Einer der beliebtesten Käse in Deutschland ist ein Weichkäse, meist so klein, dass er im Ganzen gekauft wird, überzogen mit einer Schicht von weißem Edelschimmel. Dieser wird aus Rohmilch hergestellt, wiegt meist 250 Gramm und hat eine runde oder ovale Form. Je nach Reifegrad ist die Konsistenz des Camemberts gummiartig bis cremig. Der Geschmack wird oft als „würzig, scharf bis nussig“ beschrieben, es gibt aber auch Sorten, die besonders mild und cremig sind. Dank des Edelschimmels erinnert das Aroma oft an frische Champignons.
Wo also hat der Camembert seinen Namen her?
Nun, wie so oft spielt ein kleines gallisches Dorf eine entscheidende Rolle – genauer gesagt ein Ort in der Normandie, der noch heute kaum mehr als 200 Einwohner zählt. Dort wurde vor mehreren Jahrhunderten ein ganz besonderer Käse erfunden. Dieser brauchte vermutlich gar keinen Namen, für die Leute im Ort war es einfach „der Käse“.
Erst als die Frühausläufer der Globalisierung dazu führten, dass die Leckerei kreuz und quer durch das ganze Land verschickt wurde, suchten die Kaufleute nach einem Namen, um genau dieses Produkt zu benennen und kein anderes. Da Kaufleute nicht besonders kreativ sind – insbesondere Käsehändler – benannten sie ihn schlicht und einfach nach dem Dorf, welches rein zufällig „Camembert“ hieß und noch heute heisst.
Und warum nun schreibt man Camembert mit „m“?
Na weil das Dorf eben genau so hieß und nicht anders! Wie man sich das merken soll? Hm. Zwar werden heutzutage die meisten bei uns erhältlichen Camemberts in Deutschland hergestellt, und nur die Bezeichnung „Camembert de Normandie AOC“ ist markenrechtlich geschützt, jedoch gilt für alle Sorten eines gemeinsam: Sie schmecken einfach „Mmmmmh – lecker!“ und das schreibt sich schließlich auch nicht mit „n“.
Eure Beiträge sind sehr spannend und lehrreich. Man ist mit dieser Rechtschreibreform manchmal echt überfordert, wie es überhaupt im Deutschen so viele „Problemfälle“ gibt.
Da sind solche „Wortklaubereien“ sehr interessant.
Zum Beitrag „Camembert“ überrascht mich allerdings die Betreffzeile.
Es muss doch richtig heißen: „heißt“ und nicht „heisst“?
Nach einem Doppel-Vokal steht das „ß“, lehrt uns die Reform?
Besonders ärgerlich, dass es so viele Menschen nicht verstehen und sogar offiziell auf Internetseiten wie im Privaten „Strasse“ statt Straße und „Grüsse“ statt Grüße schreiben.
Freundliche Grüße
Ch. Diegmann