Ballon d’Or 2011: stößt CR 7 Messi vom Thron?

Vergabemodus

Während von 1991 bis 2009 lediglich die Trainer und Kapitäne alle Nationalteams des Globus nach den 3 besten Kickern des abgelaufenen Jahres gefragt wurden, sind seit einem Jahr auch Medienvertreter befugt, Ihren Senf dazuzugeben. Grund dafür ist die Verschmelzung zweier Preise, nämlich dem des „Weltfußballer des Jahres“ der FIFA und dem vom französischen Fußballmagazin „France Football“ vergebenen „Ballon d'Or“(goldener Ball).

Kein schlechter Schritt, da der Anteil der Fußballexperten mit globalem Überblick deutlich gestiegen sein dürfte. An der Punkteverteilung hat sich aber nichts geändert, der Erste bekommt 5, der Zweite 3 und der Dritte einen Punkt, welche die für den Preis ausschlaggebenden Summanden sind.                                   

Ballon d'Or: Die Kandidaten zum Weltfußballer 2011

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Die 23 Kandidaten auf den Ballon d'Or

Am 1. November wurde die Liste der 23 Spieler veröffentlicht, die sich mehr odr weniger berechtigte Hoffnungen auf den Preis machen dürfen. Hier zunächst eine Auflistung der Nominierungen für den „Ballon d'Or“ nach Vereinen:
1.    FC Barcelona – Lionel Messi (ARG), Dani Alves (BRA), Eric Abidal (FRA), Xavi (ESP), Gerard Pique (ESP), Andres Iniesta (ESP), David Villa (ESP), Cesc Fabregas (ESP)
2.    Real Madrid – Cristiano Ronaldo (POR), Xabi Alonso (ESP), Mesut Özil (GER), Iker Casillas (ESP), Karim Benzema (FRA)
3.    Bayern München – Thomas Müller (GER), Bastian Schweinsteiger (GER)
4.    Manchester United – Nani (POR), Wayne Rooney (ENG)
5.    Inter Mailand – Wesley Sneijder (NED), Diego Forlan (URU)
6.    FC Liverpool – Luis Suarez (URU) 
7.    Anzhi Makhachkala – Samuel Eto'o (CMR)
8.    Manchester City – Sergio Agüero (ARG)
9.    FC Santos – Neymar (BRA)                                              

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Messi und Ronaldo

Weltmeister Spanien und der spanische Meister sowie Championsleague-Sieger FC Barcelona dominieren die Rangliste des „Ballon d'Or“ in gewohnter Manier, unglaubliche 8 Spieler stellt das wohl beste Team der Welt aus Barcelona, angeführt vom alles überragenden Leo Messi, der die Titel der beiden letzten Jahre kassierte. Erzrivale Real Madrid stellt auch noch beachtliche 5 Spieler, hier heißt die Galleonsfigur Cristiano Ronaldo, der in der letzten Saison mit 53 Pflichtspieltoren sogar öfter als Messi einnetzte. Seine „Wirkungslosigkeit“ in den großen und vor allem zahlreichen Duellen gegen Barcelona (trotz des entscheidenden Kopfballtreffers im Copa del Rey Finale), der ausbleibende Erfolg mit dem Nationalteam und die nicht vorhandenen schwergewichtigen Titel – auch wenn Sergio Ramos schon der Ligapokal zu schwer war – dürften eine Wahl zu seinen Gunsten verhindern.                                                        

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Iniesta und Xavi

Die größte Konkurrenz findet Messi vermutlich wieder in den eigenen Reihen, wo die genialen Mittelfeldköpfe Iniesta und Xavi seit Langem auf eine solche Auszeichnung warten. Ihre Fähigkeiten, das Spiel zu lesen, das Tempo zu bestimmen und ein ums andere Mal den idealen Pass zu spielen macht Sie zu heißen Anwärtern auf den goldenen Ball. Obendrein spielen Sie auch in der spanischen Nationalmanschaft, welche den Weltfußball der letzten Jahre beliebig dominiert, eine ebenso herausragende Rolle.                                                                                                                                                                                                                

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negative Überraschungen

Neben den Stammgästen auf der Liste gibt es aber auch einige faustdicke Überraschungen. Eric Abidal hat aus sportlicher Sicht rein gar nichts auf dieser Liste zu suchen, eine Verbindung mit der erfolgreichen und schnellen Genesung nach seinem Lebertumor im Frühjahr liegt nahe. Ein Neymar hat hier aufgrund fehlender Qualitätsnachweise in einer qualitativ hochwertigen Liga genauso wenig im Feld der Kandidaten zu suchen, wie der lange Zeit verletzte Cesc Fabregas oder Diego Forlan, bei dessen Nominierung es mir schlichtweg die Sprache verschlägt. Einen überragenden Silva (Manchester City) oder den zur Zeit förmlich glühenden Robin van Persie (Arsenal London) sucht man ebenso vergeblich wie einen Marcelo (Real Madrid) oder Gareth Bale (Tottenham Hotspur). Doch da jeder Fußballfreund diesbezüglich anders denkt, höre ich an dieser Stelle mit meiner Kritik auf. Jeder kann sich selbst eine Meinung zur Sinnhaftigkeit des „Ballon d'Or“ im Allgemeinen und die einzelnen Nominierungen im Speziellen machen, wichtig ist am Ende sowieso nur eins – und zwar der Spaß am Fußball.

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3 Meinungen

  1. Ich denke in diesem Jahr muss wieder zwischen CR7 und Messi entschieden werden, in meinen Augen ist der Abstand dahinter groß. Auch in diesem Jahr sagt die Torquote der beiden wieder alles aus, einfach 2 vom anderen Stern. Zu den überraschend nominierten muss ich sagen, dass ich für einige Kandidaten kein Verständnis habe, wenn ein Robben auf der Liste fehlt.

  2. Philipp Clausnitzer

    Du hast Recht, die Torquoten von Messi und Ronaldo waren unfassbar. Allerdings sollte man hier nicht die Passgeber vergessen, Ronaldo beispielsweise musste sehr viele Bälle nur aus wenigen Metern einschieben (allein die Anzahl dieser Tore würden einen hierzulande zum Torschützenkönig machen, was wiederum kein Ritterschlag für die Abwehrreihen vieler spanischer Vereine ist)Ich persönlich sehe den Abstand der beiden zu einem Xavi nicht so groß, schließlich ist er Denker und Lenker im am besten funktionierenden Team der Welt.Die Verletzungsanfälligkeit Robbens, welcher vergangene Rückrunde eine Weltklasse-Quote erreichte, wird wohl nicht nur dieser Nominierung einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.

  3. Eine Frechheit, dass Robin van Persie nicht einmal nominiert ist, ein forlan oder ein neymar haben bei der wahl nichts zu suchen. Robin van Persie hat in den letzten 29 Premier-League-Spielen 31(!) Tore erzielt, wenn das nicht ausreicht, weiß ich es auch nicht mehr.

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