Das doppelte „t“ macht das Tattoo zum Tattoo
Auch wenn man im Deutschen das „Tattoo“ mit insgesamt drei „t“ schreibt – also zweien in der Mitte – verabschiedet sich eines, wenn man vom „Tätowieren“ spricht. Das liegt höchstwahrscheinlich – wie so oft – an der Aussprache.
Die uralte Tradition des Tätowierens wird seit Jahrhunderten auf der ganzen Welt praktiziert, wobei die polynesische Kombination aus „Tata“ („schlagen“) und „Au“ („Farbe“) der Namensgeber war. Denn ursprünglich wurde die Farbe mit spitzen Stöckern in die Haut geschlagen. Eine Praxis, die auch heute noch von polynesischen Tattoo-Künstlern praktiziert wird.
Mit unseren Hausfrauen-Tattoos und rührseligen Erinnerungen haben die ursprünglichen Tattoos wenig zu tun. Stattdessen sollten die teilweise filigranen Kunstwerke die Seele stärken und gleichzeitig vor bösen Geistern schützen. Auch als Statussymbole wurden Tattoos verwendet, seine Tintenverzierung musste man sich einst durch Kraft und Klugheit erst verdienen.
Von einem Tattoo hat man lange was …
Es ist eine Sache, ob man sich durch die mystische Verbundenheit mit seinen Ahnen zu einem Tattoo verleiten lässt, oder einfach nur cool sein möchte. Vor spontanen Entscheidungen aus einer Bierlaune heraus ist dringend abgeraten. Das berühmt-berüchtigte „Arschgeweih“, im Englischen gern als „Tramp Stamp“ („Schlampen-Stempel“) bezeichnet, dürfte so mancher jungen und vielleicht auch älteren Dame früher oder später die Schamesröte in das Gesicht treiben.
Wer sich hingegen gut überlegt hat, was er haben möchte und vor allem wohin er es haben möchte, der sollte sich nicht scheuen. Natürlich gibt es auch weiterhin Vorbehalte gegenüber Tätowierungen, da man Tattoos gerne mit Gangstern und Gefängnisinsassen in Verbindung bringt. Aber nur weil ein paar schwarze Schafe tätowiert sind, muss der Rest der Herde ja nicht darauf verzichten.
Ein kleiner Tipp zum Schluss: „Lustige“ Tattoos sind wie Witze, die man sich tagtäglich dutzende Male anhören muss, irgendwann werden sie langweilig, dann nervig und schließlich peinlich.
Foto: parrisblue – Fotolia
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