Das Leben ist eine einzige Beziehung…

Das Schwierigste an dem Zu-Ende-Gehen ist immer die Frage, wer es beendet hat und wie es beendet wurde – nach einem Rausch der Gefühle und innerer Anspannung vor Glück. Natürlich möchte man friedlich auseinandergehen, am Besten mit einem langen und innigen Abschiedskuss, welcher besiegelt, dass man eine schöne Zeit hatte, jetzt getrennte Wege geht, aber auch für die Zukunft sich immer mögen wird.

Dieses Wunschdenken konnte ich gestern leider nicht vollziehen. Neben mir saß ein Italiener, der mich noch versucht zärtlich kurz in den Arm nahm, aber trotzdem konnte ich es nicht fassen, wie WIR kurz vor der Elfmeterverlängerung doch noch gehen mussten. Warum nur so ein beschissener Abgang. Als wenn die Freundin auf dem Gipfel der Beziehung sagt, dass sie einen Neuen hat.

Und dann dieses Gehupe und Gefeiere und Schwenken der ‚falschen’ Fahne. Ich kämpfte zwischen Hass und Traurigkeit, zwischen Beleidigung und Verständnis. Immerhin war es bis dato das beste Spiel der WM und wir können zufrieden auf den Samstag blicken, wenn wir die Portugiesen hinter uns lassen.

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