Chirurgie: Kreuzchen aufs Knie oder die Kultur der Fehlervermeidung

Wer in der nächsten Zeit eine OP vor sich hat und bereits entsprechend nervös ist, dem empfehle ich, an dieser Stelle lieber nicht weiterzulesen. Andererseits geht es hier nicht um Panikmache, sondern um das Erkennen von Schwachstellen und eine gute Initiative, die nicht Schuld zuweisen, sondern eine "Kultur der Fehlervermeidung in der medizinischen Versorgung" voranbringen will.

Jedem kann es passieren, dass er einmal eine Person, einen Einsatzort oder rechts bzw. links verwechselt. Doch wenn das in einem OP-Saal passiert, dann ist das weder komisch noch eine Bagatelle. Stern online berichtete neulich u.a. darüber, dass bei fehlerhaften Eingriffen statt des linken Knies das rechte operiert wurde oder gar die falsche Körperseite unters Messer kam. Unfassbar, aber wahr. OK, die genannten Zahlen geben, wenn sie denn so stimmen, kaum Anlass zu größerer Sorge. Andererseits: Möchten Sie nach einer OP aufwachen und feststellen, dass der Eingriff am falschen Körperteil durchgeführt wurde?

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) ist der Meinung, dass sich OP-Irrtümer dieser Art weiter reduzieren lassen. Deshalb hat es Handlungsempfehlungen für alle Einrichtungen im Gesundheitswesen definiert, die Eingriffsverwechslungen in der Chirurgie künftig vermeiden sollen. Diese Empfehlungen orientieren sich an internationalen Vorbildern und dienen einer fortdauernden Rückversicherung über die Identität des Patienten und über die Richtigkeit des geplanten Eingriffs. Die folgenden vier Stufen sollen in Zukunft OP-Verwechslungen vermeiden.

  1. Aufklärung, aktive Befragung und Identifikation des Patienten.
  2. Markierung des Eingriffsortes mit einem nicht abwischbaren Stift (bitte kein Post-it verwenden, wie oben auf dem Foto dargestellt … das läuft bei mir unter Humor … grins!) .
  3. Identifikation des richtigen Patienten für den richtige OP-Saal.
  4. Team-time-out, d.h. nochmalige Kontrolle kurz vor dem Eingriff durch das OP-Team.

Das klingt doch alles vernünftig und praktikabel, oder? Auf der Website des APS können übrigens aktionsbegleitende Plakate und Flyer, ein Musterbrief für Patienten sowie eine Broschüre mit Praxistipps heruntergeladen werden. Das Aktionsbündnis Patientensicherheit macht sich ebenfalls für die Einführung eines präventiven Berichtssystems mit Namen CIRS (Critical Incident Reporting System) in Krankenhäusern stark. Patientensicherheit als Qualitätsziel? Prima, denn davon profitieren beide Seiten.

6 Meinungen

  1. Verwechslungen wie diese sind in der Tat erschreckend. Wie ist das bei Rückenoperationen? Der Patient sieht da ja nichts. Es könnte aber genauso zu Fehleingriffen kommen.Hätte gar nicht gedacht, daß das Kreuzchen aufs Knie so ein Thema ist.

  2. Ich halte von diesen ganzen Sachen nichts. Dauerhafter Gewichtsverlust, ohne Jojo Effekt kann nun mal nur mit einer Ernährungsumstellung erreicht werden. Abnehmen ist kein Ausnahmezustand, sondern genussvolle Verbesserung der Essgewohnheiten. Alles Liebe Karin

  3. Abnehmen durch Hypnose

    Hallo das ist wirklich ein sehr guter Artikel über Hypnose.
    Hier gibt es noch einen Interessanten Blog mit mehr Infos über das Thema.
    Viele Grüße
    Thorsten

  4. So wie die Psyche dick machen kann, lässt sie sich eben auch einsetzen um (wieder) schlank zu werden.
    Hypnose ist da eine sehr wirksame Methode!

    mfg,
    Michael Bauer

  5. Die Hypnose-CD an sich wird wohl nicht zum Abnehmen verhelfen. Die induzierte Entspannung, die jeweiligen Suggestionen – und je nach Qualität der Hypnose-CD – integrierten, angestrebten Änderungen der Verhaltensangewohnheiten, bzw. das Erkennen und Enttarnen der jeweilig eingeprägten Denkmuster mit klarem Fokus auf das Ziel.
    Dieser Mix – verbunden mit noch diversen anderen Mechanismen – lässt den Abnehmenden das Ziel nicht nur Erfühlen, sondern auch erreichen.

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