Der Chelsea Physic Garden liegt direkt an der Themse, unweit entfernt von der bekannten Kings Road. Die Oase liegt mitten in der britischen Metropole und beherbergt exotische Pflanzen, ebenso wie eine Vielzahl von Kräutern und Heilpflanzen sowie Büsche und Bäume.
Geschichte des Chelsea Physic Garden
Der Chelsea Physic Garden blickt auf eine lange Geschichte zurück. 1673 wurde er von der Worshipful Society of Apothecaries als Apotheker-, Lehr– und Forschungsgarten gegründet. Das angrenzende Gartengrundstücke wurde 40 Jahre später von Hans Sloane gekauft, der es 1722 an die Apothekengesellschaft verpachtete. Diese verpflichteten sich dafür, einen jährlichen Bericht mit 50 neu beschriebenen Pflanzen vorzulegen.
Unter verschiedenen Gartendirektoren, ‚Praefectus Horti‚ genannt, wie Isaac Rand und Philip Miller, entwickelte sich der Botanische Garten zu einer der artenreichsten Grünanlagen der damaligen Zeit. Heute zählt man über 5.000 verschiedene Pflanzenarten und kann zudem einige Tiere, welche sich dort niedergelassen haben, entdecken.
Für echte Botaniker gibt es noch ein Highlight: Die von Joseph Banks (1743-1820), einem Mitglied der Plant Hunter, gestifteten Pflanzen bestehen größtenteils heute noch. Diese Botaniker hatten es sich zur Aufgabe gemacht, exotische Pflanzen zu finden und haben sich dafür auf abenteuerliche Reisen in tropische Gefilde, Dschungel- und Bergregionen begeben.
Aufbau des Parks
Das Zentrum des Parks besteht aus vier Gärten, die vor allem für Forschungszwecke wichtig waren:
- Pharmazeutischer Garten
- Garten der Weltmedizin
- Parfüm- und Aromatherapie-Garten
- Gemüsegarten
Farne und andere Pflanzen rahmen diese Beete, welche teilweise verschiedenen Botanikern gewidmet sind, ein. Geschichten und Informationen zum Botanischen Garten, zu den Pflanzen und den Gründern erhalten Sie während einer Führung von ehrenamtlichen Experten durch den Park.
Klimawandel macht sich bemerkbar
Klimatisch ist London ein Eldorado für den Botanischen Garten, zumal das milde Mikroklima erstaunlicherweise zuträglich für die Pflanzen ist, obwohl es sich aus einer Kombination von Großstadtwärme und schleichender Klimaveränderung bildet.
Die vorteilhafte klimatische Lage des Parks kann man daran erkennen, dass sich kälteempfindliche Pflanzen trotz Temperaturschwankungen prächtig entwickeln. Auch der 60 Jahre alte Grapefruitbaum begann erst in den letzten Jahren Früchte zu tragen. Die sonst eher im Süden heranwachsenden Oliven und Bananen gedeihen dort ebenfalls wie Unkraut.
Obwohl der vielfältige Pflanzenwuchs die meisten Besucher fasziniert, stellt es jedoch nicht nur einen Anlass zur Freude dar. Vielmehr sollte man sich darüber Gedanken machen, warum Pflanzen, deren Heimat sich eher in warmen Gefilden befindet, trotz des britischen Klimas so prächtig gedeihen. Die Antwort liegt auf der Hand: Durch den schleichenden Klimawandel und die damit einhergehende Erderwärmung kann sogar Großbritanniens zweitältester Botanischer Garten mit exotischen Pflanzen glänzen.
Eintrittspreise:
Erwachsene und Senioren: 8 Pfund
Kinder, Schüler, Studenten und Arbeitslose: 5 Pfund
Öffnungszeiten:
1. April bis 31. Oktober:
Mittwoch – Freitag: 12 Uhr – 17 Uhr
Sonn- und Feiertage: 12 Uhr – 18 Uhr
Der letzte Einlass findet 30 Minuten vor Schließung des Gartens statt. Zudem bietet der Park inklusive Café vom 30. Juni bis 1. September lange Öffnungszeiten am Mittwoch an, welche mit Lesungen einhergehen. Weitere Informationen dazu entnehmen Sie bitte der offiziellen Chelsea Botanic Garden Homepage.