme Herbstsonne. Jede Stunde Sonnengenuss zählt. In den Weinbergen wird bereits am frühen Morgen gearbeitet. Fleißig und mit viel Gespür werden nicht gereifte und überflüssige Trauben herausgeschnitten. Nur so bleiben wenige Trauben, jedoch viel Qualität, am Rebstock hängen. Auch die Erntemenge wird so verringert. Dafür erntet der Winzer viel bessere und insbesondere extraktreichere Weine. Auch Carolyn Bergdolt, vielbeachtetes Mitglied im „VDP Junge Generation“ und eine ausgezeichnete Fachfrau und Kellermeisterin mit Diplom der Hochschule Geisenheim begutachtet ihre Weinlagen. Sie bestimmt den Reifezustand, die Öchslegrade, welche Rückschlüsse auf den potentiellen Alkoholgehalt zulässt und den Zeitpunkt der Lese.

Pfälzer Wein auf dem Prüfstand

Bereits den halben Vortag habe ich auf dem hochgelobten Weingut in der Pfalz mit 250-jähriger Familientradition verbracht. Das Gut wird nunmehr in 8. und 9. Generation von Rainer, Günther und Carolin Bergdolt weitergeführt. Der VDP-Weinbaubetrieb ist sicher einer der innovativsten an der Weinstraße und in der Pfalz. Hier wird seit 1754 Wein in der höchsten Güte und einer ausgezeichneten Qualität angebaut und mit sensibler Hand und feiner Nase verarbeitet. Berühmt sind die Weine des Klostergut St. Lamprecht – Bergdolt wegen ihrer Weißburgunderweine. Zur Weinprobe wähle ich Rieslinge und Spätburgunder, genießen diese doch in der Fachwelt zahlreicher Erfolge und hohes Ansehen. Die Rieslinge aus dem Duttweiler Kalkberg und Duttweiler Mandelberg stehen für mineralischen, feinfruchtigen und säurepikanten Charakter mit langer Haltbarkeit. Der erste Rieslingwein wurde vom Weingut erstmals 1911 in Flaschen gefüllt und per Direktvermarktung vertrieben. Leider liegt dieser Riesling nicht mehr im herrlich, kühlem Gewölbe des Klostergutes.

Zunächst lass ich mich vom „Großen Gewächs“, einem Riesling-Spätlese, Ruppertsberger Reiterpfad 2010 in des Winzers Meisterschule verführen. In der Tat: Ein sinnlich-betörender Ananas-Pfirsichduft, eine wahnsinns-dichte Frucht, die feine und doch bestimmte Säure, verursachen im Gaumen ein vorzügliches Zusammenspiel von vielfältigen Aromen. Perfekt! Ein weiteres „Großes Gewächs“ folgt. Ein Weißburgunder Spätlese Trocken aus der Lage Kirrweiler Mandelberg 2010 lässt jedes einzelne Mineral in Nase und Gaumen ertasten. Etwas Pfirsich, ein wenig Zitrus und ein leichter Hauch von Kräutern. Der erste Schluck wird bereichert von einer feinen und lebendigen Säure. Die Balance zwischen Geschmack und Duft intensivieren den vielschichtigen Nachhall. Ein Wahrlich großes Gewächs, dieser Pfälzer Wein.

Wie bei den Weißweinen zeigt sich des Winzers Kunst und Liebe. Was die Lage hergibt, wird mit viel Gespür herausgearbeitet. Absolut rein, besonders ehrlich, direkt. Gespielt wird im Bergdolts Keller nicht. Passend das Motto: “ Von Tradition umgeben, in der Moderne wirken, der Nachhaltigkeit verpflichtet“.

Mehr Informationen über das Weingut aus der Pfalz der Familie Bergdolt bekommen Sie auf der eigenen Homepage.

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