Es war ein mitreißendes Fußballspiel zweier Top-Mannschaften, intensiv und tempogeladen. Am Ende machte ein Mann den Unterschied: Lionel Messi. Mal wieder. Der Barca-Star, von dem Bayern-Coach Pep Guadiola vor dem Champions-League-Halbfinalhinspiel zwischen dem FC Barcelona und dem FC Bayern München gesagt hatte: „Kein System kann Leo Messi aufhalten, und auch kein Trainer.“
Neuer hält Bayern lange im Spiel
Die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte Camp Nou in Barcelona stand für Guardiola unter keinem guten Stern: Bayerns Verletztenliste war lang (Robben, Ribery, Alaba, Badstuber), Lewandowski musste mit Gesichtsmaske spielen (Nasenbein- und Kieferbruch). Entsprechend stand der deutsche Rekordmeister zu Beginn der Partie auch mächtig unter Druck – in der 12. Minute tauchte Barca-Stürmer Suarez völlig frei vor Manuel Neuer auf, der mit einer glänzenden Reaktion den frühen Rückstand verhinderte. Kurz darauf blockte Rafinha einen Schuss von Neymar, ehe auf der anderen Seite Lewandowski allein vor Barcelonas Keeper Marc Ter Stegen den Ball nicht richtig traf (19.). Es sollte Bayerns einzige Großchance bleiben. Auch wenn Bayern danach den Angriffswirbel der Katalanen etwas besser in den Griff bekam, hatte Dani Alves kurz vor der Halbzeit noch eine Chance, die wieder von Neuer vereitelt wurde.
Drei Tore in der letzten Viertelstunde
In der zweiten Halbzeit bekamen die Bayern defensiv zunächst besseren Zugriff, eigene Möglichkeiten aber blieben aus. Dann die 77. Minute: Als sich alle Zuschauer noch fragten, ob Neymar für seine Schwalbe im Bayern-Strafraum nicht gelb-rot hätte sehen müssen, verlor Juan Bernat auf der linken Abwehrseite die Kugel an Dani Alves, der sofort zu Messi weiterleitete. Aus 20 Metern zog der kleine Argentinier ab – keine Chance für Neuer, 1:0 Barcelona. Der Damm war gebrochen: Nur drei Minuten später tanzte Messi im Strafraum Boateng aus und lupfte den Ball über Neuer zum 2:0 ins Netz. Ein absolutes Weltklassetor! Und der 78. Messi-Treffer in 100 europäischen Spielen. Das Bemühen um den Anschlusstreffer und damit das so wichtige Auswärtstor war den Bayern nicht abzusprechen, aber sie kamen nicht mehr gefährlich vor den Kasten von Barcelona. Stattdessen musste Manuel Neuer sogar in der Nachspielzeit den Ball zum dritten Mal aus dem Netz fischen – Neymar war nach Messi-Pass durchgebrochen und machte mit dem 3:0 alles klar. Wohl auch für das Rückspiel am kommenden Dienstag in München, das Bayern nun mit 4:0 gewinnen muss, um noch weiterzukommen. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.
In der ersten Paarung hatte am Dienstag ein aufopferungsvoll kämpfendes Juventus Turin den Titelverteidiger Real Madrid im Hinspiel mit 2:1 niedergerungen. Szene der Partie: Ein wüste Grätsche von Juve-Verteidiger Giorgio Chiellini gegen Real-Superstar Cristiano Ronaldo kurz vor dem Ende der Partie. Den Ball verpasste Chiellini zwar, aber Ronaldo flog schön hoch und weit.
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