Das BMBF will Autonomes Fahren vorantreiben

Beim Zukunftsfeld „Autonomes Fahren soll nichts anbrennen – aus diesem Grunde kooperiert Deutschland künftig offiziell mit Japan. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und der japanische Minister für Wissenschafts- und Technologiepolitik, Yosuke Tsuruho, haben hierzu dazu am Donnerstag, dem 12. Januar 2017 eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet.

Japan und Deutschland wollen sich enger in punkto autonomes Fahrens austauschen. In einer gemeinsamen Erklärung bestätigten beide Politiker ihre Absicht, die Zusammenarbeit zwischen deutschen und japanischen Forschern und Forscherinnen zum automatisierten Fahren zu unterstützen. Tsuruho und Wanka waren guter Dinge, dass die vereinbarten Expertenworkshops und Gespräche zwischen ihren Ministerien in gemeinschaftlichen Forschungsprojekten münden werden. Beschlossen wurde, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das japanische Kabinettsbüro im Laufe dieses Jahres deutsche und japanische Kompetenzträger aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenführen, um so die wichtigsten für die bilaterale Kooperation zu identifizieren. Darüber hinaus lud Minister Tsuruho deutsche Forscherinnen und Forscher ein, ab September 2017 ihre Versuche auf einem großen Testfeld auf öffentlichen Straßen und Autobahnen in Japan durchzuführen.

Autos ohne Fahrer bieten zahlreiche Vorteile

Die schwungvolle Entwicklung von Elektronik und Software hat autonome, fahrerlose Autos und Lkw aus der Vision in technologisch greifbare Nähe gebracht. Um diese für den regulären Straßenverkehr tauglich zu machen, sind allerdings noch umfangreiche Anstrengungen im Bereich von Forschung und Entwicklung notwendig. So etwa die Elektronik funktionssicher und vor unberechtigten Eingriffen abgeschirmt zu sein. Erst wenn das gewährleistet ist, können die Vorteile autonomen Fahrens genossen werden. Hier zählen zum Beispiel eine erhöhte Sicherheit im Straßenverkehr, reduzierter Schadstoffausstoß und eine erleichterte gesellschaftliche Teilnahme für Menschen, die selbst kein Fahrzeug lenken können oder dürfen. Zurzeit offerieren vor allem Audi, BMW und Mercedes in etlichen ihrer neuen Fahrzeuge Merkmale des zumindest teil-autonomen Fahrens. Die Premium-Platzhirsche nutzen einige Abschnitte der Autobahn A9 als Testgebiet für neue Systeme. Autonomes Fahren lässt aber auch US-Hersteller wie Ford, Chrysler und Tesla nicht kalt, die sich ebenfalls aktiv mit diesem Thema befassen.

Autonomes Fahren gilt als Schlüsseltechnik der Zukunft

Das japanische Kabinettsbüro stimmt unter der Federführung von Minister Yosuke Tsuruho ein ressortübergreifendes nationales Großprojekt ab, das den Weg für autonomes Fahren in Japan ebnen soll. Auf deutscher Seite stellt das BMBF mit seiner Forschungsagenda eines jener Ressorts dar, die die von der Bundesregierung im September 2015 initiierte Strategie automatisiertes und vernetztes Fahren der in Kooperation mit dem federführenden Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) buchstäblich ins Rollen bringen. Neben der für die immer wieder von verschiedensten Stellen angekündigte respektive geforderte Elektroauto-Revolution notwendigen Akku-Technik, bei der die USA und China mit seiner gewaltigen Produktionskapazität sich einen beachtlichen Vorsprung auszubauen vermochten, zählen Vernetzung und autonomes Fahren als Schlüsseltechnologien. Diesbezüglich herrscht Zuversicht im BMBF, die da lautet „Die Automobilhersteller- und Zulieferer Deutschlands und Japans sind weltweit führend.“ Beide stünden vor der Herausforderung, ihre Marktposition auch im Zeitalter der Digitalisierung und neuer Mobilitätskonzepte zu behaupten.

Bilder: ©Arild Eichbaum

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