Audi S1 Test: Mein kleiner Krawallbruder

Der neue Audi S1 ist genauso sportlich wie seine größeren Audi S-Geschwister. Konkurrenten hat der Allrad-Hot Hatch ohnehin nicht. Wir probierten den S1 rund ums schwedische Molanda aus.

 

Der Audi S1 ist nach dem altbewährten Rezept eine kraftvollen Motors in kleiner Karosserie gestrickt. Der neue 2.0 TFSI-Benziner leistet 170 kW/231 PS und atmet fauchend aus seinen vier Endrohren aus, wie wir direkt nach dem Anlassen erfreut feststellen. Fest gebettet in den S-Sportsitzen, das unten abgeflachte Sportlenkrad fest in der Hand, krachen wir über vereiste Waldwege und verschneite Straßen. Nie hatte der S1 dank des quattro-Antriebs Schwierigkeiten, seine Kraft in Vortrieb umzusetzen, stets ließ er sich dank der gelungenen Kombination von elektromechanischer Servolenkung und dem S-Sportfahrwerk exakt an den gewünschten Punkt bringen. Dazu die kraftvoll verzögernden Bremsen, vorn im 310-mm-Format – ein Traum, das neue Topmodell der Audi A1-Reihe.

 

Schaltspaß im Audi S1

Auf geräumter Straße darf der neue Audi S1 dann mal seine Performance unter Beweis stellen: In 5,9 Sekunden soll der gedopte Ingolstädter von 0 auf 100 zischen. Drehzahl etwas erhöhen, zwischen 1.600 und 3.000 Touren liegt das maximale Drehmoment von 370 Nm an, Kupplung schnell kommen lassen, mehr Gas, schon donnert der S1 von dannen. Bald zeigt der im Audi S-Design grau hinterlegte Drehzahlmesser 6.000 Umdrehungen an, Zeit für den nächsten Gang. Nummer zwo flutscht sich dank des präzise geführten und leichtgängigen Sechsgang-Getriebes mit dem griffigen Exclusive-Schaltknauf, der Schub hält unvermindert an, doch einem weiteren Schaltvorgang nach oben kommt sie schwedische Verkehrsordnung zuvor. Im dreistelligen Tempo-Bereich ist der S1 längst, auf beiden vorderen Plätzen anerkennendes Nicken.

 

Im Audi S-Zwerg setzt das quattro Interieur farbige Akzente

Der neue S1 kann aber auch gemächlicher: Tempomat an, cruisen. Der Geradeauslauf ist mustergültig, so lässt es sich angenehm reisen. Neben dem Abgassystem liefert die Bose Surround Sound-Anlage erstklassige akustische Unterhaltung, die MMI Navigation Plus wiederum eine ordentliche Routenführung. Die Hinterbänkler – idealerweise nicht allzu groß gewachsen – können derweil die glänzend gelben Sitzlehnenabdeckungen mit quattro-Schriftzug, die gelb eingefassten Fußmatten, die innen rot lackierten Lüftungsdüsenfassungen, die Verarbeitungsgüte der gelben Kontrastnähte an Volant und den ledernen Armauflagen in den Türen sowie die Mittelkonsole in Hochglanz-Gelb bewundern. All diese Upgrades beschert dem Audi S1 das Optikpaket quattro Interieur. Warum gerade Gelb? Passt eben am besten zum Außenlack in der neuen Farbe „Vegasgelb“.

 

Beim S1 Test fanden sich keinerlei Mängel

Äußerlich wertet unseren Audi S1 das Optikpaket quattro Exterieur unter anderem mit rot lackierten und S1-Emblem-geadelten Bremssätteln, Frontspoilerlippe in Aluoptik, dem markanten, zweistöckigen Dachkantenspoiler und quattro-Schriftzügen auf den Flanken auf. Damit sollte klar sein, das mit dem kleinsten Mitglied der Audi S-Familie nicht zu spaßen ist. Genauso klar sein sollte dem Kunden, dass der Audi Händler all diese Extras nicht umsonst gibt, der Audi S1 Preis von mindenstes 29.950 Euro also noch steigt, in unserem Falle um über 25 Prozent. Diesen Punkt halten wir fürs Fazit vom Audi S1 Test zwar fest, schmälern kann er das Ergebnis indes nicht: Der neue Audi S1 ist ein Garant für gute Laune – von Fahrer und Tankwart, denn auf den NEFZ-Verbrauch von 7,0 l/100 km kommt nur, wer der ewig lockenden Versuchung zu widerstehen weiß.

 

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