Brainstorming – Teil 2: Bewertung der Ideen

Ideenbewertung
Die Ideenbewertung stellt den 3. Teil des Brainstormings dar (siehe Grafik, Teil 1). Nun können die Ideen erläutert und diskutiert werden. In dieser Phase geht es darum, die Ideen zu bewerten und die umsetzbaren Ideen herauszufiltern. Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, wie Ideen sortiert werden können.
Zuerst einmal können ähnliche Ideen zusammengefasst werden, um die Menge zu verringern. Der ungemein schwierigere Teil besteht darin, auszudiskutieren und auszusortieren, welche Ideen umgesetzt werden könnten und sollten.
Hier gibt es – je nach Zeit und Zielsetzung der Sitzung – mehrere Vorgehensweisen, die diesen Prozess erleichtern können.

Zweispaltenmethode
Bei dieser Methode legt man für jede Idee zwei Spalten an und notiert in der einen Spalte die Aspekte, die dafür sprechen und in der anderen Spalte, die, die dagegen sprechen (vgl. Rosenstiel). So erhält man schon einmal ein Grobraster der Ideen

2by2-Matrix
Bei dieser Methode trägt man die Idee in einem Koordinatensystem ab. Auf der X-Achse wird die Realisierbarkeit abgetragen, auf der Y-Achse die Attraktivität der Idee. Alle Ideen werden nun in die entsprechenden Quadranten einsortiert. Umgesetzt werden dann vor allem die Ideen, die in Q2 landen. Die Zuordnung kann entweder nach einer kurzen Diskussion zu jeder Idee stattfinden oder einfach per Abstimmung zugewiesen werden, indem jeder Teilnehmer sagt, wo er diese sieht und dann daraus eine Art Mittelwert gebildet wird.

Paralleles Denken (nach Edward deBono)
Eine phantastische Möglichkeit, die allerdings mehr Zeit erfordert, dafür aber sehr umfassende Ergebnisse liefert, ist das parallele Denken nach Edward deBono. Methoden dazu sind das 6-Thinking-Hats (oder 6-Hüte-Denken), oder das 5-Typen-Denken (eine abgewandelte Version, die ich für meine Moderationen und Seminare verwende). Bei diesem Vorgehen wird eine Idee von verschiedenen Denkrichtungen aus betrachtet, um ein möglichst umfassendes Bild eines Themas zu erreichen. Während die Zweisplaltenmethoden nur zwei Aspekte (pro und kontra) betrachtet, kann man hier noch weitere Gesichtspunkte hinzufügen.
Dieses Vorgehen würde ich empfehlen, wenn man bereits eingegrenzte Ideen noch genauer untersuchen möchte. Zur Visualisierung des parallelen Denkens eignet sich wiederum hervorragend das Mind Mapping, hier vielleicht sogar noch besser das Business Mapping, d.h. Maps werden per Software generiert und per Beamer für alles sichtbar visualisiert.

Selbstverständlich kann man diese Methoden der Ideenbewertung auch kombiniern.
Am Ende der Sitzung könnte eine Vorschlagsliste mit Ideen stehen, für die nun konkrete Umsetzungsmöglichkeiten erarbeitet werden sollen.

Jetzt wäre natürlich spannend zu erfahren, welche Erfahrungen Sie gemacht haben und wie Sie die Bewertung der Ideen vornehmen?

Quellen:

  • deBono: Six Thinking Hats, 1999
  • Geschka/Schwarz-Geschka: Klassisches Brainstorming, http://www.innovationsmanagement.de/
  • Rosenstiel: Grundlagen der Organisationspsychologie, 2003
  • Stangl-Taller: Brainstorming, Werner Stangls Arbeitsblätter

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