Audi A7 Test: schöner reisen

Dynamik stand beim Audi A7 Test nicht im Vordergrund, Komfort umso mehr. Und den bot das große Audi Coupé en mass, der avalongrüne A7 50 TDI strotze nur so vor Annehmlichkeiten.

Ein leiser wie kultivierter 3.0 TDI V6, eine souverän agierende Achtstufen-Automatik, Allradantrieb, Sperrdifferential hinten, Luftfederung und Allradlenkung – damit lässt sich’s schweben wie Gott in Frankreich. Nur besonders heftige Straßenschäden waren beim Audi A7 Test zu verspüren, alles andere verpuffte in der adaptive air suspension. Kurven sind wie Rangiermanöver kein Thema, die Verwandlung von 286 PS und 620 Nm in Vortrieb ebenso wenig. Die Performance 250 km/h Spitze und 5,7 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 wusste zu erfreuen, der bei einigem Bleifuß und dauerhaft laufender Vierzonen-Klimaanlage erreichte Verbrauch von knapp über 8,0 l/100 km. Im A7 darben, bloß um auf die 5,8 l gemäß NEFZ zu kommen? So weit kommt’s noch!

 

Alle anfallende Arbeit an Audi A7 abgeben!

Die enorme Lenkpräzision hätte beim Audi A7 Test stärker genossen werden können, doch wenn der adaptive Fahrassistent höchst zuvorkommend die Spur hielt, bremste, lenkte, beschleunigte sowie vor Kurven und Kreisverkehren das Gas wegnahm, dann war das schon ziemlich großes Kino. Einziger Makel: Ständig ermahnte der A7 Sportback, wieder selbst ins Geschehen einzugreifen, er assistiere ja nur. Oft war der Wagen flotter unterwegs, als man es ob fremder Wege und Fahrbahnoberflächen selbst gewagt hätte. Aber gut, der Audi wusste über erstere ja von vornherein Bescheid, der Fahrer erst nach dem Blick auf den 12,3-Zoll-Monitor vom virtual cockpit und das 10,1-Zoll-Display der MMI Navigation. Das Headup-Display als Vervollständigung zu diesen Anzeigen setzte dem Ganzen die Krone auf, mehr braucht keiner.

 

Der A7 Sportback erwies sich als rechte Lichtgestalt

Nachts mögen zwar alle Katzen grau sein, doch mit den LED-Scheinwerfern samt Laserfernlicht erlaubte es der A7 Sportback auch im Stockdunklen, alle ihrer 50 shades of grey exakt zu erkennen. Die automatische Lichtsteuerung und die Lichtausbeute faszinierten beim Audi A7 Test, die einem öffnenden Vorhang ähnelnde Startsequenz beim Lichteinschalten ebenfalls. Die maximal 600 Meter Reichweite des Laserfernlichts waren auf Landstraßen-Graden unschlagbar und detektierten so manches Wesen im angrenzenden Gebüsch anhand reflektierender Augen deutlich vor dem Passieren. Definitiv ein Sicherheitsgewinn und schwer beeindruckend, beim Audi A7 Test, die Nacht derartig zum Tag zu machen.

Anfassen war beim Audi A7 Test sehr genehm

Anheimelnde Gemütlichkeit versagte sich der A7 50 TDI trotz Ambientebeleuchtung, zu entseelt das erweiterte Aluminiumpaket, die edlen Glasoberflächen, die schwarzen Valcona-Lederfauteils, der anthrazitgraue Dachhimmel aus Alcantara, die überschaubaren metallene Bedienelemente. Mängel hinsichtlich Materialqualität und Verarbeitungsgüte gab es beim Audi A7 Test nicht zu beklagen. Stattdessen galt es mustergültige Perfektion zu bewundern. Holz und wärmere Brauntöne hätten wohl nicht zu diesem sterilen und emotionslosen Eindruck geführt. Egal, Anfassen war erlaubt und gewünscht, das perforierte Lederlenkrad und die alcantaragekleideten Sonnenblenden ließen einen gern Hand anlegen. Auch ohne direkten Grund, aus reinem Genuss an der beispielhaften Haptik vom großen Audi Coupé.

Der Audi A7 Preis verlangte stabilen Kontostand

Ein Fliegengewicht war unser Testwagen mit leer 1.955 kg keineswegs, zumal der 535-l-Kofferraum dazu animierte, die maximale Zuladung von 580 kg komplett auszunutzen. Selbstverständlich öffnete die Heckklappe elektrisch, allerdings nicht per Fußgeste.Zu kritisieren fand sich bei Audi A7 Test erfreulicherweise garr nichts, eventuell abgesehen von Audis Aufpreispolitik: Denn um den ab 66.300 Euro verfügbaren A7 50 TDI in den – absolut erstrebenswerten – Zustand unseres Testers zu bringen, sind weitere 44.085 Euro erforderlich.

Bilder: ©Arild Eichbaum

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