Automobilindustrie: VW und Mercedes verzeichnen große Gewinneinbußen

Gestern Porsche, heute VW und Mercedes: Die deutschen Autobauer stecken in der Krise. Nachdem Porsche bereits einen signifikanten Gewinnverlust bekanntgegeben hatte, ziehen VW und Mercedes heute nach. Beide Konzerne verzeichnen Gewinneinbrüche um die 40 Prozent.

Mercedes mit schwächelndem Geschäft

Der Automobilhersteller aus Stuttgart hat laut seinem Zwischenbericht im ersten Quartal dieses Jahres mit sinkenden Absatzzahlen in China zu kämpfen. Seit Januar sank der Gewinn des Unternehmens deshalb um fast 43 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro.

Der Umsatz des Konzerns verzeichnete aufgrund des zurückgehenden Absatzes im selben Zeitraum ein Minus von gut sieben Prozent und liegt bei 33,2 Millionen Euro. Vor Zinsen und Steuern gab das Konzernergebnis um fast 41 Prozent nach und beträgt aktuell 2,29 Milliarden Euro. In der PKW-Sparte fiel die bereinigte operative Gewinnmarge um 1,7 Prozent auf 7,3 Prozent.

Für die nahe Zukunft prognostiziert die Konzernleitung zurzeit keine Besserung. Grund hierfür sind die US-Importzölle auf Pkw, die die Gewinne weiterhin negativ beeinflussen.

Volkswagen dauerhaft im Minus

Auch VW fährt im Rennen um die erfolgreichsten globalen Konzernpositionen zunehmend hinterher. Nachdem bereits das Vorjahresergebnis enttäuschend ausfiel, mussten die Wolfsburger Autobauer im ersten Quartal 2025 jetzt erneut einen Gewinneinbruch vermelden. Der Gewinn des Autobauers ging im Vergleich zum Vorjahresquartal um fast 41 Prozent auf derzeit 2,19 Milliarden Euro zurück.

Der Grund hierfür ist neben Sonderbelastungen in Milliardenhöhe das wichtige Absatzland China. Der Konzern mit seinen dort ansässigen Gemeinschaftsunternehmen weniger eingenommen als erhofft. Zudem hat das Unternehmen mit seinen Batteriegeschäften Verluste gemacht.

Außerdem belasten CO2-Rückstellungen für Europa, Rücklagen für den Dieselskandal sowie Restrukturierungen bei einer Softwaretochter von Volkswagen das Konzernergebnis, das um 37 Prozent auf 2,9 Milliarden sank.

Einziges Highlight ist der Konzernumsatz: Er ist um fast drei Prozent auf 77,6 Milliarden Euro angestiegen.

Trumps Zollpolitik sorgt für anhaltende Verunsicherung

Wie andere Automobilhersteller auch leidet VW unter den Importzöllen, die der US-Präsident Donald Trump im Frühjahr verkündet hat. Das erratische Verhalten der US-Regierung in Bezug auf diese Strafzölle macht Prognosen für den Automobilmarkt praktisch unmöglich.

Gegenwärtig verteuern sich Pkw-Importe in die USA durch den Zollaufschlag um 25 Prozent, und ab Mai sollen auch einzelne Pkw-Komponenten mit Zöllen belegt werden. Unlängst gab der US-Präsident allerdings bekannt, dass er die Folgen der von ihm verhängten Strafzölle abmildern wolle. Allerdings gelte das in erster Linie für Unternehmen, die Automobile in den USA herstellen.

Die deutsche Automobilbranche reagiert generell mit Sparprogrammen, Stellenabbau und Produktionsverlagerungen auf die aktuellen Probleme. Experten erwarten, dass die Krise zu einem tiefgreifenden Umbau der deutschen Automobilindustrie führen wird.

Bildnachweis: ixabay, 2692776, zhenyegu

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