Bowie schrieb „Space Oddity“ mit Blick auf Kubricks damals bahnbrechenden „2001: A Space Odyssey“ und einem missglückten, britischen Spaceprogramm, der Charakter des Major Tom würde später in diversen anderen Bowie-Songs seine Runden machen. Wer hätte es gedacht, aber damals sagte erst der dritte Produzent zu, dem der Song vorgespielt wurde. Während George Martin (u.A. Beatles) sofort absagte, fand Haus und Hof Produzent Tony Visconti, dass „Space Oddity“ zu sehr nach einem Witz klang. Gus Dudgeon (Elton John) war sich nicht zu fein und nahm sich des zukünftigen Superhits an.
Andrew Kolb lässt Space Oddity in neuen Farben leuchten
42 Jahre später hat Andrew Kolb sich die Geschichte genommen, um sie auf bezaubernde Art und Weise zu illustrieren. Der Mann, der bereits einen Cartoon kreiert hat, in dem erklärt wird, wie man einen White Russian macht, für Indiemusik a la Ruby Coast und Tokyo Police Club designed und sowieso irgendwann mal alles illustriert hat, zeichnet sich durch einen charmanten 60er Jahre Stil aus, Farbdruck im klassischen Sinn und schaffte es sogar, den ultra-uncoolen Pixar Film Cars 2 mit seiner hübschen Interpretation besser zu machen, als er wirklich war. Schade, ein Film über den Delorean und das Ghostbusters Mobil wäre definitiv besser gewesen.
Sein Picture Book in Space ist mit Begeisterung für den Song entstanden, existiert jedoch derzeit nur Online, bzw. in Kolbs Büro. Denn noch muss er sich mit dem Copyright herum schlagen. Dank des Besitzers des Copyrights zum Song (leider nicht Bowie selbst, der sicher nichts dagegen gehabt hätte), musste Kolb das komplette Buch von seiner Seite nehmen, ein paar Arbeitsproben (ohne Songtext) kann man sich dennoch ansehen und auf diesem Link kann man derzeit auch noch das Gesamtwerk bewundern und downloaden.
[youtube aY5a3Un3y8g]Mehr Bilderbücher in der Zukunft?
Gerade die warmen Farben und die makellose Illustration, die simpel, aber ausdrucksstark ist, machen das Space-Adventure zu einem eigentlichen Must-Have, das durch Nostalgie und Wärme glänzt. Zu schade, dass Andrew Kolb sich nicht traut, es zu drucken, aus Angst, dass er damit eine ganze Horde an Anwälten auf dem Hals hätte. Seine Bemühungen, Bowie selbst für die Kollaboration zu kontaktieren, waren bislang fruchtlos, sollte sich jedoch alles ausbalancieren, hat Andrew schon weitere Songs aus den 50er und 60er Jahren im Kopf, die er gerne auf Papier bringen würde.
Bonus!
Und als wäre das noch nicht genug, bietet Andrew auf seiner Seite auch noch Comission-Work an, im Klartext heißt das, wer für einen kleinen Obolus etwas von ihm zu einem bestimmten Thema gezeichnet haben möchte, der braucht sich nur bei ihm zu melden. Und jetzt aufgeregt mit den Händen klatschen!