Cymbals Eat Guitars ‚Lenses Alien‘: Experimentell und wie aus einem Guß

Bands wären heutzutage nichts mehr ohne Craigslist, genauso wie True Widow ihre Bassistin über das Online Portal für Alles gefunden haben, formierten sich auch Cymbals Eat Guitars durch eine Anzeige. Nachdem sich Joseph D'Agostino und Matthew Miller bereits durch die Schulzeit kannten, fanden sich Neil Berenholz, Matt Cohen und Daniel Bear 2007 aufgrund der Anzeige ein, mittlerweile sind jedoch alle drei wieder Geschichte im Bandgefüge.

Im aktuellen Team spielen nun noch Matt Whipple und Brian Hamilton mit im Team und haben zusammen mit Joseph und Matthew unter Barsuk Records das zweite Album „Lenses Alien“ aufgenommen.

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Mathrock und mehr von Cymbals Eat Guitars

Produziert wurde das gute Stück vom Alternative Guru John Agnello, der ähnlich kantigen Bands wie Dinosaur Jr. und Sonic Youth unter die Arme griff, mit Madrugada und Turbonegro auch in Europa keine Scheu vor den musikalischen Freaks zeigte.

Cymbals Eat Guitars haben definitiv davon profitiert, aber auch ohne John war wohl klar, dass die Alternative Band ambitioniert ans Werk geht. In ihrer Mischung aus Emocore und Mathrock (also vielen Experimenten im Rhythmusgefüge) macht sich „Lenses Alien“ ungemein sperrig, gleichwohl entspannt aus, so dass man zwischen Krachern wie „Painclothes“ und „Gary Condit“ auch mal die Augen schließen kann, um auf den Gitarrenschweren Songs entlang zu driften. Durchweg driften kann man jedoch nicht, denn ähnlich wie ihre Vorbilder Pavement oder Modest Mouse zwingen einen Cymbals Eat Guitars geradezu, zuzuhören, werden kurzzeitig dissonante Electrofiepereien eingeworfen, um die Aufmerksamkeit aufrecht zu halten.

Keine Füller

Wie die Band in einem Interview mit rawkblog sagte, war das Kreieren eines kompletten Albums vorrangig, Singles wurden nur schweren Herzens ausgesucht, denn worum es ihnen wirklich geht, sind Songs, die aufeinander Bezug nehmen, ob nun inhaltlich oder musikalisch und die im Kontext einen größeren Sinn ergeben. Genau daher wachsen die Songs auch wunderbar atmosphärisch ineinander, von „Tunguska“ zum wunderbar räumigen „The Current“ wird man quasi hinein gezogen, die Rückkehr zu einem Song fällt schwer, wenn man von stimmigen Übergängen weiter hinaus gelockt wird.

Alles in allem ist „Lenses Alien“ ein zur Zeit selten gesehenes, aber herzlich Willkommenes Stück an experimentellem Alternative Rock, das man sich bildhübsch hören kann und das vor allem ein wenig zum konkreten Hinhören heraus fordert. Musik, die herausfordert? Immer her damit.

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