Briefmarken sammeln wird auch „Philaterie“ genannt. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet wahlweise „Freund dessen, was frei von Abgaben ist“ oder „Freund dessen, was nie endet“. Um dieser Leidenschaft zu frönen, gibt es heute etliche Nachschlagewerke, Sammelordner, Spezialisierungsmöglichkeiten und Systeme. Wer sich zum ersten Mal mit dem Briefmarken sammeln beschäftigt, wird zunächst vor einer fast unüberschaubaren Menge an Varianten stehen: Aus allen Ländern, aus allen Zeiten und mit jedem Wert gibt es genügend Material für die Philaterie. Es empfiehlt sich daher, erst einmal klein anzufangen, sich zu informieren und die Methoden zu studieren.
Briefmarken sammeln: So wirds gemacht!
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Gebiete
Welches Land? Welcher Zeitraum? Zu welchem Preis? Sonderausgaben oder reguläre Marken? Diese Fragen und weitere sollte man sich stellen, wenn man mit dem Briefmarken sammeln beginnt. Die Sammelgebiete für den Anfang so überschaubar wie möglich zu halten, verhindert, dass man sich übernimmt und die Lust verliert. Außerdem ist es wahrscheinlicher, eine kleine Kollektion in absehbarem Zeitraum zu vervollständigen.
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Systematik
Die Ordnung der Dinge ist gerade bei der Philaterie von höchster Wichtigkeit. Im Grunde gibt es keine festen Regeln – jeder kann sich sein eigenes System erstellen. Es zeigt sich aber, dass chronologische Sammlungen und solche, die Briefmarken aus bestimmten Ländern vereinen und andere, klare Systeme verwenden nicht nur leichter überschaubar sind, sondern dass sie auch mit der vorhandenen Literatur besser abgestimmt werden können.
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Fachliteratur
Zeitschriften, Bücher und Internetseiten sind eine Unterstützung dabei, Briefmarken zu erkennen, bestimmen und einzuordnen.
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Tauschen und Kaufen
Mit anderen Sammlern sich auszutauschen bezieht sich nicht nur auf Informationen, sondern auch auf die Marken selbst. Daneben gibt es etliche Geschäfte, die sich auf die Philaterie spezialisiert haben. Auch Second Hand Läden haben manchmal welche im Angebot. Man findet sie im Telefonbuch oder im Internet.
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Preise
Die Preise für die Briefmarken ergeben sich aus ihrem Seltenheitswert, ihrem Alter und anderen Faktoren. Zur Abstimmung, ob ein Preis gerechtfertigt ist, kann man die Fachliteratur konsultieren.
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Stempel
Ob ein Stempel auf den Marken ist oder nicht, ist eine Einstellungsfrage. Sind sie irgendwann einmal abgestempelt worden, sind sie häufig preiswerter, doch oftmals auch weit verbreiteter.
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Material
Die Philaterie kennt eine Menge Material, um Briefmarken richtig aufzuheben. Hierzu gehören spezielle Pinzetten, Ordner und Alben, die die Marken nicht chemisch angreifen und Vordruckalben, in denen alle Postwertzeichen aufgeführt werden, so dass man sie besser ergänzen kann.
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Lösen
Um Briefmarken von einem Umschlag zu lösen legt man sie in ein warmes Wasserbad, wenn sie sich nicht auf farbigem Papier befinden. Wenn man sie problemlos ablösen kann, können sie aus dem Wasserbad genommen werden und in kaltem Wasser kurz von Kleberesten befreit. Eine Viertelstunde trocknen lassen und dann 24 Stunden pressen.
Tipps und Hinweise
- Ganze Briefe zu sammeln und die Briefmarken nicht auszuschneiden hat höheren Wert – historisch, informatorisch und monetär.
- Wie bei allen Dingen, die viel Geld kosten, muss man sich auch beim Briefmarken sammeln vor Fälschungen vorsehen.
- Das Briefmarken sammeln kann ein recht teures Hobby werden, je nachdem, mit welchem Nachdruck und welcher Leidenschaft man es betreibt.