Co-Parenting – Das alternative Familienmodell

Co-Parenting – das alternative Familienmodell

Unsere Gesellschaft wandelt sich. Bemerkbar macht sich dies vor allem in zwischenmenschlichen Beziehungen. Immer mehr Ehen scheitern und die meisten Liebespaare bleiben nur noch für einen Lebensabschnitt zusammen anstatt für ein ganzes Leben. Dennoch ist der Kinderwunsch allgegenwärtig. Dass eine Familie auch ohne die große erotische und romantische Liebe funktionieren kann, zeigt ein neuer Trend: das Co-Parenting.

Gesucht: Der passende Familienvater

Der Trend begann in den USA. Im Internet wurden einige Plattformen eröffnet, die bei der Suche nach dem richtigen Partner helfen sollen. Dabei liegt das Hauptaugenmerk aber nicht auf einer romantischen Beziehung oder dem schnellen Sex, sondern auf dem Gründen einer gemeinsamen Familie. Männer und Frauen mit Kinderwunsch können sich dort kontaktieren und besser kennen lernen, um herauszufinden, ob sie mit dem Gegenüber gerne eine Beziehung eingehen möchten. Dabei steht nicht die Romantik im Vordergrund und auch nicht das große Liebesgefühl, sondern ganz klar der gemeinsame Kinderwunsch.

Das Glück der Familie

Psychologen und Verhaltensforscher beschäftigen sich seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten mit der Frage, was Liebe eigentlich genau ist, wie sie messbar gemacht werden kann und ob sie für die Gründung einer Familie überhaupt notwendig ist. Oftmals wird in unserer Gesellschaft das Wort „lieben“ mit dem Wort „brauchen“ verwechselt. Ebenso gibt es einen Unterschied zwischen dem eigenen Ego und den Liebesgefühlen. Oftmals sind wir Menschen uns dieser Unterschiede aber nicht bewusst. Beim Co-Parenting lassen sich zwei Menschen auf ein gemeinsam formuliertes Projekt ein, welches sie zusammen meistern möchten. Natürlich sind Sympathien notwendig und beide Elternteile sollten sich in der Erziehung einig sein. Doch wenn dies der Fall ist, spricht kaum etwas gegen diesen neuen Trend.

Harmonie statt Drama

Vielleicht lässt sich dieser Trend des Co-Parenting ganz einfach mit „Harmonie statt Drama“ bezeichnen. Viele Jugendliche haben keine Lust mehr auf eine feste Bindung, da sie ihre Freiheiten genießen wollen und den typischen Beziehungs-Dramen aus dem Weg gehen wollen. Gerade deshalb ist das Co-Parenting so erfolgreich. Eine Familie, die auf Freundschaft, Vertrauen und Harmonie begründet ist, hat vielleicht größere Chancen, glücklich zu werden. Auch wenn die Vorstellung einer solchen Beziehung auf den ersten Blick unromantisch und unnatürlich erscheint, so ist dies lediglich deshalb der Fall, weil wir bisher nichts anderes gewohnt sind, als eine Ehe, Beziehung oder Familie, die auf der Romantik aufgebaut wurde.


Bildquelle: Thinkstock, 464959725, iStock, omgimages

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