Die Schwestern Kate und Laura Mulleavy kommen aus dem Bereich der Geisteswissenschaften und haben in der angesehenen Elite Universität Berkeley studiert. Kate studierte Kunstgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, während Laura sich auf Literaturwissenschaften konzentrierte.
Rodarte
Nach ihrem Studium gründeten sie 2005 ihr Label in ihrer Heimatstadt, das sich nach dem Mädchennamen ihrer Mutter benannte. 2008 machten die Designer mit ihren Kollektionen sogar Modegeschichte, als sie vom Swiss Textile Award als erste Frauen und Nichteuropäer ausgezeichnet wurden.
Das Label ist kantig und modern, weshalb die Promis, die auf die Kleider schwören, auch dementsprechend High Class sind. Nathalie Portman, die ja auch im Film „Black Swan“ die Mulleavy Balletkostüme trug, Chloe Sevigny, Tilda Swinton, Keira Knightley und Cate Blanchett sind allesamt für ihren Sinn für elegante, aber niemals einfache Kleiderwahl bekannt und passen damit perfekt auf das junge Label.
Black Swan Kontroverse
Allgemein wird Kostümdesignerin Amy Westcott für das Design der Balletkostüme genannt, allerdings hat sie mit Rodarte kollaboriert und essentielle Kostüme der Schwestern verwendet. Besonders das großartige, schwarze Kostüm, das auch auf den Postern zu sehen war, wird eigentlich den Schwestern zu geschrieben, wurde aber trotzdem bei den Academy Awards in Amy Westcotts Namen nominiert, da sie die Kostümdesignerin des Filmes war.
Die Schwestern haben 2010 auch Balletkostüme für das Het National Ballet in Amsterdam kreiert.
Der Stil
Die Kollektionen spielen viel mit Silhouetten und historischen Elementen, wie Muster und Fabrikaten, so dass manch ein Entwurf an die rigiden griechischen Uniformen erinnert, andere Blusen chinesische Floralmuster auftragen und damit leicht und verspielt wirken, gleichzeitig jedoch klassisch und mondän.
Neben Kleidern designen Kate und Laura auch Accessoirs und T-Shirts, die auch schon im Rahmen von Gap das Cover der Vogue zierten.
Die aktuelle Sommerkollektion von Rodarte lebt vor allem durch die Oberteile, die Stile und Formen gekonnt miteinander verbinden, ohne übertrieben zu wirken. Lediglich in der Beinbekleidung wirken die Modelle etwas uninspiriert und stark auf bestimmte Figurentypen eingeschränkt. Das tut der Schönheit und den asiatischen und erdverbundenen Einflüssen der Designs jedoch keinen Abbruch.
Schaut man sich die Winterkollektion 2011/2012 von Rodarte an, löst sich dieser Kritikpunkt sowieso in Wohlgefallen aus, denn die Kollektion zeichnet sich durch traumhaft fließende Kleider aus, die märchenhaft in hellen, cremigen Weißtönen gehalten sind und fließend die weibliche Figur betonen. Die gedämpften Farben werden durch viele verschiedene Texturen modern gehalten, wenn es nach den Mulleavan Schwestern geht, kann der Winter also kommen, um uns alle in ein viktorianisch-ethnisches Wunderland zu entführen.
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