Die im Süden von Wales gelegene Ringburg ist mehr als beeindruckend. Die mächtigen Türme bilden eine weithin sichtbare Landmarke. Das besondere Merkmal dieser Burg sind jedoch die Kunstseen, welche Caerphilly Castle umgeben. Diese Seen sollten eine ähnliche Funktion besitzen wie die, auf dem europäischen Festland bekannten, Burggräben. Das Land wurde dadurch weit einsehbar und der Bau eines Tunnels unter den Kunstseen war unmöglich. So konnten potenzielle Feinde nur über die schmalen Zufahrten die Festung erreichen und so blieb immer genug Zeit für eine effiziente Verteidigung. Heute lockern die Seen die typisch walisische Landschaft auf und sind der Grundstein für den Lebensraum der schönen Flora und Fauna des Landes.
Am Anfang von Caerphilly Castle stand eine Auseinandersetzung
Gilbert de Clare, der 3. Earl of Gloucester wollte sich in der Festung vor den Übergriffen durch seinen Widersacher, dem Fürsten von Wales, Llywelyn ap Gruffydd schützen. Früher wurde bei solchen Auseinandersetzungen schnell zur Klinge gegriffen. Aber King Henry III. versuchte zu vermitteln und so übernahm kurzzeitig der Klerus das Castle. Nach der Beilegung bezogen aber schnell wieder Earls of Gloucester des Geschlechts Clare die Burg und hielten sie bis in die Zeit King Edwards I., danach stand Wales unter der Rigide des Königs und die Anlage verlor an Bedeutung.
Der britische Bürgerkrieg verschaffte Caerphilly Castle sein Wahrzeichen
Das Wahrzeichen dieses Castles ist der schiefe Süd-Ostturm. Die Burg wurde im Laufe der Jahrhunderte zwar immer wieder renoviert, aber da sie oft als Gefängnis genutzt wurde, fielen diese Arbeiten wohl eher lieblos aus. Als Folge davon neigte sich der Süd-Ostturm im britischen Bürgerkrieg von 1642 bis 1648 während eines Bombardements zur Seite. Diese starke Neigung, immerhin beträgt sie 3m auf einer Höhe von 20 Metern, konnte nie wieder gerichtet werden. Schon von weitem ist dieser Turm zu erkennen und auch der ortsunkundige erkennt sofort Caerphilly Castle.
Heute ist die Anlage ein historisches Zeugnis
Nach dem die Festung bis ins 18. Jahrhundert ohne Bedeutung war, bekam der Marquise de Bute die Verantwortung über das Gemäuer. Seither wird Sorge getragen, dass der Verfall dieser Burganlage aufgehalten wird. Heute dient sie als Zeugnis und Museum der walisischen Geschichte. Unter anderem sind dort Belagerungsmaschinen aus der Zeit des 3. Earl of Gloucester ausgestellt.