Baring-Äußerung sorgen für heftige Kritik

Der Professor habe gesagt, die Deutschen müssten die eigene Selbstachtung wiederfinden. Die Deutschen seien zwar in der Nazi-Zeit antisemitisch gewesen sei, allerdings hätte man die Ermordung der Juden abgelehnt. Auch sei die Judenvernichtung nicht einzigartig und unvergleichbar. Auch an die Millionen Menschen solle gedacht werden, die in der Sowjetunion umgebracht worden seien. Zur Frage der Integration erklärte Baring, dass man die "Eindeutschung" betreiben solle. Die Integration sei nicht das Ziel. Vokabeln nicht zu verwenden, die im Dritten Reich verwandt wurden, sei kleinkariert.  

In der Landtagsdebatte warf CDU-Fraktionschef Christean Wagner der SPD vor, sie hätten ein gespaltenes Verhältnis zur Nation. Außerdem hätte die Opposition Probleme mit der Freiheit der Rede und der Freiheit der Wissenschaft. SPD-Fraktionschef Jürgen Walter, einer der Kandidaten für die Spitzenkandidatur zur Landtagswahl 2008, äußerte sich bestürzt über die Äußerungen zu Wagner. 

Die Rede Barings bleibt indess unter Verschluss. Ein Journalist hatte im Hessischen Rundfunk erklärt, sie liege in schriftlicher Form der CDU-Landtagsfraktion zwar vor, werde aber nicht veröffentlicht. Denn dann müsste die Hessische CDU Stellung beziehen und entweder den rechten Rand innerhalb der Union verprellen oder die restliche Öffentlichkeit in Aufruhr versetzen.  Christean Wagner leitet die CDU-Programmdebatte auf Bundesebene in den Bereichen Innen und Recht. 

4 Meinungen

  1. Ach, ich merke schon, jetzt läuft den Feingeistern und Gutmenschen wieder das Wasser im Munde zusammen… Endlich wieder die Gelegenheit, einen Historiker als Nazi zu entlarven. Aber das ist ja im Grunde genommen jeder, der sich dem linken Zeitgeist entgegen stemmt. Und der verbietet gegenwärtig noch unbequeme Wahrheiten.

  2. Welcher linker Zeitgeist? Vor einigen Wochen war Deutschland mit Fahnen in Schwarz-Rot-Gold getaucht. Die SPD und die Grünen wollen, dass jeder die deutsche Sprache lernt. Multi-Kulti kann nicht mehr als Ausrede benutzt werden, die Probleme der Integration anzugehen. In der Schröder-Zeit hat Schily mit seinen Otto-Katalogen die CDU links liegen lassen. Hartz-IV, Terrorbekämpfung, die Kritik an muslimischen Verbänden, und das ist alles linker Zeitgeist?Ach ja, der linke Zeitgeist hat ja in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern zur Zeit sowieso Hochkonjunktur….

  3. Das erinnert mich sehr an die Hohmann-Rede, die kaum jemand gelesen, geschweige selbst gehört hat, die aber vom Skandal, den sie auslöste, kaum zu toppen ist und immerhin den Ausschluss Hohmanns nach sich zog. Vielleicht will man ja auf Seiten der CDU nicht schon wieder ähnlich reagieren müssen, und hält sie deshalb erst einmal unter Verschluss. Das macht sie natürlich nicht weniger interessant.Wer noch einmal nachlesen möchte, was Hohmann so gesagt hat, hier ist der Link:Hohmann-Rede

  4. Okay, Baring ist bekannt für provokante bis mehr als fragwürdige Thesen und wenn er das, was du im oberen Abschnitt beschreibst gesagt hat, zählen diese Äußerungen zu letzterem. Der Holocaust ist unvergleichbar und eine Sigularität. Das sollte, muss!, Barig als Historiker wissen.Was die „beklagenswerte Entgleisung“ angeht, darüber kann man streiten. Wenn es eine Entgleisung war, so war sie selbst verschuldet und stellt nur eine, wenn auch nachhaltige und sehr sehr dunkle Epoche dar. War es aber keine Entgleisung, was war es dann? Ist es „dem Deutschen“ angeboren böse und antisemitisch zu sein (bezweifel ich)? War es ein ungewollter Ausrutscher (im Gegensatz zur selbtstbestimmten Entgleisung)? Gar am Ende ein Unfall der Geschichte? Was war es denn nun?

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