Frauen der SPD haben anscheinend einen schweren Stand auf Landesebene. Einst wurde Heide Simonis hinterrücks durch Abweichler der eigenen Partei um ein Fortsetzen ihrer politischen Laufbahn gebracht und nun trifft Andrea Ypsilanti ein ähnliches Schicksal.
Fakt ist, das Vertrauen, dass Müntefering und ein Steinmeier nach dem Absetzen von Kurt Beck neu gewonnen haben, ist auf einen Schlag wieder zerstört. Verantwortlich für den erneuten Rückschlag ist Andrea Ypsilanti, die so sehr nach der Macht in Hessen strebte, dass sie mittlerweile dem Ansehen der gesamten SPD geschadet hat.
Das eigentliche Scheitern der Andrea Ypsilanti begann bereits bei ihrer Wahl im Dezember 2006, als es ihr in der Folgezeit nicht gelang, die hessische SPD wirklich zu einen. Mit ihrer rigorosen Politik, die nur auf das Ministeramt in Hessen abzielte, stieß sie etliche Genossen vor den Kopf. Den Höhepunkt findet das Desaster jedoch mit dem gebrochenen Wahlversprechen – ein völliger Ausschluss der Linken im Vorfeld – die spätere Abkehr und der Versuch einer rot-grünen Landesregierung unter Duldung der Linken.
Ypsilanti ist politisch tot. Eine mögliche Neuwahl, die seit dem Debakel von gestern im Raum steht, kann eigentlich nicht von ihr geführt werden. Der Imageschaden ist einfach zu groß und selbst Müntefering musste gestern kleinlaut einräumen, dass dies erheblich der Partei geschadet hat.
Zumindest existiert jetzt genügend Raum für einen Neubeginn der hessischen SPD, was möglichweise auf Bundesebene überlebenswichtig sein kann.
Schon sehr seltsam dass alle der armen Andrea Ypsilanti die Schuld geben. Immerhin war es doch die SPD selber die diesen Gau herbei geführt hat. Andrea Ypsilanti wollte den einzigen politisch korrekten Weg gehen um Koch, der ja eigentlich abgewählt ist, endlich ab zu sägen. Leider hat sich die SPD, nicht nur in Hessen sondern auch auf Bundesebene, eine absolut dämliche Aussage gemacht, nämlich niemals eine Koalition mit der Linken ein zu gehen. Nicht Andrea Ypsilanti war der Genickbruch sondern das unüberlegte Verhalten der GANZEN SPD und falls sich die Sozialdemokraten sich nicht bald einig werden welchen Weg die SPD zu gehen hat wird Steinmeier enpacken können. Gerade nach der total verpatzten Agenda 2010 und der damit einher gehenden Einführung von Hartz IV, benannt nach dem Ex- Rotilcht&Porno-Manager von VW wäre ein Schritt in die „Linke Richtung“ der einzig richtige gewesen. Nun ja da da bleibt wohl mal wieder nur eins zu fragen: Wer hat uns veraten?….ach….ja….das waren ja die Sozialdemokraten!“
Ich kann Hans nur zustimmen. Ypsilanti allein die Schuld an diesem Debakel zuzuweisen ist falsch. Falsch ist meiner Meinung jedoch auch die Aussage, das Vertrauen in Müntefering und Steinmeier sei nun ebenfalls gebrochen. Da die Parteispitze in keiner Weise involviert war hat sie an personeller Vertrauenswürdigkeit keinen Schaden genommen. Trotzdem hat das Debakel in Hessen der gesamten SPD einen schweren Schaden zugefügt, da es den katastrophalen Zustand der Partei deutlich macht. Ein solches hinterhältiges Handeln eigener Parteigenossen ist in keiner anderen deutschen Partei denkbar. Dagmar Metzger ist von diesem Vorwurf der Hinterhältigkeit selbstverständlich ausgeschlossen. Der Widerspruch schon Monate vor der Wahl ist zu respektieren und als konstruktive Kritik zu werten. Doch einen Tag davor von „Gewissensbissen“ befallen zu werden und die gesamte Partei in den Boden zu stampfen ist peinlich und unentschuldbar.
Richtig ist, dass Ypsilanti nun politisch tot ist. Will die SPD bei den Neuwahlen auch nur eine geringe Chance haben, muss sie einen anderen Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten finden, der stark genug ist, die Partei wieder zusammenzuführen. Leicht wird das nicht.
wo bleibt da die Loyalität? wieso setzen Gewissensbisse so kurzfristig ein? Klar wird jetzt nach der Schuldfrage gesucht und auch jemand als Fadenzieher geoutet werden.